Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1937
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- 1937-06-17
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- 17.06.1937
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»an ihrem Aussehen vermögen Sie am besten zu beurteilen, wie groß das Interesse ist, das man dem Buch entgegenbringt.» Er gibt diese Antwort aus die Frage, ob die Besucher denn nicht ein fach an einem »Buchstand» Vorbeigehen würden. Er hat sehr recht mit dieser Antwort. Die Bücher waren einmal neu! Es ist viel darin geblättert und gelesen worden. Und wochlgemerkt, es sind nicht die gleichen Bücher, die zu Beginn der Schau hier lagen. Biele wurden ausgewechselt, nachdem sie zunächst einmal mit neuem Umschlag Verwendung fanden. Man verschmerzt gerne den Ausfall, der durch diese häufige Benützung entsteht, denn die ses Zerlesensein verrät Interesse, kein oberflächliches! Jeder auf merksame Ausstellungsbesucher weiß, daß man sich nicht dort auf hält, wo man nicht für sich selbst etwas sucht. Selbstverständlich ist die daneben eingerichtete Lesestube des Verlages immer gut be setzt. »Zahlreiche Besucher würden am liebsten die Bücher gleich kaufen und mitnehmen-, versichert man mir, sie werden selbstver ständlich auf den im Buchhandel üblichen Verkaufsweg hinge wiesen. Sicher, auch hier gibt es die »Seher», wie in allen Aus stellungen, auch die »Katalogjäger» sind da, aber die Art/ in der sich Beschauer und Berater unterhalten, verrät in den meisten Fällen mehr als nur oberflächliches Interesse. Mit Freude teilt man mir mit, daß die Zahl der ausländischen Besucher nicht ge ring sei! In der Ausstellungshalle, in der die 'Großdruckerei unter gebracht ist, haben sich auch einige Verlage angesiedelt. So fällt vor allem eine umfassende Buchschau eines anderen Berliner Ver lages auf, der in der letzten Zeit durch verschiedene Erscheinungen hervorgetreten ist. Man sagt mir hier, »daß der Verlag stolz sei, auf dieser Ausstellung vertreten zu sein». Gibt sie doch am ehesten Gelegenheit, in großem Rahmen Geleistetes zu zeigen als Beitrag zu dem Gesamtschaffen des Volkes in den letzten vier Jahren. Gerade dieser Verlag konnte feststellen, wie sich die Breiten werbung für das deutsche Buch auswirkte, die in den letzten Jahren von den verschiedensten Seiten, vor allem durch die »Woche des Deutschen Buches«, durch die »Fachbuchwerbung» und die »Sportbuchwerbung» gemacht worden ist. Die Besucher, die hier in Reihen stehen, haben wenig gemeinsam mit einem früher üblichen Käufertyp, man sieht ihnen an, woher sie kommen und welche Arbeit sie leisten. Da lösen sich z. B. aus der Masse der KdF.-Besucher Männer und Frauen, die sich beraten lassen und die meist mit erstaunlich genauen Wünschen und Angaben für be stimmte Bücher kommen. So verrät die immer wiederkehrende Frage nach Sport- und Gymnastikbüchern, daß der Gedanke von der Tiefen- und Breitenarbeit im Sport allgemeiner Besitz des Volkes geworden ist. Daneben werden Wanderbücher, Landschafts bücher (Bildbücher), Romane gewünscht. Bemerkenswert ist, daß das nicht nur junge Menschen sind, daß Frauen und Männer fragen, deren Gesichter deutlich die Spuren harter Lebensarbeit tragen. Menschen, die vor 1933 wahrscheinlich nie eins Buchhand lung von innen gesehen und die, wenn schon, dann nur sehr sehr selten Bücher gelesen haben. Manch einer kann natürlich seine Bücherliebe nicht mit seinem Barbestand in Einklang bringen. Er wird aber trotzdem ein Freund des Buches sein und bleiben! Auch hier wird mit Bedacht das Hinsühren zum Buchhandel gefördert, Anschriften zum Bezug werden vermittelt, Prospekte geben die notwendigen Auskünfte. Mit besonderer Freude durchblättert man ein »Gästebuch-, das der Verlag zu Beginn der Ausstellung begonnen hat und das viele begeisterte und aufmunternde Inschriften enthält, nicht nur über die Werke des betreffenden Verlages, auch über das Lesen und das Buch im allgemeinen. Begeistert wird hier immer gespro chen von denjenigen Büchern, die das Leben des neuen Reiches in Wort und Bild zur Darstellung gebracht haben. Ähnliches gilt von den vielen Zeitschriften. Dieses »Gästebuch» enthält die Hand schriften von Besuchern aus aller Herren Länder, so steht neben japanischen