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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1897-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1897
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- Deutsch
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bets. Daß dadurch bei verhältnismäßig geringerer Anzahl der Symbole eine größere Anzahl der Gruppen erzielt werden kann, ist einleuchtend. 1t bedeutet Litteratur, 2 t Bibliographie, 2^ Literaturgeschichte. Gleichwie im Dezimal-Klassifikations- system giebt es auch hier für die einzelnen Länder geographische Jndices, die die einzelnen Klassifikationssymbole örtlich deter minieren. (42) ist im Deweyschen System der Index für England, 45 in der Cutterschen Lxpsosivs lllossitioatiov. Dewey bezeichnet »Schulwesen in England« mit 37 (42), Cutter mit äu 45. Im einzelnen ist die Cuttersche Einteilung gründlicher, systematischer und wissenschaftlicher. Es wird immer vom Besonderen zum Allgemeinen geschritten. Die Klasse »Buchwesen« verfolgt das Buch auf seiner natürlichen Wanderung: Abfassung, Manu skript, Drucklegung, Einband, Publizierung (Verlag), Verkauf (Buchhandel), Aufbewahrung (Bibliothek, Bibliophilie) und Verzeichnung (Bibliographie). Was aber das Prinzip an langt, so ist das Deweysche System mit seiner ausschließ lichen Verwendung der Ziffern, die in dekadischer Reihe fort schreiten, unbedingt sinnreicher und praktischer als das Cuttersche. So hat auch trotz der eingehenden Erörterung desselben die Mehrzahl der Mitglieder der Konferenz sich nicht dafür zu erwärmen vermocht, und es wurde mit großer Stimmenmehrheit der Beibehaltung des Deweyschen Systems zugestimmt. Sehr lebhaft waren auch die Erörterungen bezüglich des Umfanges des in das Universal-Repertorium aufzunehmenden Materials. Eine feste Grenze zu ziehen, ist thatsüchlich sehr schwierig. Bekanntlich bringen, von den Wochen- und Monats schriften abgesehen, auch die Tagesblätter in ihrem Feuilleton teile wissenschaftliche Arbeiten aus der Feder hervorragender Gelehrter neben manchen gehaltlosen Plaudereien. Müßte aber, wie einige der Anwesenden forderten, jeder Artikel und jedes Buch daraufhin geprüft werden, ob und in welcher Weise es zur Förderung unserer wissenschaftlichen Erkenntnis beigetra- gen hat, müßte also gewissermaßen eine »kritische Biblio graphie« geschaffen werden, so würde dies die Arbeit ver zehnfachen, wenn nicht überhaupt unmöglich machen. Eine rohe Scheidung dagegen, die Jugendschriften, Lehrbücher für Vorbereitungsschulen, dem Konversationslexikon entnommene Jubiläumsartikel rc. von vornherein kenntlich macht, wird vielleicht ohne allzu große Mühe durchzuführen sein. Eine Einigung hinsichtlich dieses Punktes konnte nicht erzielt werden, wenn auch die Mehrzahl der Ansicht zuneigte, daß die Bibliographie nicht zu prüfen, sondern zu verzeichnen habe, daß daher absolute Vollständigkeit doch schließlich das Ziel bilden müsse Um die Mittagszeit begab man sich in die Königliche Bibliothek, wo unter der Leitung des Direktors E. Fstis ins besondere die wertvolle Manuskriptsammlung besichtigt wurde. Die Bibliothek besteht aus vier Departements, dem der Drucke, der Handschriften, der Stiche, Holzschnitte, Karten und Pläne und dem der Münzen und Medaillen. Gegründet wurde die Bibliothek erst im Jahre 1836 durch den Ankauf der Samm lung Van Hulthen in Gent (um den Preis von 279 400 Frcs.), die dann im Jahre 1838, mit den Handschriften beständen der aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts stammenden Libiiotdöquv äs Lourgoxvs vereinigt, als Lidiio- tddyus Lokals eröffnet wurde und deren Schätze sich seit dem durch die reiche Dotation beträchtlich vermehrt haben. Heute zählt die Bibliothek neben 400000 Bänden gegen 30 000 Handschriften und ist die größte Bibliothek des Königreichs. Am Nachmittage wurden dann die Beratungen fort gesetzt. Funck-Brentano gab die Anregung zu Erörterungen über die Wichtigkeit der Spezialbibliographieen, die eben den Zweck haben sollten, das bibliographische Universalrepertorium nach der