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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1884
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1884
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- Deutsch
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5390 Nichtamtlicher Theil. ^ 262, 10. November. Hlnand, K., der deutsche Aufsatz in der Volks schule. 2. Ausl. 8°. * —. 60 2tkulb»ckba„dl»i,ft v. F. G. L. Mrcßlcr Blüten, duftende, aus Deutschlands Dichter garten. 3. Ausl. 80. Geb. m. Goldschn. * 2. 7b Heimbach, L., die Seligpreisungen der Berg predigt. In 8 bibl. Betrachten. ausgelegt, gr. 8». * 1. - Laddy. E., Aus sonnigen Tagen. Novellen. 8°. * 4. — Caruti, V., kroärowus faullae meäiterraneae Oberländer, R., Liviugstones Nachfolger. Afrika quer durchwandert v. Stanley, Canie- ron, Serpa Pinto, Wißmann u. a. 2. Aufl. gr. 8". * 4. —; geb. * 5. — Otto, F., die Buschjäger od. die geprüfte Familie. Erlebnisse, Fahrten, Streifzüge u. Abenteuer, Natur- u. Eitteuschildergu. aus dem afrikan. Jagd-, Reise- u. Buschlcbeu, vornehmlich im Lande der Boers. 4. Aufl. gr. 8°. * 4. 50; cart. * 5. 50 1. ssr. 8°. * 4. 20 Theater-Albums militärisches. Nr. 20. gr. 8°. * 1. — O. Wigand i» Leipzig. Stapel, F., soziale Reform. Beiträge zur friedl. Umgestaltg. der Gesellschaft. IV. u. V. Der Grundbesitz, m. befand. Beziehg. auf dessen Lage in Deutschland, gr. 8". * 2. — Nichtamtlicher Theil. Geschichte der Buchdrucker Erfurts im fünfzehnten, sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert. Von I. Braun. Unter obigem Titel gedachte der um die Geschichtsforschung seiner Vaterstadt sehr verdiente Stadtrath K, Herrmann eine Buchdruckcrgeschichte von Erfurt heranszngebcn, doch hat der im Jahre 1874 cingetretcne Tod des Genannten leider diesen Plan vereitelt. Die von ihm zusammengetragenen chronologischen No tizen sind seitdem auf dem Stadtarchiv in Erfurt aufbewahrt, und der Verfasser hat es nun versucht, mit Zugrundelegung derselben eine Geschichte der Erfurter Buchdrucker auszuarbeiten. Das zu Gebote stehende Material war leider nicht sehr reichlich, weil ein großer Theil der hiesigen städtischen Bibliothek 1802, als Erfurt dem preußischen Staat einverleibt wurde, nach Magde burg verbracht worden war. Doch dürfte es immerhin von In teresse sein, ans den wenigen zur Verfügung stehenden Quellen schöpfend, über die Einführung der Buchdruckerkunst in Erfurt zu berichten, da die Auszeichnungen und Urkunden über die Drucker der ehemals so berühmten Universitätsstadt, die Or. Martin Luther acht Jahre zum Aufenthalt diente, einen wesentlichen Bei trag zur Geschichte der Druckkunst und des Buchhandels bieten. Gutenbergs Erfindung, welche nach dem Ausspruch eines geistreichen Pariser Typographen für die menschliche Gesellschaft das ist, was die Elemente für die Natur sind, und die Luther in seiner bezeichnenden kräftigen Sprache „das letzte Auflodern vor dem Erlöschen der Welt" nannte, hat, um bei des Refor mators Gleichniß stehen zu bleiben, eine Fackel entzündet, welche in glänzendem Flammenlicht den Erdkreis erleuchtete, und selbst da, wo tausendjährige Nacht ihre Fittige ausgebreitet hielt, nach und nach die Sonne der Civilisation und Gesittung heraufgeführt. Im Mittelalter waren fast ausschließlich die Mönche, denen es zuweilen die Ordensregel, wie diejenige der Benedictiner, zur Pflicht machte, mit Abschreiben und Malen der Bücher