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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.10.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-10-05
- Erscheinungsdatum
- 05.10.1937
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
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enthält. Im Erdgeschoß des Warenhauses befinden sich die finnische, dänische, norwegische und schwedische Abteilung, in denen die Bü cher in der Hauptsache nach Verlagen geordnet sind. Der gleiche Raum (600 qm) steht im ersten Stock für die ausländische Abtei lung zur Verfügung, Sämtliche Regalfächer aneinandergereiht er gäbe eine Länge von 13 km. Etwa zweihundert Mitarbeiter wer den hier und in den Kontoren im fünften Stock beschäftigt. Das Interesse für Literatur ist in Finnland sehr groß und verbreitet sich mit zunehmender Bevölkerungsdichte und steigender Volksbildung immer mehr. Das Schild -»Kirjakauppa« (Buchhand lung) begegnet einem überraschend oft im Lande. In erster Linie wird natürlich finnische Literatur verkauft, doch'ist die Einfuhr ausländischen Schrifttums recht umfangreich. An erster Stelle Blick in den Verkaufsraum der Suomalainen Kirjakauppa in Helfingfors mit der deutschen Abteilung steht hier vor dem deutschen das schwedische Buch. Das starke Interesse für das Deutsche erklärt sich daraus, daß diese Sprache seit 1804 als zweite Schulsprache eingcführt ist. Leiter und Gehilfen der Buchhandlungen berichteten von dem großen Interesse sür das deutsche Buch; die Auswahl der Literatur bestätigte dies. Der Rück gang im Verruf deutschen Schrifttums in letzter ^Zeit ist aus schließlich auf die Balutaverhältnisse zurückzuführen. Es gibt 470 Buchhandlungen an 375 verschiedenen Plätzen, die die Rechte des finnischen Verlegervereins genießen, davon haben 42 Filialm. Mit Verkaufsständen und Kiosken erhöht sich die Zahl der Buchverkaussstellen auf etwa 1000. Diese hohe Zahl erklärt sich aus der großen Leselust des finnischen Volkes, das bemüht ist, sich seine eigene von Schweden unabhängige Literatur zu schassen. Die finnischen Bücher sind etwas billiger als die der ande ren nordischen Länder. Das Bindeglied zwischen Verleger und Sortimenter ist die Buchexpedition A.G., die ihr gemeinsames Eigentum ist, und die große Auslieferungslager, besonders von den Landesverlegern unterhält. Diese Gesellschaft besorgt sowohl die Auslieferung wie den Zahlungsverkehr zwischen den Verlagen und den vielen Sorti mentern. Die Buchhändler werden durch zwei Organisationen ver treten: durch den Finnischen Buchhändlerverein (Suomen Kirja- kauppiasyhdistys), der die Interessen der Sortimenter in den großen Städten wahrnimmt, und durch den Finnischen Provinz buchhändlerverein (Suomen Maalaiskirjakauppiasyhdistys). Das offizielle Sprachrohr des Buchhandels ist die »Finnische Buch- händleczeitung-, die vom Verlegerverein herausgegeben wird und zweimal monatlich mit dem finnischen Bücherverzeichnis erscheint. Das Blatt ist in finnischer und schwedischer Sprache geschrieben. Der Buchverkauf selbst geht in der gleichen Weise vor sich wie in den anderen nordischen Ländern und in Deutschland, doch trägt das Kommisjionssystem ein besonderes Gepräge. Die Verleger übersenden den Buchhandlungen ein, zwei oder drei Probeexemplare von den Neuerscheinungen, je nach der Größe der Buchhandlung, und führen diese in einer sogenann ten Jahresabrechnung mit 2ö"/» Rabatt auf. Weitere Kommisfions- excmplare werden nur in Ausnahmesällcn zu Ausstellungen und ähnlichen Gelegenheiten geliefert. Verkaufte Exemplare werden, um in den Genuß des höheren Rabatts zu kommen, vom Sorti menter sofort nachbestellt, sodaß sein Lager vollständig bleibt. Der Verleger kann auf diese Weise mit ziemlicher Genauigkeit sest- stellen, wieviel Vorräte bei