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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-02-20
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1934
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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43, 20. Februar 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschu Buchhandel. Davon kauften auf Grund der Rezension in Zeitungen Zeitschriften Rundfunk Empfehlung eines Dritten Name des Verfassers Verlagspropaganda Auslage im Schaufenster Empfehlung des Buchhändlers 1179 1178 13 2370---32,1 v. H., 1657 -- 22,3 v. H., 547 ^ 7,3v.H., 1283 ---17,2 v. H., 1092 480 1572 --21,1 v. H. .5 v. H. mit einem Die Übersicht zeigt, das; unsere Käufer zu festen Kanfentschlus; den Laden betreten, während nur die restlichen 6,5 v. H. durch den Sortimenter beraten werden. Wir sind uns be wußt, das; dieses Ergebnis nicht verallgemeinert werden darf, da unser Verlag mit seiner politischen und wirtschafts-wissenschaft- lichen Literatur eine Känferschicht hat, die besonders struktuiert ist. Sicherlich wird der Käufer schöngeistiger Werke sich anders ent scheiden wie unsere Lescrschaft. In Erwägung muß sicherlich auch gezogen werden, das; der Kauf n. U. erfolgte, nachdem eine Reihe verschiedener Werbesaktorcn meinnngsbildend auf den Käufer ge wirkt haben und somit der ans der Fragekarte angegebene Grund der Abschluß einer längeren Überlegung sein kann. Außerordentlich interessant ist immerhin die Tatsache, das; ein Drittel unserer Käu fer durch die Presse geworben wird und das; somit die wiederholt im Börsenblatt geäußerte Meinung, daß »das Publikum auf die Besprechungen in den Tageszeitungen überhaupt nichts gibt« (z. B. Börsenblatt vom 5. Januar 1933) mindestens auf die von uns ge führte Literatur nicht zutrifft. Wir betrachten das Ergebnis unserer Untersuchung, die wir nur dem Buchhandel zugängig machen, als einen Beitrag, zu der von Engelhorn aufgeworfenen Frage. Wir würden es be grüßen, wenn in der weiteren Erörterung unserer Analyse ein Weg gezeigt werden könnte, ans dem Verlag und Sortiment in gemein samer Arbeit eine für den ganzen Buchhandel gültige Übersicht schaffen könnten. Aus Norwegen. Zum fünfzigjährigen Bestehen der Buchhandlung O l a f N o r l i, Oslo, erschien eine Festschrift, die in vierundzwanzig Aufsätzen ein Bild vom norwegischen Buchhandel in den letzten fünfzig Jahren gibt. Die Eröffnung am 10. Dezember 1883 war eigentümlicherweise ein politisches Ereignis, das die damals führende freisinnige Zeitung »Verdens Gang« mit einer redaktionellen Empfehlung der Firma feierte, indem sie zugleich die damals in Oslo und den meisten Städten herrschende konservative Partei (Rechte) und den nach ihrer Meinung zu sehr in deren Dienst arbeitenden Buchhandel beschuldigte, die Ende des 19. Jahrhunderts aufbltthenöe norwegische Dichtung zu dänischen Verlegern hinttberzutreiben. »Die Politik der Rechten lebt von Unterdrückung des geistigen Lebens . . . Was nottut, ist eine Buchhandlung, die ohne Parteirttcksichten nach rechts oder links den allseitigen Ansprüchen des Geisteslebens zu entsprechen sich be müht«, so schrieb diese Zeitung 1883. Norli wurde der Hauptverleger der aufstrebenden Landsmaal-Bewegung (für neue reine norwegische Sprache) und ihrer Autoren, so auch des bedeutendsten unter ihnen, des Dichters Olav Dnun, dem übrigens soeben das Legat (5000 Kr.) aus der Literatur-Stiftung der Gyldendal Norsk Forlag A.-S. zuteil wurde, die dieser Verlag kürzlich um 50 000 auf 150 000 Kr. erhöhte. Sein Sortiment brachte Norli allmählich zu großem Umfang dank Verbindung mit der politischen Bauernpartei und der mit ihr ver bundenen literarischen Richtung, in Oslo außerdem gestützt von einer freisinnigen akademischen Jugend. Eine Festschrift zum 75jährigen Bestehen gab die Buchhandlung Lionäs in Frederiksstad heraus. Seinen Beitrag darin »Der Buch handel und unsere literarische Kultur« schließt der hochangesehene Oberbibliothckar Will). Munthe von der Reichs- und Universitäts bibliothek Oslo mit den Worten: »Und sollte dies Kapitel zu lang geworden sein, darf ich mit dem alten Plinins antworten, der seine eingehende Beschreibung der Herstellung von Bücherrollen (eüarlae) aus Papyrus mit den Worten entschuldigt: ,denn vor allem auf dem Gebrauch von Büchern beruht die Kultur' (eum oüaria« usu maxima üuinrmitns vitae eonstet)«. — Von bekannten Buchhändlern starben im verflossenen Jahre: Th. Lambrechts, 1903—1919 Vorsteher, dann Ehrenmitglied des Bnchhändlervereins, Inhaber des Sorti ments Aschehougs Boghandel, Oslo, das jetzt Johan Grundt Tannin unter eigenem Namen fortsetzt, um Verwechselung mit dem Verlag zu vermeiden; und F. Beyer in Bergen, dessen 1771 gegründete Firma die älteste Buchhandlung Norwegens ist. In seiner Katalogserie »Lies planmäßig!