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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-10-23
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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11138 Börsenblatt f. t>. Lisch,!. Buchbandel. Redaktioneller Teil. ^ 247. 23. Oktober 1913. Referent verspricht, Anregungen zu geben, die geeignet sind, Keime, die in den Bestrebungen des Dürerbundes verborgen lie gen, zum Wohle des Buchhandels nutzbar zu machen. Eine Neuerung stellen die kleinen Anfragen und An regungen dar. Wir wollten, ohne dem einzelnen die erheb liche Mühewaltung eines ausführlichen Referats aufzuerlegen, den Abgeordneten und Gästen Gelegenheit geben, Beschwerden, Wünsche und dergleichen aus ihrem Kreise zur Sprache zu brin gen. Einige Punkte sind in der Tagesordnung schon genannt, weitere Anmeldungen werden am Vorstandstische gern entgegen genommen. Eine Frage, die den Verband gerade in der letzten Zeit sehr erheblich beschäftigt und ihm eine große Mühewaltung aufer legt hat, die Neuordnung des Vertriebes der Ge neralstabskarten, steht nicht auf der Tagesordnung. Wie Ihnen bekannt, sollte der gesamte Vertrieb der Gene ralstabskarten dem Buchhandel entzogen, bzw. ihm nur auf Um wegen zugängig gemacht werden, wodurch eine schnelle Beschaf fung des Gewünschten geradezu in Frage gestellt wurde; auch der Nutzen, der dem Buchhändler bleiben sollte, war so gering angesetzt, daß er nicht einmal die allgemeinen Geschäftsunkosten zu decken imstande war. DemVorstande des Verbandes ist es gelun gen, eine nahezu vollkommene Einigkeit unter den deutschen Sorti mentshandlungen herbeizufllhren, und so gut wie sämtliche Hand lungen, die Generalstabskarten führen, haben sich dem Verbands- vorstande gegenüber verpflichtet, weder Vertriebsstellen zu über nehmen, noch sich für den Verkauf von Generalstabskarten zu ver wenden, ehe nicht die Bedingungen für den Buchhändler gün stiger gestaltet und eine regelmäßig wirkende, sichere und wohlfeile Beschaffung der Generalstabskarten gewährleistet wird. Auch die einzelnen Verbände haben Beschlüsse gefaßt, in denen sie sich in ähnlicher Weise verpflichten, wie die einzelnen Kollegen. Diese Vereinsbeschlüsse sollten dem Kriegsminister in Urschrift über sandt werden, um ihm die Einigkeit des deutschen Buchhandels vor Augen zu führen. Dieses letzte Mittel ist glücklicherweise gegenstandslos ge worden. Am 5. September d. I. haben in Berlin zwischen Mit gliedern des Börsenvereinsvorstandes und dem Chef der Lan desaufnahme Besprechungen stattgefunden, die allerdings nicht zu einem endgültigen Abschluß geführt haben, dagegen ist es in einer nochmaligen Besprechung dem Ersten Vorsteher des Börsenvereins gelungen, den General von Ber trab, den Chef der Lau desaufnahme, zu einem Entgegenkommen zu veranlassen, dessen Ergebnis der heutigen Versammlung vorgelegt werden wird und das hoffentlich geeignet ist, den langen Kampf zu beenden und die Wünsche des Buchhandels im wesentlichen zu erfüllen. Wird dadurch der Kampf in ehrenvoller und für den Buch handel günstiger Form beendet, so schulden wir den Dank dafür vor allem dem tatkräftigen und geschickten Vorgehen des Ersten Vorstehers des Börsenvereins; aber auch der Verbandsvorstand kann sich das Verdienst zurechnen, durch seine Tätigkeit den Boden bereitet zu haben, aus dem das Übereinkommen erwachsen ist. Endlich aber und nicht zum wenigsten können Sie, meine Her ren, das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, dank Ihrer ein mütigen Haltung den Behörden gezeigt zu haben, daß der Buch handel gewillt und fähig ist, seine Interessen mit Entschiedenheit zu wahren. Von einer Feier, die eines unserer Mitglieder begehen konnte, möchte ich Ihnen noch berichten: Am 9. September 1913 konnte Herr Geheimer Kommerzienrat vr. Oskar Beck, den Tag feier lich begehen, an dem vor 150 Jahren seine Vorfahren sein heute noch in Nördltngen und München blühendes Haus begründet haben. Bei dem Ansehen, dessen sich die Firma, und der allge meinen Beliebtheit, deren sich der Jubilar erfreut, können wir getrost aussprechen, daß der gesamte Buchhandel diesen Tag freu dig mitbegangeu hat. Der Vorstand des Verbandes, dessen Vor sitzender der freundlichen Einladung des Jubilars leider wegen Arbeitsüberbürdung nicht hatte folgen können, hat Herrn vr. Beck die herzlichsten Glückwünsche des Verbandes schriftlich aus