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                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19131114
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191311141
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19131114
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- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel - Jahr1913 - Monat1913-11 - Tag1913-11-14
 
 
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                              12290 Börsenblatt f. d. Dtfchn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 265, 14. November 1913. Die drei Gafori, die Vorkommen: Mcorica musicao (Mailand 1492), Uractica musioac (Mailand 1496) und dlusicc utliusque cantus practica, (Brescia 1497) sind iin April d. I. schon einmal bei Boerner versteigert und mit 620 «it, 600 und 460 .st bezahlt (oder zurückgekauft?) morden. Es sieht so aus, als wären es die gleichen Exemplare; denn sie sind wie die vorigen in modernen Lederetnbänden gebunden. Auf diese Abteilung der Inkunabeln folgt eine andere, kleinere: »Alte Drucke bis 1520«, und dann weiter im Alphabet der Schlagworte eine grotze Reihe allerhand seltener und merk würdiger Bücher, darunter auch »Manuskripte mit Miniaturen« (einige lüvrcs ck'ücuiss, Brcviarien, Missalien, ein Nürnberger Schönbartbuch u. dgl.), illustrierte Bücher des 16., 17. u. 18. Jahr hunderts, Reformationsliteratur und eine reichhaltige Samm lung : »Spanien und Portugal«. Abgesehen von vier Pergament urkunden im Nachtrag bildet eine chronologische Folge von 124 künstlerischen Einbänden des 16. bis 19. Jahrhunderts den Be schluß des Katalogs. Es sind recht hübsche Stücke darunter. Im ganzen hat der Katalog 221 Seiten mit 843 Nummern und einer Anzahl von Registern der Inkunabeln und alten Drucke (nach Er scheinungsjahren, Druckorten, Druckern und Verlegern, nach Hain nummern), denen ein allgemeines Verzeichnis der Künstler und ein Namen- und Schlagwortregister angeschlossen sind. Vom 26. bis 29. November findet dann, ebenfalls bei Börner, die Auktion von 1718 Nummern graphischer Blätter statt, über die ein reichillustrierter Katalog (Preis 1 -kt) vorlicgt. Sein inneres Titelblatt ist in berichtender Form abgefatzt: »Die reich haltige Kupferstich-Sammlung des Grafen Coustanza C . . . . a in Mailand wurde von einem Vorfahren des jetzigen Besitzers gesammelt und ist zur Hauptsache eine Porträtsammlung, in der die besten besonders französischen Porlrätstecher, wie Cousins, Daullc, Delff, die Drevels (50 Nrn.), Dyck, Edelinck (50 Nrn.), ... Nanteuil (100 Nrn.) usw., mit reichen Werken vertreten sind. Außerdem enthält die Sammlung zahlreiche andere Kupferstiche, Radierungen und Holzschnitte des 16. bis 19. Jahrhunderts, von denen folgende Künstler und Abteilungen genannt seien: Aldegre- ver, Ansichten, Bartolozzi, Beham, . . . Buchschmuck, Karikaturen, Chodowiecki, . . . Cranach, Dürer, . . . Exlibris, . . . Ho- garth,. . . Ostade, Historische Porträts,.. . Rembrandt usw.« Der Wortlaut ist hier mit vielen Auslassungen wiedergegeben, aber es wird auch so genügen, um die geschickte Art und Weise zu charakterisieren, mit der dadurch in den Inhalt des Verzeichnisses eingeführt wird. Eine weitere Kunst-Auktion erfolgt vom 2. bis 6. Dezember im Dorotheum in Wien. Der mit 54 Abbildungen ver sehene Katalog verzeichnet Kupferstiche, Porträts berühmter Per sönlichkeiten Städteansichten, Viennensia, Militaria, historische Darstellungen, Pergamcntmalereien, Ölgemälde, Aquarelle usw. in 1187 Nummern. Zeitlich gehen diesen Auktionen zwei Autographen-Versteige- rungen beiLeoLiepmannssohninBerlin vorauf. Die erste, am 20. November, umfaßt den Nachlaß (294 Nrn.) des Mini- sters Karl Friede. Freiherrn von Altenstein (1770—1840) und ist von großer Wichtigkeit für die Geschichte Preußens in der Zeit seiner Niederbeugung durch Napoleon, seiner Befreiungskämpfe und der darauf folgenden Reaktionsperiode. In der Samm lung sind zunächst eine Reihe von Dokumenten und Briefen enthalten, die auf die Familie Altenstcins, ihn selbst und seinen Kreis Bezug haben, darunter seine eigenen Schriften: politische und politisch-ökonomische, philosophisch-politische, naturwissenschaftliche und andere Arbeiten von oft bedeutendem Umfang, dazu Tagebücher von 1789 bis 1839, Notizzettel und dergleichen mehr. Dann kommt, von 1802 bis 1839 reichend, eine zeitlich geordnete Abteilung von Do kumenten und Briefen, die für die Geschichte Preußens von Wert