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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.12.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1940-12-31
- Erscheinungsdatum
- 31.12.1940
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19401231
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-194012310
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1940
- Monat1940-12
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des Auslandes durchgeführten Buchausstellungen des Propa- gandaininisteriums der geistigen Annäherung zwischen Deutsch land und anderen Völkern, die zu Deutschland in einem freund schaftlichen Verhältnis stehen. Der Erfolg dieser Buchausstellun gen war durchweg groß und darf als vielversprechender Anfang für die weitere kulturelle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den anderen uns befreundeten europäischen Völkern gewer tet werden <s. Börsenblatt Nr. 41, 55, 78, L2, 107, 115, 237, 269). Ließen diese bedeutenden Ereignisse des kulturellen Lebens, die die Arbeit unseres Berufsstandes aufs engste berühren, den starken Pulsschlag erkennen, der das deutsche Kulturleben trotz dem Kriege und der dadurch bedingten Zusammenfassung der gesamten Volkskraft für die Erreichung des diesem großen Rin gen gestellten Zieles vorwärtstreibt, so zeigen eine Reihe inter nerer Vorgänge und Ereignisse, die unseren Berufsstand im engeren Rahmen besonders berühren, daß die Arbeit auch hier ungehindert sortschreiten konnte, und daß alle wichtigen Auf gaben jeweils zur richtigen Zeit angepaclt und erfüllt wurden. Schon zu Anfang des Jahres 1940 wurde die Reichskultur kammergesetzgebung in den eingegliederten Ostgebieten einge- sührt (s. Börsenblatt Nr. 3, 23). Nach der Rückgliederung des widerrechtlich von Deutschland losgerissenen Gebietes Eupen- Malmedh wurde auch dort die Reichskulturkammergesetzgebung eingeführt (Börsenblatt Nr. 215). — Der Nachwuchsschulung des Buchhandels galt nach wie vor die stärkste Aufmerksamkeit der Leitung unseres Berussstandes. So konnte vor einigen Monaten der längst notwendig gewordene Leseplan für den buchhändlcri- schen Nachwuchs eingesührt werden. (»Das mußt du lesen», Börsenblatt Nr. 104.) Die öffentliche Buchwerbung, die auch in diesem Jahre nicht zurückgestellt wurde, diente nicht nur mit den Veranstaltungen der Buchwoche, sondern auch mit einigen anderen Aktionen den Aufgaben des Krieges. So wurde in den ersten Monaten des ab gelaufenen Jahres die zweite Buchseidpostliste herausgebracht (Börsenblatt 63), und die alljährlich im Frühjahr stattsindende Fachbuchwerbung (Börsenblatt Nr. 108) wurde in erster Linie aus die Aufgaben des Krieges, die die Leistungssteigerung auf allen Gebieten zu besonderer Pflicht machen, ausgerichtet. Aus der Fülle der wichtigen Bekanntmachungen der Reichs schrifttumskammer und des Börsenvereins Verdienern im Rah men dieser Rückschau hervorgehoben zu werden der Erlaß über die Papierverbrauchsstatistik (Nr. 29), über das verbotene und unerwünschte Schrifttum (Nr. 117), über die Vuchgemeinschasten (Nr. 243) und die Bekanntmachungen über die Grundsätze für die Lieferung von Schulbüchern (Nr. 74) und über den Wegfall der Herbstabrechnungen (Nr. 119). Als ein nicht nur für unseren Berufsstand, sondern auch für das deutsche Geistesleben im all gemeinen wichtiges Ereignis darf hier auch die Erhebung der Deutschen Bücherei zu einer Anstalt des össentlichen Rechts noch einmal hervorgehoben werden (Börsenblatt Nr. 96). Das Börsenblatt gedachte im Laufe des Jahres einer Reihe von Jubiläen, die uns und unsere Arbeit aufs engste berühren. So dursten wir den fünfzigsten Geburtstag des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer, Staatsrat Hanns Johst, seiern, der zu diesem Tag vom Führer mit der Verleihung der Goethe-Medaille geehrt wurde (Börsenblatt Nr. 155 und Nr. 165). Wir durften außerdem an den Tag erinnern, an dem Hanns Johst vor fünf Jahren zum Präsidenten der Reichsschrifttumskammer ernannt wurde (Nr. 229). Am 18. Juli konnten wir an die Tatsache er innern, daß an diesem Tag vor fünfzehn Jahren das erste Exem plar von Adolf Hitlers »Mein Kanrpf» im Buchhandel erschie nen war (Börsenblatt Nr. 163). Am 17. Dezember konnten wir einen Aufsatz des Leiters des Deutschen Buchhandels zur Wieder kehr des Tages veröffentlichen, an dem vor zwanzig Jahren der Eher-Verlag in den Besitz der NSDAP, überging (Börsenblatt Nr. 295). Zu Ende des Jahres 1939 konnten wir auf die Bücher sammlung der NSDAP. Hinweisen, die vom Amt Schristtums- Pslege veranstaltet wurde mit dem Ziel, guten Lesestoff sür die Wehrmacht zu bekommen. Uber den großen Erfolg der Samm lung und die Übergabe der Alfred-Rosenberg-Bücherspende an die Wehrmacht, die aus dieser Sammlung als Ergebnis hervor ging, haben wir im Börsenblatt mehrfach» berichtet (Nr. 53 und 70). An Zehntauseude von Einheiten unserer Wehrmacht konn ten im Lause des Jahres aus der Alfred-Rosenberg-Bücher- spende sorgfältig zusammengestellte Büchereien verteilt werden. Auch sonst ist alles getan worden, was geeignet war, um unsere Soldaten mit gutem Lesestoff zu versorgen. Es braucht in diesem Zusammenhang nur an die Einrichtung der fahrbaren und orts ansässigen Frontbuchhandlungen erinnert zu werden, die unseren Soldaten in den besetzten Gebieten in wachsender Anzahl zur Verfügung stehen, und von denen, wie zahlreiche Berichte immer wieder bestätigen, überall ein reger Gebrauch gemacht wird. Der gewaltige Zuspruch, den das deutsche Buch im Herbst und an Weihnachten 1939 gefunden hat, hat sich in den ver gangenen Wochen und Monaten in verstärktem Maße wieder holt. Erneut zeigte es sich hier, in welch großem Maße auch die geistige Waffe des Buches und das Buch als Mittel der Erhal tung und Steigerung der seelischen Widerstandskraft unseres Volkes eingesetzt werden konnte. Diese Tatsache wird uns ein Ansporn sein, unsere Arbeit im Dienste des deutschen Buches auch im kommenden Jahre mit unverminderter Tatkraft und Verantwortungsfreude fortzusetzen. Im neuen Jahr Von Karl Heinrich Bischoff-Neichsschrifttumskammer, Berlin Kein Gedanke kann den Buchhändler am Ende eines Jah res, das den Blick in das Erreichte und zugleich in das noch zu Erreichende, vom eben Vergangenen in das Zukünftige zwingt, stärker beschäftigen als die weiters Verschmelzung seiner Arbeit mit dem Leben der Nation. Dies ist eine seit bald zweihundert Jahren alte, aber nie veraltende, von jedem neuen Jahr neu gestellte Aufgabe. Von ihr erhält unser Beruf mehr als von den wirtschaftlichen Ergebnissen seinen Charakter, seine Leidenschaft, seine Berechtigung und auch seine immerwährende Jugend, seine Zuversicht für die Zukunft. Wir treten im Buchhandel immer ein Erbe an, das wir auch stets neu erwerben müssen. Dies wird der Leitspruch auch des nun erwartungsvoll vor uns stehenden Jahres sein. Die Geschichte unseres Berufes ist mit den tech nischen Entwicklungen der Buchherstellung oder der Vertriebs wege weniger verkünpst, als das andere Berufe mit der Vervoll kommnung ihrer technischen Grundlagen zu sein pflegen. Um so stärker und entscheidender ist sie dafür mit den geistigen Strö mungen verbunden und wird dies immer bleiben. Diese Grund wurzel seiner Existenz belebt den Buchhandel Jahr um Jahr, Epoche um Epoche, nährt ihn in Wahrheit, aus ihr treibt er Schösse und Fruchtäste, die große Krone des Baumes. Nicht im Gleichmaß nahezu zur Ruhe gekommener Erscheinungen, in der Versonnenheit dahinlaufender Entwicklung gewinnt er seine eigentliche Wirksamkeit, seine fortdauernden Impulse; der Strom der Anregungen und Erregungen fließt dem Schrifttum und seinem Treuhänder, dem Buchhandel, aus gefährlichen, aus stürmisch belebten, geistig entzündeten Zeitläufen zu, sein Tun wird erst in Wendezeiten adlig. »Nicht jede Zeit vermag das Große zu tun», sagt Treitschke, »nicht jede vermag es recht zu verstehen. Aber ohne die beständige Arbeit der Selbstbesinnung und Selbstprüsung schreiten die menschlichen Dinge nicht vor wärts.» In solch kriegerisch belebten Zeiten hat der deutsche Buchhandel seine Gestalt gesunden. Damals, als sich die deutsche Seele nach langer Überfremdung und dein gewaltigen Blutver lust des Dreißigjährigen Krieges suchend wieder selbst fand und befreite, geschah es im Schrifttum zuerst. Was der Westfälische 47«
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