gedrückt. Noch einen Gedenktag will ich erwähnen: Am 15. September 1913 konnte Herr Paul Runge auf eine 25jährige Tätigkeit als Beamter des Börscnvcreins zurückblicken. Die Mitglieder des Verbandes, namentlich die Vorstände, haben ja in diesen 25 Jahren häufig Gelegenheit gehabt, mit dem stillen, bescheidenen, stets freundlichen und gefälligen Herrn Runge zu Verkehren, und sie werden mit dem Vorstande des Verbandes Herrn Runge ein herzliches Wort für die nächsten 25 Jahre seiner Tätigkeit gern zurufen. Auch einen herben Verlust hat der Verband zu verzeichnen: Am 21. August 1913 verschied Herr Ferdinand Lomnitz, der Erste Vorsteher des Vereins der Leipziger Buchhändler. Die stete Liebenswürdigkeit und Herzlichkeit des Wesens des Verstorbenen hat ihm viele Freunde im Buchhandel erworben, die sein Hin scheiden mit uns beklagen. Möge ihm die Erde leicht sein! Der Vorstand des Verbandes hat dem Verein Leipziger Buchhändler schriftlich sein herzlichstes Beileid ausgesprochen. Wir sind in dieser Herbstversammlung zu der früheren Ge pflogenheit zurllckgekehrt, die Verhandlungen nicht stenographisch aufnehmen zu lassen, sondern sie nur protokollarisch festzulegen. Wir glauben hiermit einem Wunsche der Mitglieder gerecht ge worden zu sein. Ich brauche wohl kaum darauf hinzuweisen, daß jedes Mitglied und jeder Gast volle Redefreiheit genießt, so lange er sich in den Grenzen der parlamentarischen Redefreiheit hält. Die Referate hat jeder Referent selbst zu vertreten; der Vorstand hat den Referenten bolle Freiheit gelassen, ihre Meinung auszusprechen, hat aber auf der anderen Seite keine Verpflich tung, für die Referate einzutreten. Abstimmungen wollen wir auf dieser Herbstversammlung möglichst vermeiden und sie nur vornehmen, wenn ein dringendes Bedürfnis dazu besteht. Indem ich somit die Herbstversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine für eröffnet erkläre, wünsche ich nochmals, daß sie dem ganzen großen deutschen Buchhandel zum Wohle ge reichen möge. Zu Ordnern habe ich die Herren Faust, Heidelberg und Scholz, Mainz, ernannt, die sich freundlich bereit erklärt haben, dieses Amt zu übernehmen. Das Protokoll wird Herr Nitsch - mann führen, mit liebenswürdiger Unterstützung des Herrn Staar, um die erhebliche Mühewaltung auf zwei Schultern zu verteilen und dadurch leichter werden zu lassen. Herr Schu - chardt wird die Rednerliste führen. Ehe ich die Präsenzliste zur Verlesung bringen lasse, gebe ich Herrn Koch, Goslar, das Wort. Herr Ludwig Koch, Goslar, dankt, gleichzeitig im Namen seiner Goslarer Kollegen, dem Vorstande dafür, daß er Goslar als Versammlungsort gewählt habe und wünscht, daß die Be ratungen zum Wohle des Buchhandels sich gestalten mögen. Der Vorsitzende dankt den Goslarer Kollegen für die liebenswürdige Aufnahme in ihrer Stadt und für die bereitwil lige Erledigung aller Vorarbeiten. Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt Herr Kommerzien rat Karl Siegismund einen Bericht über die Verhand lungen, die vor wenigen Tagen zwischen ihm und Herrn Oskar Schmorl einerseits und den Vertretern des Kriegsministeriums andererseits über den zukünftigen Vertrieb der Generalstabskar ten stattgefunden haben. Darnach hat der Vorstand des Börsen vereins eine Anfrage erhalten, ob er bereit sei, mit dein Chef der Landesaufnahme in Verhandlungen über den Vertrieb der Gene ralstabskarten einzutreten. Die ersten Verhandlungen, denen außer den Genannten auch Herr RudolfEisenschmidt, Berlin, und der Chef der Landesaufnahme beigewohnt haben, fanden am 5. Sep tember statt. Von seiten der Vertreter des Buchhandels wurden, um den Vertrieb der Generalstabskarten durch das Sortiment wieder zu ermöglichen, 25 °/° Rabatt gefordert, und die Wieder einrichtung einer buchhändlerischen Auslieferungsstelle. Ande rerseits wurde von den Vertretern des Generalstabes aus geführt, daß eine Aufhebung der von ehemaligen Offizieren ge leiteten Vertriebsstellen gänzlich ausgeschlossen sei, da Mietsver träge für längere Zeit abgeschlossen worden seien und feste Engagements mit den betr. Herren haben getroffen werden müs sen. Aber auch innere Gründe zwängen den Generalstab, den Vertrieb der Karten durch die jetzt eingerichteten Vertriebs stellen beizubehalten. Aus Gründen der Sicherheit für das Reich müsse es in jedem Augenblicke möglich sein, den Verkauf der Kar-
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