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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1934
- Strukturtyp
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- 1934-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1934
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- Deutsch
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X- 43, 20. Februar 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Bücher werden in einem auf Zetteln angelegten Ergänzungskatalog sestgehalten, der aus den zurückgesandten Suchkarten besteht. Dieser Ergänzungskatalog hat sich als ein von Jahr zu Jahr wertvoller werdendes Hilfsmittel erwiesen und umfaßt zur Zeit rund 250 000 Titel bei einem jährlichen Zuwachs von etwa 18 000. Nach den Bestimmungen sollen »Anfragen allgemeiner Natur, die ohne Angabe von Titeln den Nachweis von Schriften über einen Gegenstand oder von Werken eines Schriftstellers wünschen, keine Berücksichtigung finden«; doch geht das Auskunftsbüro über diese ihm gezogenen engen Grenzen in der Praxis stets hinaus, sobald an genommen werden kann, das; der Wissenschaft hiermit ein Dienst er wiesen wird. Als Gebühr werden bei schriftlichen Anfragen für jedes gesuchte Buch 10 Pf. erhobeu; mündliche Anfragen sind ge bührenfrei. Das Auskunftsbüro hat in dem Vierteljahrhundert seines Be stehens eine rege und nützliche Tätigkeit entfaltet, die sich von Jahr zu Jahr erweitert hat. Den 3295 gesuchten Büchern des Griindnngs- jahres 1905 entsprachen 18 070 im Jahre 1931, von denen 13 770 oder 76°/o nachgewiesen werden konnten; hierbei ist die beträchtliche Zahl der mündlich eingeholten Auskünfte nicht mitgerechnet. Der Nachweis erfolgt in nahezu zwei Drittel der Fälle (1931: 61°/o) durch den Gesamtkatalog, in den übrigen (1931: 39"/°) durch den Er gänzungskatalog und die Umfrage. Der Ermittlung gesuchter Bücher dient auch ein Frankfurter Unternehmen, der »S a m m e l k a t a l o g Deutscher Biblio theken« bei der Bibliothek für neuere Sprachen und Musik (die frühere Nothschildsche Bibliothek). Er wurde durch die private Ini tiative des Direktors der genannten Bibliothek, Christian Berg- h o e f f e r, im Jahre 1891, also bereits vor dem Preußischen Ge samtkatalog (1895), auf der Grundlage der Bestände einiger Frank furter Bibliotheken angelegt. Der Kreis der berücksichtigten Anstal ten ist nach und nach erweitert und seit 1900 auf reichsdentsche Biblio theken außerhalb Frankfurts sowie auf österreichische und schweize rische ausgedehnt worden. Im Gegensatz zum Gesamtkatalog erfaßt der Sammelkatalog die beteiligte« Bibliotheken nicht mit ihren gesam ten Beständen, sondern nur mit jenen, deren Titel gedruckt oder- anderweitig vervielfältigt vorliegen. Auf Vollständigkeit kann er so mit keinen Anspruch erhebe« und will es auch nicht. Der Sammelkatalog besteht aus den ausgeschnittenen, auf Zettel geklebten Titeln ausgewählter Bibliothekskataloge, Zeitschriften- verzeichuisse und Zngangslisten. Die Auswahl ist iu der Weise ge troffen, daß die Bestände der einzelnen Landesteile und die der ver schiedenen Wissensgebiete möglichst gleichmäßig berücksichtigt sind, dabei aber solche Literatur, die im Gesamtkatalog weniger enthalten ist, und jene, die voraussichtlich besonders stark gefragt wird, bevorzugt ist. Die Stärke dieses Unternehmens liegt einmal in der Zeit- schriftenliteratur, der wegen ihrer Wichtigkeit besondere Aufmerksam keit geschenkt wurde, und dann ans den Gebieten der Naturwissen schaften und Technik sowie der Landes- und Ortskundc. Der Katalog ist in einer