« (Läs med Plan) gab Norsk Oplysnings- og Propaganda-Kontor als Nr. 4 ein Heft über Neiseschilderungen heraus, das auch ausländische Literatur verzeichnet. Im übrigen arbeitet es ausgiebig mit Lesezeichen, Exlibris, Stunden plänen, Neklameplakaten usw. und brachte als Neuheit einen hüb schen Wandkalender (24X20 ein) »Norsk Literatur-Kalender 1934« heraus, mit Zitat unter jedem Schriftsteller-Bildnis. — Aussprüche bekannter Männer, vom Altertum bis in die neuere Zeit, über Bücher und Bücherfreunde sammelte N. Oksnevad (»Böker og bokelsskere«. Gyldendal Norsk, 4.50 Kr.). Im gleichen Verlag wurde vollständig die zwölfbändige Ausgabe der »Samlede Nomaner« von Knut Hamsun, ebenso erschien dort zu Weihnachten nach dreijähriger Pause dessen neues Buch »Men Livet lcver« (2 Bände. 8.50 Kr.). Von dem jetzt auch abgeschlossenen »Norsk Gyldenöal's Konver- sasjonsleksikon« (Schriftleiter Prof. E. Schieldrop; 12 Halbfranz- bänöe, mit 5000 Abb., 87.60 Kr.) sind rund 20 000 Exemplare abge setzt. Eine neue Reihe Wörterbücher der drei Weltsprachen, zusammen sechs Bände, gab in handlichem Format H. Aschehoug K Co. heraus. Von deutschen Werken wurden übersetzt: im letztgenannten Verlag H. Fallada »Hvad nu — unge mann?« und Eg. Friedens illustrierte Kulturgeschichte (Teil I); ferner die illustrierte Neise- schilöerung eines Missionars K. L. Neichelt »Mot Tibets gränscr«; — bei Steen'ske Forlag: W. Harich, Gymnasiaster, übertragen von dem bekannten jungen norwegischen Schriftsteller Ronald Fangen; — bei Gyldendal Norsk: Franz Kafka, Professen. Die größte kommunale Volksbibliothek Skandinaviens, Det Deich- man'ske Bibliothek in Oslo, weihte im vorigen Jahr in Gegenwart des Königs ihren mit 3,5 Mill. Kronen Kosten errichteten Neubau ein. Ihren Ursprung führt sie ans die 1785 von dem Industriellen E. Deichman der Stadt geschenkte Bücherei von 6000 Bänden zurück; heute zählt sie gegen 200 000. Frühe Drucke der Musikkritik. Von vr. v. Graeveni tz. Das deutsche Wort Kritik ist erst Ende des 17. Jahrhunderts ans dem französischen oviliquo als Kennwort des in dieser Zeit nach französischem Muster beginnenden Knnstrichtertums gebildet worden. Es bezeichnet Prüfung, Beurteilung, literarische Strömungen, sub jektive Tagesmeinnngen, Vorurteile usf. Im Zusammenhang damit steht in Deutschland gegen Ende des 17. Jahrhunderts das Auftauchen musikalischer Zeitschriften. Als Bahnbrecher der musikalischen Kritik tritt ein Musiker universaler Bedeutung vor uns hin, Georg Philipp Tele mann (1681—1767). Als Student der Rechte, der schon mit zwölf Jahren eine Oper geschrieben hatte, gründete er in Leipzig ein 0oll6§iu-m musioum und damit auch eine musikalisch kritische Tätigkeit, die dann 1728 zu dem Musikjournal »Der getreue Musikmeister« (Gesänge, Sonaten, Fugen usw.) führt. Der kritische Charakter einer anderen bereits 1722 einsetzenden, im ganzen in 24 monatlichen Stücken erscheinenden Zeitschrift des Hamburger Musikdirektors und Kanonikus am Dom Johann Matth cson (1681—1764) spricht sich schon in ihrem langatmigen Titel ans »Oit'ierr musica, d. i. Grundrichtige Untersuch- und Beurtheilung vieler, theils vorgefaßter, theils einfältigen Meinungen, Argumenten und Einwürffe, so in alten und neuen, gedruckten und ungedrnckten Musikalischen Schriften zu finden. Zur müglichsten Ausraütung aller groben Jrrthümer und zur Beförderung eines besseren Wachsthums der reinen harmonischen Wissenschaft in verschiedene Teile abge- fasset und Stück-weise herausgegeben von Mattheson. Hamburg im Mai 1722. Auf Unkosten des Autoris. 4°«. Eine Bemerkung der Einleitung legt den kritischen Finger auf eine Wunde, die auch heute noch nicht geschlossen ist. Der streitbare aber auch vielseitigst be schlagene Musikgelehrte gibt seine Zeitschrift »per inkervaUa« heraus, »weil bey heutiger Mode gar selten ein ganzes Buch, leicht aber ein paar monathliche Bogen, aus, und recht zu Ende gelesen werden. Ans diese Art ist auch der Angriff immer neu, und dürfte fast wie ein steter Tropfen-Fall, endlich hie und da die Steine löchericht machen.« Diese Steine sind veraltete, erstarrte Regeln und Grundsätze der damaligen Musikwissenschaft und Kompositionslehre wie Solmisation und besondere Kirchentonarten, die Bevorzugung der italienischen Musik, der Ausschluß der Frau von der Musikausübung, die Be kämpfung des Theaters und seiner Musik namentlich von kirchlicher Seite. Im Vorbericht zu einer seiner anderen Zeitschriften »Der musikalische Patriot« (Hamburg 1728, 346 S. 4°) äußert sich Mattheson ganz entschieden dahin, das; er in echt patriotischem Sinne auf die Bedeutung der Musik fiir das menschliche Leben aufmerksam machen wolle. Die Musik sei mehr als ein äußerlicher Zierrat, mehr als eine bloße Ohrenergötzlichkeit. Kurz erwähnt seien die 1740 in Leipzig monatlich erscheinenden »Musikalischen Staarstechcr« (110 S. 8°) von Lorenz M i z l e r, 165
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