kritischen Seite hin zu ergänzen. Das Verhältnis der Regierungen zu dem Unternehmen wurde gleichfalls, wenn auch nur flüchtig gestreift. Der Abend vereinigte die Teil nehmer der Konferenz zu einem Bankett im öois äs Oawbrs, bei dem das Institut, seine Ziele und seine Förderer, in den verschiedensten Sprachen, darunter in der wallonischen von Monseur, in der ungarischen von vr. Ezteger gefeiert wurden, bis Lafontaine die Reihe der Toaste durch einen in der Dezimalsprache gehaltenen beschloß Am Morgen des dritten Verhandlungstages, der schwach besucht war, da verschiedene Teilnehmer bereits andern gleich zeitig tagenden Kongressen anwohnten, wurden dann sehr rasch die restlichen Verhandlungspunkte erledigt. Nachdem Andrews aus Chicago die verschiedenen Methoden des Druckes biblio graphischer Zettel besprochen hatte, forderte die Versammlung den Ausschuß des Institutes auf, auch ein Komitee zum Studium dieser Frage und der Regeln für die Abfassung bibliographischer Titelkopieen einzusetzen, und bestätigte den Ausschuß in seiner Stellung bis zur nächsten Konferenz, die im Jahre 1900 in Paris stattfinden soll. Auf Antrag der Herren Sury und Lameere wurde die Errichtung von Schulen für Bibliographie, Bibliothekswesen im Buchhandel empfohlen, ein Antrag, der schon auf dem im Juli abgehaltenen Verleger kongresse angenommen worden war. Es werden sich aber, wie schon der französische Verleger Le Soudier in einem Be richte über diesen Kongreß sehr treffend bemerkte, für diese Schulen viel eher Schüler als Lehrer finden. Nach den üblichen Dankreden wurde die Konferenz ge schlossen, und die Teilnehmer begaben sich nach Antwerpen zum korporativen Besuch des Amds llln.nt.io. Folgende zehn Beschlüsse wurden angenommen, deren Text auch sogleich in Druck gegeben wurde. 1. Die internationale bibliographische Konferenz bezeichnet es als notwendig, die bibliographischen Arbeiten international zu orga nisieren. Nach Kenntnisnahme der nach dem Dezimalsystem aus geführten Arbeiten des internationalen Amtes für Bibliographie und seiner Mitarbeiter ladet sie diese ein, ihr Werk aus Grund der weitestgehenden internationalen und wissenschaftlichen Mit wirkung und mit steter Berücksichtigung der jeweilig angeregten Verbesserung fortzuführen. (Angenommen mit Stimmeneinheit. Drei Mitglieder enthalten sich der Stimmenabgabe.) 2. Die internationale bibliographische Konferenz spricht den Wunsch aus, daß im höheren Unterricht der Bibliographie eine größere Bedeutung eingeräumt werde. 3. Die internationale bibliographische Konferenz erkennt die Her stellung besonderer und kritischer Bibliographieen als Ergänzung des allgemeinen bibliographischen Kataloges als wünschenswert. 4. Die internationale bibliographische Konferenz beglückwünscht die belgische Regierung zu den wertvollen Ermutigungen, die sie in den letzten zwei Jahren der bibliographischen Wissenschaft an gedeihen ließ. Sie schließt die folgenden Schweizer Behörden in ihre Glück wünsche ein: den eidgenössischen Schulrat, den Regierungsrat des Kantons Zürich, den Stadtrat der Stadt Zürich. Sie drückt den Wunsch aus, die übrigen Regierungen gleicher weise die Versuche unterstützen zu sehen, die unternommen worden sind, um die Bibliographie aus internationaler Grundlage und auf der gegenseitigen Mitarbeit zu organisieren. Sie beauftragt das Bureau der Konferenz, die zu diesem Zwecke nötigen Schritte zu machen und ihre Arbeiten möglichst weiten Kreisen zur Kenntnis zu bringen. 5. Die internationale bibliographische Konferenz erklärt es für nützlich, innerhalb des internationalen Institutes für Bibliographie nationale Gruppen zu bilden. 6. Die internationale bibliographische Konferenz ladet die ge lehrten Gesellschaften und die Redaktionen der periodischen Sammelschriften ein, die Inhaltsangaben der unter ihrer Leitung herausgegebenen Zeitschriften mit Rücksicht auf die rasche Her stellung des allgemeinen bibliographischen Repertoriums monat lich auf losen Blättern oder auf Zetteln an die Sekretariate 951*
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