einfachen und praktischen Weise angelegt und mit er staunlich geringen Mitteln durchgeführt worden. Anfang 1933 zählte er, nachdem die Gesamt- oder Teilbestände von etwa 200 Bibliotheken ausgenommen waren, rund 9^ Millionen Titel; etwa 3 Millionen Titel, zum größten Teil solche, die hauptsächlich Dubletten ergeben würden, sollen noch verarbeitet werden. Der jährliche Zuwachs be trägt etwa 120 000 Titel. Für jedes nachgewiescue Buch (nicht für jede Anfrage) wird eine Gebühr von 10 Pf. erhoben. Die Inan spruchnahme des Sammelkatalogs ist mit dem Anwachsen seines Materials gestiegen. Im Jahre 1931 zählte man (in 10 Monaten) 19 617 Anfragen, von denen 12 594 oder 64°/° positiv erledigt wurden; in diesen Zahlen sind indes auch die mündlichen Anfragen enthalten. Umfragen bei anderen Bibliotheken, wie sie das Berliner Büro unternimmt, sieht der Sammelkatalog nicht vor. Während die Berliner und die Frankfurter Stelle, so verschieden sie im übrigen sind, sich darin gleichen, daß sie entsprechend der Richtung ihrer Ausknnftserteilnng sich in erster Linie auf ihre um fassenden Katalogunternehmungen stützen, weniger auf die Bestände, entspricht es dem besonderen Charakter der »Bibliographi schen A u s k u n f t s st e l l e der Deutschen Bücherei«, daß sie in größerem Umfange die Bücher selbst zu Rate zieht. Die Be stände der Deutschen Bücherei als der zentralen Sammelstelle des deutschsprachigen Schrifttums umfassen ein geschlossenes Gebiet, über das die Anstalt jede Art von Auskünften erteilt, die sich aus dem Schrifttum gewinnen lassen. Sie beantwortet Fragen, die Verfasser und Sachtitel, Verlag und Druck, Ausstattung und Umfang, Er scheinungsweise und ähnliche mehr äußere Dinge des Buches be treffen, übernimmt Literaturzusammenstellungen über bestimmte Ge biete und Fragen und ermittelt aus dem Inhalt der Bücher ge wünschtes Tatsachenmaterial, kurz gesagt: sie erteilt Auskunft über alles, was Form und Inhalt des deutschen Buches im einzelnen wie 162 in seiner Gesamtheit betrifft. Im Mittelpunkt ihres Arbeitsgebietes stehen bibliographische Feststellungen, Literatur nachweise und Nachweise über Tatsachen, soge nannte reale Auskünfte, also gerade jene Gebiete, die von dem Berliner und dem Frankfurter Büro weniger berücksichtigt werden. Insofern bietet also Leipzig zu den genannten eine glück liche Ergänzung. Die Auskunftsstelle der Deutschen Bücherei stützt sich für ihre Ermittlungen, wie bereits erwähnt, zunächst auf die Bücherbestände selbst, die das deutschsprachige Schrifttum seit dem Jahre 1913 voll ständig umfassen (zur Zeit 1,1 Millionen Bände) und, was für die Auskunftserteilnng von besonderem Wert ist, infolge des Präsenz charakters der Anstalt jederzeit einznsehen sind; dann auf die ver schiedenen Haupt- und Sonöerkataloge, die infolge der Vollständigkeit der Sammlungen den Charakter von Bibliographien haben, und endlich auf die zahlreichen von der Anstalt bearbeiteten laufenden Bücherverzeichnisse einschließlich der für diesen Zweck geschaffenen Hilfseinrichtungen. Durch die Gesamtheit dieser Hilfsmittel ist es möglich, das Schrifttum in besonderer Weise zu erschließen. Aus künfte, die durch einfaches Nachschlagen gewonnen werden, erfolgen kostenlos, während solche, die längere Nachforschungen erfordern, ent sprechend der aufgewendeten Zeit berechnet werden. Die Auskunftserteilnng der Deutschen Bücherei hat sich erst all mählich mit dem Wachsen der Bestände und der Kataloge der Anstalt entwickelt, in letzter Zeit hat sie allerdings einen raschen Aufschwung genommen. Zum ersten Mal