Neuerscheinung: Kcptembcr 1940 Dolkmar GraumLUler: Die Fanfare der ZBildnis Oie Geschichte eines Luchses aus der ewigen Lergwilünis des Lühmrrwalües Mit 87 Riiüertafctn zumeist nach Äufnabmen des Verfassers / Gebunden 8.M 6.-, broschiert txtn ^.80 Diese Neuerscheinung des jungen Dichters polkmsr Grau- mülier führt den Leser weit fort von Großstadt rurü Literstur in die Urwelt des Lühmerwaldes. Ourchgearbeitet wie nur je ein Kunstwerk ist dieses Luch, das im Rhgthmus der Sprache und im wilden Lauber seiner Lilüer dem unend lichen Leben der Natur, wie es der Löhmerwald bietet, ein Denkmal setzt. Einsamkeit und wuchtige Größe von Land schaft und Pflanzenwelt finden ihre Krönung in der Dar stellung eines Tierlebens und -Sterbens, wie es packender in der Brutalität seines Ablaufs noch nicht geschildert wurde. Das Geschehen des Jahres - Achneeschmelze, Sommerglast über Maid und See, Herbststürme und Schneelast eines Lergwinters - zieht am Leser vorüber; reich an Spannungen ist dieser Ablauf, lebhaft kontrastiert friedlicher Schlummer der Landschaft mit dem brutalen Lebensanspruch der Tierwelt. Aber das Raunen und Rauschen des Urwalds tönt der Schrei des Hirsches, das Krachen stürzender Walüriesen und fallen der Geröllblöcke. Und über alle Einsamkeit von Wald, Lerg und See, über alles Leben und Sterben seines Reiches läßt der Luchs seinen gellenden Ruf erschallen, dem rings nur angstvolles Schweigen antwortet: Das ist die Fanfare der Wildnis, der Laut, der zäher und drängender ist als alles Leben um ihn her. prachtvoll fügt sich die Gestalt des Luchses in die Urwildnis des Lühmerwalües ein. Orr Leser folgt den packenden Kämpfen dieses „Freibeuters des Gebirges", bewundert seinen Sieg über Auerhahn, Hirsch und Hund, bis schließlich auch dieses wilde Leben sein Ende findet, - nicht durch Menschenhand, sondern durch dir Natur selbst, die es hervorgebracht. Nolkmar Graumüller wollte, daß der Leser den Duft des Waldes, den Ruch von süßen Leeren, von Pilzen und Harz mitempfindet, er wollte das ganze Leben der ewigen Wälder einfangen und die unerlöste Grüße der Einsamkeit, er wollte das Geschehen des Jahres, die Brutalität des Winters uns nahebringen, - und wunderbar ist ihm das gelungen! Dieses Luch ist wie eine (Offenbarung. Es ist gewachsen aus dem machwollen Wort des Künstlers der Sprache und dem eindringlichen Lild des künstlerisch Sehenden; es ist zu einer natürlichen Einheit geworden. Nicht das Bild illustriert hier den Text, noch erläutert dieser das Lild - beide machen das Wissen vom Werden und pergehen, vom immerwährenden Leben noch eindringlicher, noch packender und wunderbarer. 4S7« Nr. 324 Mittwoch, den 35. September 1040