beschäftigt. Mehrere Klöster errichteten besondere Schreiberschulcn und wett eiferten dann um kalligraphische Kunstfertigkeit und farbige Aus schmückung der Handschristen. Diese Thätigkeit blieb schließlich nicht auf den eigenen Klosterbedars beschränkt, Fürsten fingen an, es sich zur Ehre zu rechnen, wenn sie durch Anlegung von Bücher sammlungen mit den Abteien und Klöstern in die Schranken treten konnten. Auch in Erfurt, das damals eine große Zahl von Klöstern besaß, waren viele Mönche als Kalligraphen thätig; doch gab es daneben auch eine geringere Classe von Schreibern, die mehr handwerksmäßig für den gewöhnlichen Hausbedarf des Bürgers an Schul- und Andachtsbüchern, später auch an Ka lendern, Arznei- und Volksbüchern sorgte. Dies war zu jener Zeit die einzige dem Volke bekannte Literatur. Während die kunstgeübten Miniatoren nur mit der Anfertigung von Pracht handschriften für gekrönte Häupter und vornehme Bücherliebhaber beschäftigt waren, deckten die Scriptoren und Rubrikatoren den Bedarf der Universitäten und weltlichen Gelehrten. Alles was selbständig aus einem einzelnen Blatte verzeichnet war, mochte cs nun ein bloßer Schristtext oder ein Bild oder auch beides zugleich sein, wurde ein Brief genannt, und die zu der Zunft der Schreiber gehörenden Genossen hiernach als „Brief maler" aufgesührt. Schon in den ältesten Bllrgerbüchern der Stadt Erfurt sind mehrere solcher „Briefmalcr" eingetragen; diese Bezeichnung verliert sich erst in den letzten Jahren des fünf zehnten Jahrhunderts, obgleich schon im Jahre 1479 die Druck kunst in Erfurt Ausnahme gefunden hatte. In einer 1804 zu Erfurt erschienenen Schrift von Clau dius Muth: „lieber den Einfluß des vormaligen Peterklosters aus religiös-moralische und wissenschaftliche Kultur" heißt es aus Seite 19: „Dieses Kloster hatte schon im 15. Jahrhundert seine eigene vollständige Buchdruckerpresse" und auf S. 43: „Die Hauptbeschäftigung der Mönche war, Holzplatten in stehenden Buchstaben für die Druckerei anzufertigen." Man könnte geneigt sein, unter diesen „stehenden Buchstaben" einzelne Lettern zu vermnthen, doch widerspricht dem die ausdrückliche Bezeichnung der Holzplatten und die Thatsache, daß die frühesten Erfurter Drucke noch mit ganzen Platten gedruckt sind. Ferner berichtet obiges Schristchen auf Seite 47, „daß der Abt des Klosters, Günther, mit Einstimmung und Unterstützung mehrerer Aebte in den Stand gesetzt wurde, sein lang durch dachtes Vorhaben auszusühren und an die Stelle der immer schlechter gewordenen Handschriften eine eigene Buchdruckerei in seinem Kloster anzulegen, worin im Jahre 1479 mit dem „1-sotiong.rirun" der Anfang gemacht wurde". Wie viel und welche Werke aus dieser ersten Druckerpresse Erfurts hervor- gegaugen sind, läßt sich heute leider nicht wehr bestimmen, weil die meisten Drucke und der merkwürdige Schatz von kostbaren Handschriften, die das Kloster besessen hatte, im Bauern- und Schwedenkrieg verloren gingen. Der älteste und wahrscheinlich auch der einzige »och vorhandene Druck des Peterklosters, den die Stadt Erfurt bewahrt, lautet in seinem Titel: Ovnsuuiwatü 68t pr686N8 0PU8 loönarz- äo tx>6 äuocktzoi L6 trin loottonü N60NÖ richtet, daß gegenwärtiges Werk, ein Lectionscatalog, im Jahre 1479 in der Druckerei des Peterklosters hergestellt wurde, ist wie die ganze Schrift in schöner, gleichmäßiger Missalschrist aus- gesührt.
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