Schristzeichen ein italienischer Satz, neben einer eng lischen eine französische Widmung, eine von Besuchern aus süd amerikanischen Staaten neben solchen aus Nordamerika. Das sind Dinge, die uns mit Recht stolz fein lassen auf deutsche Leistung, besonders auf deutsches Buchschaffen. Ein anderer Verlag berichtet, daß seine Bildwerke mit Vor liebe von Ausländern betrachtet werden, ein Arbeitsdienstbuch, das Rechenschaft ablegt über das Arbeitsdienstwerk, findet viele Freunde besonders bei den Japanern. Auch deutsche Gesamtaus gaben, Sammelwerke, Atlanten, Lexika haben es den Besuchern angetan. Es könnten noch viele Einzelheiten aufgezeigt werden, die ähnliche wie die schon angedeuteten Schlüsse ziehen lassen. Es mögen die angeführten Beispiele genügen. Einstimmig aber ist das Urteil aller Aussteller, daß es vorbei ist mit dem Abseitsstehen des Buches, daß man sich freut über den neuen Wirkungskreis, den das Buch in unserem Reich erobert hat. Hervorgehoben sei noch einmal, daß in dieser Schau, die einen Querschnitt durch unser Schaffen gibt, das Buch so stark vertreten ist. Auch wir freuen uns und sind stolz darauf, daß dies der Fall ist, denn es ist das beste Zeichen für die Einsatzbereitschaft und die Arbeitsfreudigkeit des deutschen Buchhandels und Berlages. Erich Langen bucher. Gründung eines „deutschen Vereins zur Verwertung von Urheberrechten an Werken des Schrifttums" Uber die kürzlich erfolgte Gründung des »Deutschen Vereins zur Verwertung von Urheberrechten an Werken des Schrifttums« macht »Der Deutsche Schriftsteller« Heft 6 folgende Mitteilungen: »Im Zuge der Vollendung des ständischen Aufbaus auf dem Ge biete des Schrifttums ist mit Zustimmung des Herrn Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda der ,Deutsche Verein zur Ver wertung von Urheberrechten an Werken des Schrifttums' als einzig anerkannte wirtschaftliche Organisation zur Verwertung der literari schen Autorenrechte gegründet worden. Seine Rechtsfähigkeit beruht auf staatlicher Verleihung. Aufgabe des Vereins ist die Sicherung und Verbesserung des wirtschaftlichen Erträgnisses aus der schrift stellerischen Arbeit für die Autoren. Im Zusammenhang damit wird sobald wie möglich die Schaffung einer Altersversorgung für Schriftsteller in Angriff genommen werden. Die Er reichung dieser Ziele wird durch eine durchschnittliche Erhöhung der Erlöse aus den Werknutzungsrechten bei gleichzeitiger Senkung der Verwaltungskostcn möglich gemacht. Mit der Gründung des Deutschen Vereins', dem auch die Ver tretung der wirtschaftlichen Interessen der Schriftsteller in den inter nationalen Autorenverbänden obliegt, sieht die Gesellschaft für Senderechte' ihre Aufgabe als beendet an. In groß zügiger Erkennung des weitgesteckten Zieles hat die Gesellschaft für Senderechte mit Wirkung vom 1. Juni 1937 ihre gesamten Werk nutzungsrechte auf den »Deutschen Verein' übertragen. Damit ist der erste Schritt zur Verwirklichung einer einheitlichen Ordnung der wirt schaftlichen Beziehungen vom Urheber zum Verwerter getan. Vorsitzender des Vereins ist der Dichter Staatsrat Hanns Johst, Präsident der Neichsschrifttumskammer. Stellvertretender Vorsitzender Ministerialrat Wismann. Geschäftsführer ist C. N. Dietz, der mit der Übernahme dieses wichtigen Amtes aus der Leitung der Neichsschrifttumsstelle des Neichsministeriums für Volksaufklä rung und Propaganda ausscheidet. Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin W, Lützowstraße 84 6. Der Vorstand wird in geeigneter Weise bei all den schwierigen Fachfragen, ine Sonderkenntnisse auf Grund langer Erfahrungen voraussetzen, beraten werden. Damit und durch die enge Zusammenarbeit mit den in Betracht kommenden Stellen der Partei und des Staates ist volle Gewähr für eine sichere wirtschaft liche, rechtliche und schrifttumsfördernde Arbeitsweise gegeben.« In den weiteren Ausführungen, die sich insbesondere an die Schriftsteller wenden, heißt es u. a.: »Die Inanspruchnahme des Ver eins geschieht durch Abschluß eines Berechtigungsvertrages. Zunächst haben alle Nutzungsberechtigten der Gesellschaft für Senderechte inso fern einen Werknutzungsoertrag mit dem Deutschen Verein', als die 520 Nr. 136 Donnerstag, öen 17. Juni 1937
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