werden Auskünfte im Jahresbericht für 1915 erwähnt, wo es sich noch um wenige Dutzend handelt; ein gutes Jahrzehnt später, 1927, betrug ihre Zahl bereits 4910, so daß eine eigene Dienststelle eingerichtet werden mußte, und 1932 wurden 18 993 gezählt, von denen 13 078 schriftliche und 5915 telephonische waren. Von den schriftlich erteilten Auskünften waren 11 506 bibliographische (mit 17 235 nachgewiesenen Titeln) und 1572 Literaturnachweise und reale Auskünfte; die bibliographischen überwiesen also bei weitem. Die mündlich erteilten Auskünfte und ebenso die vom Berliner Aus kunftsbüro zugeleiteten Anfragen sind in diesen Zahlen nicht einbe griffen. Die Ansknnstsuchenden verteilen sich unter starkerBe ton n n g des Buchhandels ans alle geistigen und praktischen Berufe. Die Leipziger Auskunftsstelle unterscheidet sich in dieser Beziehung grundsätzlich von den Stellen in Berlin und Frankfurt, die fast ausschließlich von Benutzern wissenschaftlicher Bibliotheken, also Angehörigen geistiger Berufsschichten, in Anspruch genommen werden. An den schriftlichen Anfragen sind nach einer Zählung der Jahre 1929—1931 die einzelnen Wissensgebiete folgendermaßen be teiligt: Literatur- und Sprachwissenschaften 22,7°/o, Wirtschaft und Industrie 15,4°/o, Philosophie und Kunst 14,4°/„, Geschichte und Geo graphie 14,1°/o, Medizin und Naturwissenschaften 11,7°/o, Allgemeine Fragen 8,7°/», Rechtswissenschaft 5,2"/o, Religionswissenschaft 2,9°/„, Sport und Sonstiges 4,9°/o. Nach der örtlichen Herkunft der An fragen entfallen ans Leipzig und Umgebung 31°/a, auf Mitteldeutsch land ohne Leipzig 16°/o, auf das übrige Deutschland 45°/» und aus das Ausland 8°/„. Außerhalb Deutschlands wurden im Lause der letzten Jahre noch Ansknnftsstellen in einer ganzen Anzahl von Städten eingerichtet, so in Wie n die »Büchernachweis-Stelle der Österreichischen Biblio theken« (1920), im Haag der »Zentralkatalog der nieder ländischen Bibliotheken« (1922), der durch den »Technischen Zentral katalog« in Delft (1927) ergänzt wird, in B n d a p e st die »Unga rische Zentralstelle für Bibliothekswesen« (1923), bei der Landes- bibliothck in Bern der »Gesamtkatalog der Schweizer Biblio theken« (1928), bei der Lilrliotk^qns dlational« in Paris das »Dureau ck'orjenlaljon« (1928), bei der dlrUivnal Central labrar^ in London das »Information Department« (1931), bei der DUirary ok Oon^ress in Washington der »Dniion Calais« (1927), um nur die bekanntesten und wichtigsten anznfiihren. In den Ländern, die bisher eigene Auskunftsstellen noch nicht einrichten konnten, haben sich die National- und Zentralbibliothekcn als solche zur Erteilung von Auskünften bereit erklärt. Unterzieht man die Gesamtheit der bibliothekarischen Auskünfte einer kritischen Sichtung, so ergeben sich vier Hanptgruppen, die deutlich voneinander unterschieden sind: 1. Ermittlungen biblio graphischer Art, 2. Nachweise von Büchern in bestimmten Biblio theken, 3. Nachweise von Literatur über bestimmte Gegenstände und Fragen und 4. Reale Auskünfte. Zu den bibliographischen Ermittlungen gehören Feststellungen, Ergänzungen und Be richtigungen einzelner Büchertitel; sie erfolgen an Hand der Biblio graphien, für die mit entsprechender Beschränkung auch Kataloge eintretcn können. Die Hauptarbeit der Leipziger Auskunftsstelle und ein gut Teil der mündlichen Auskunftserteilnng des Berliner Büros gelten beispielsweise diesem Zweig des Auskunftswesens, dem sich ans die Dauer wohl keine Auskunftsstelle wird entziehen können. Dem
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