den Buchhändlern liegen. Die gemeinsame Werbung für das Buch ist in Finnland noch recht unentwickelt und beschränkt sich auf einzelne gemeinsame Anzeigen zu Weihnachten und zur Buchwoche, die um den Alexis Kivi-Tag herum 'veranstaltet wird. Eine besondere Gruppe bilden die sogenannten Zentralbuch handlungen, dis ihr eigenes Vertreternetz und ihre eigenen Ver kaufsstellen hüben. Einige dieser Firmen vertreiben besonders Volksschulbücher und Schulmateriaf. Wegen der großen Aus dehnung des Landes und der verhältnismäßig geringen Bevölke rungsdichte schicken die Verleger sehr oft ihre Vertreter direkt zu Privatkunden. In einigen Fällen geht die Rechnung jedoch durch den nächsten Buchhändler, der dabei einen beschränkten Rabatt erhält. Die BuchhandlungsgShilsen sind in der Vereinigung ->Libro<- organisiert, die kürzlich das vierte nordische Gehilfentreffen in Finnland veranstaltete. Eine eigentliche Buchhändlerschule gibt es nicht. Von Zeit zu Zeit werden Kurse abgehalten, die etwa einen Monat dauern. Finnland ist eine junge und starke Nation, die aus allen Gebieten eine auf der nationalen Eigenart des Landes und Volkes ruhende eigene Kultur zu schaffen versucht. Man sieht das in der Architektur — ein Bauwerk wie das neue Reichstagsgebäude ist als durchaus nationales Kunstwerk anzusprechen—, man merkt es in der Volksbildungsarbeit im ganzen Lande, und man merkt es in der Literatur. Der finnische Buchhandel kämpft mit der Nation mit, um dieses Ziel zu erreichen. Poul Carit Andersen. Berufskundliche Arbeitswoche der Nordmarkgaue in St. Peter/Nordsee 1937 »Es ist dies die erste Berufskundliche Arbeitswoche, die fünfte Buchhändlerische Freizeit und die zwölfte Sommerakademie des Gaues Groß-Hamburg« sagte Gauobmann Riegel, als er am 22. August die Arbeitswoche eröffnete. Fürwahr eine stolze Tradition, die diese Zahlen bekunden, und die durch die Jahre hindurch der Freizeitruf »Neuwert« versiinrbildjicht. Das; diese Tradition lebendig ist, hat uns der sinnvolle Aufbau und der reibungslose Ablauf gezeigt, die beide ohne die Erfahrung und das Erbe früherer Jahre un denkbar gewesen wären. Die Fülle des in Vorträgen und Dichterlesungen Dargebotenen, in Arbeitsgemeinschaften Erarbeiteten und bei unseren Fahrten Er lebten zwingt mich im Nahmen dieses kurzen Berichtes nur das Wesentlichste davon zu erwähnen. Vorträge: In einem einleitenden und durch seine ganze Anlage zugleich grundlegenden und umfassenden Vortrag führte uns Studienrat Mru- gowski »Niederdeutsches Wesen« nach seiner Herkunft aus dem Räume, in seiner Bedingtheit durch die Geschichte und durch seine Äußerung in der Kunst lebendig vor Augen. Er beschrieb, wie sich der niederdeutsche Raum von Flandern bis zum Baltikum aus einem Kernland und einem Kolonisationsgebiet zusammensetzt, wie sich in ihm die großartige Mannigfaltigkeit deutscher Landschaft mit Ausnahme des Hochgebirges vollständig widerspiegelt. Er erklärte uns die Nassen- und Stammesherkunft des niederdeutschen Menschen. Er schilderte uns an Hand der Geschichte, welch auffallend geringe Nolle das niederdeutsche Gebiet im Politischen Lpben des deutschen Volkes gespielt hat, wenngleich entscheidende und maßgebliche Einflüsse mittel bar von ihm ausgegangen sind. Er veranschaulichte uns die Eigenart niederdeutscher Kultur mit ihren derben und ursprünglichen Volks epen, ihrem offenbaren Mangel an starker Lyrik und ihrer durch die Hanse zur kurzen Blüte entfalteten Kunst, deren große und bisher noch nicht voll gewürdigte Bedeutung in ihrer Unberührtheit von fremden südländischen Einflüssen liegt. Ein anderer Vortrag, ebenfalls von Studienrat Mrugowski, zeigte uns »DieWescnszüge niederdeutschen Schrift- 788 Nr. 230 Dienstag, den 8. Oktober 1937
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