„Dieses Duc/i Feüönt LU cien wenigen Lu/cun/k-e^/iei)?encien, ckie ein au/mscken unct mit tiee Ke^vsnc/e/ten M>kiiekkeit mitFekommen sinci " Dr. Karl Korn im L. Karl?int8e1ioviu8 I I<iv^<lilu^ <!«>' .sulii«' deinen KN 6.50 Oies ist modernes Heldentum: Von der durch Verstädte rung, Zivilisation und Technik bewirkten Trieb- und Jn- stinktschwächung zu wissen, sie in Rechnung zu stellen, sie zu überlisten, in der Sehnsuchtsspannung nach Bewährung nicht nachzulassen. Es gibt kein Heldentum ohne Geist, es gibt keine Bewährung durch laut tonendes Reden, das die Tatsache unseres Nervensystems htnwegdtsputieren mochte. Ein Held ist, wessen „Spannung nicht nach läßt". Oer Held des Buches hat sich zu bewähren, im Kriege und vor der Frau. Äußerlich gesehen scheitert er beide Male- Aber er gibt den Kampf nicht auf, er wird von Mutprobe zu Mutprobe eilen, und nicht ablassen zu glauben, daß seine große Stunde kommen wird. Heroismus ist geistige Energie, ist die Brücke der seelischen Spannung zwischen den Nfern des Geistes und des Vege tativen. Alles Oetail in diesem Buch ist getragen von diesem Grundsatz. Oaher haben die Schilderungen der Natur ihre Farbigkeit und zugleich die konstruktiven Gesetze, sie sind wie gute Bilder gewissermaßen stark übersetzt, aus dem bloß Impressionistischen herausgehoben. Es gibt in Pintschovius' Buch kein Idyll. Oie Apercus, vorzugsweise in Gesprächen enthalten, fassen die ganze moderne Wirk lichkeit an, mag es sich um die befremdliche Vorliebe des Großstädters für den Naturfilm oder um die Vokabel vom Geist von Potsdam, um die neuen Empfinüungsweisen des Fliegers, oder um das Clement einer zweiten Natur han deln, das die Technik in unseren Trieb- und instinkt- apparat einbaut. Wie Pintschvvius' Buch selbst deutlich die Spuren einer völlig neuen literarischen Form der Aussage mit allen er regenden Begleitzeichen des bisher Ungewohnten an sich trägt, so ist auch der Kritiker einstweilen zu sehr davon Oas Buch trägt keine Gattungsbezeichnung, und angesichts der heutigen Gepflogenheit wollen wir dankbar sein, daß es nicht als Roman auftritt. Seine Stärke liegt ln der sorgsam, gewissermaßen schürfenden und letztlich zweifeln den Benennung, im Gelingen der Sentenz. Sein Schwer gewicht beruht auf der radikalen Redlichkeit des Gedankens und der Selbstprüfung: Sie wird uns mit der je und je betonten fragilen Schwäche versöhnen können, die ja nicht wir ans Licht gerückt haben — aus überschwenglicher Ge sundheit —, die uns vielmehr als Selbsterniedrigung ver- Von den vielen, ach zu vielen gut gemeinten und oft so wenig gekonnten Kriegsbüchern unterscheidet sich dieses Buch ganz wesentlich. Sein Held ist nicht heroisch, er kann sich auch nicht mehr an jede kleinste Einzelheit erinnern. Wem es darum zu tun ist, über die seelische Zerrissenheit und ihre Überwindung bei jener Generation klar zu wer den, vielleicht eigene Entwicklungen rückschauend zu be- Dieses Buch vom Herzschlag unserer Zeit hat den Mut, löseitiZe I^esexrobs nur kissserrrtsileii Hans von 8uAO unä Keklotlreirn / Rorlln-N^annsee SOS 68 Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 105. Jahrgang. Nr. 20 Freitag, den 4. Februar 1938