sind, vom Fürsten Hardenberg, dem Freiherrn vom Stein, Scharn horst, Kalckreuth, Boyen, Fichte, Heinr. von Kleist, de Wette und vielen anderen, darunter auch das Original von Steins berühm tem »Politischen Testament« vom 24. Nov. 1808. Den Schluß bilden Briefe hauptsächlich persönlichen Inhalts, und hier treten zu den schon genannten noch Namen wie E. M. Arndt, Aug. Boeckh, Sulpiz Boisseröe, Graf Brühl, Freiherr von Dalberg, G. Delbrück, Diesierweg, Dorow, Eichendorff, Fouquö, Gauß, Gneisenau, K. F. von Graefe, Hahnemann, Hegel, Herbart, Hen riette Herz, Hippel, Hufeland, die beiden Humboldts, Charlotte von Kalb, Knebel, Ehr. G. Körner, der Vater Theodor Körners, A. W. Neandcr, Ehr. Rauch, Raumer, Schadow, A. W. von Schle gel, Varnhagcn von Ense, Zelter u. a. Im ganzen ist es eine glänzende und durchaus geschlossene Sammlung, und es ist gar nicht anders möglich, als das lebhafteste Bedauern darüber zu äußern, daß so etwas vereinzelt werden soll. Dieser Nachlaß hätte in seiner Gesamtheit in ein Archiv oder eine öffentliche Bibliothek übergehen müssen. — Die zweite, am 21. u. 22. Novem ber stattfindendc Auktion enthält aus verschiedenem Besitz Hand schriften historischer Persönlichkeiten, deutscher und ausländischer Schriftsteller, bildender Künstler, Schauspieler und Musiker in 871 Nummern; vieles aus dem Nachlaß des Shakespeareforschers F. A. Leo, dabei auch seine Shakespeare-Korrespondenz von mehr als 600 Briefen und Postkarten von den namhaftesten For schern im Umfang von über 1100 S. — Sehr hübsch ist ein Brief von Luther, den er 1527 an den »Gestrengen und festen Hans von Dolzert« in Torgau im Interesse eines gewissen Heinrich geschrie ben hat, besonders die Nachschrift: »Meine Käthe schickt euch zwo Pomeranzen. Hätte sie gewußt, sie hätte sie euch längst mit eigem Boten geschickt, denn sie euch gerne gesund höret; hat auch keine mehr.« — Ebenso Heinrich von Kleists Eintragung in Theo dor Körners Stammbuch (Dresden, Mai 1808), als er die Frei berger Berg-Akademie bezog: Glück auf! Was in der Erde schießet, Das Gold, das suchst du auf. Das, was dein Herz, o Freund, verschließet, Vergißt du nicht. Glück auf! Nachträglich geht uns noch der Katalog einer Danziger Bücherversteigerung zu, die bei M. B r u ckst e in L S o h n vom 29. November bis zum 2. Dezember statifindet. Es handelt sich um eine »alte schlesische Schlotzbibliothek« (1226 Nummern), und ihre ganze Zusammensetzung macht den Eindruck, als ob diese an anderen Stellen oft nicht unverdächtige Bezeichnung hier der wirklichen Tatsache entspräche. Es sind fast nur Bücher des 18. Jahrhunderts, wenige sind früher, wenige später erschienen. Die Abfassung des Katalogs ist ohne jegliche Prätention erfolgt; bibliographische Finessen sind nicht beachtet und nicht betont worden, und die stimulierenden Anmerkungen fehlen ganz. Dabei sind recht artige Seltenheiten, auch aus unserer klassischen Litera turperiode, darin, aber man muß sie in ihren Verstecken suchen, denn selbst allbekannte Anonyme sind nicht unter die Namen ihrer Verfasser gebracht worden. Die beiden Bibliotheken, die Martin Breslauer in Berlin zum Verkauf im ganzen übergeben waren, die von Erich Schmidt und die des ReichstagSabgeordneten Karl Schräder, sind von Rudolf Masse in Berlin erworben worden, der sie allgemeiner Benutzung zugänglich machen will. Es ist sehr schön, daß die Büchereien hervorragender deutscher Männer jetzt ab und zu auch in Deutschland verbleiben und nicht immer nach Amerika aus wandern. Nun wollen wir nur noch wünschen, daß der neue Besitzer wenigstens von der Bibliothek Erich Schmidt einen recht hübschen Katalog drucken läßt. L. L. Verlegeretnbände und Handeinbände. Eine Parallele von Paul Keiften-Berlin. Von der Fachkommission des Vereins für deutsches Kunst- gewerbe-Berlin wurde ich gebeten, einen Vortrag über obiges Thema zu halten, dessen Inhalt ich hier auf Wunsch der Redak tion des Bbl. wiedergebe. Das Wort Verlegereinbände bitte ich in Masseneinbände umzuwandeln, da es eine Menge anderer Bände gibt, die keine eigentlichen Verlegereinbände darstellen, wie z. B. Kataloge, Preislisten, Festschriften u. dgl., die aber die gleiche Herstellungsweife durchmachen. In der technischen Herstellungsweise des Masseneinbandes, als des Erzeugnisses des Großbetriebes, und des Handeinbandes, des Erzeugnisses des Kleinmeisters, liegt ein großer Unterschied, (Fortsetzung auf Seite ILMS.)
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