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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1937
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- 1937-06-01
- Erscheinungsdatum
- 01.06.1937
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Hundert Jahre Verlag Bernhard Tauchnitz Am 1. Februar 1837 gründete Christian Bernhard Tauchnitz, der Neffe des berühmten Buchdruckers und Verlegers Karl Christoph Traugott Tauchnitz, in Leipzig eine Verlagsbuchhandlung mit Druckerei und Stereotypie, in der am I. September 1841 der erste Band der Duuolinitr Lckition erschien. Das hundert jährige Bestehen des Verlages Bernhard Tauchnitz wurde zusam men mit dem fünfundsiebzigjährigen Bestehen der Großdruckerei Oscar Brandstetter, die den Verlag vor drei Jahren übernommen hat, vor wenigen Wochen gefeiert. Das hundertjährige Bestehen des Verlages der Dauednitr Lckition, von der etwa vierzig Millionen Bände in die Hände der Leser gesunden haben, ist natürlich besonders in England nicht un bemerkt geblieben und hat dort eine Reihe von Zuschriften und Glückwünschen namhafter Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Schrifttum an den Verlag ausgelöst, die in Kürze in einer kleinen Festschrift erscheinen werden. Einige davon geben wir nach stehend in deutscher Übersetzung wieder. Als Kanzler der Universität Cambridge freue ich mich, der Firma Bernhard Tauchnitz meine besten Glückwünsche zur Hundert jahrfeier aussprechen zu können. Ihre Veröffentlichungen sind immer von großem Wert nicht nur für die englischen Autoren und die im Ausland lebenden Engländer gewesen, sondern sie haben auch die Kenntnis des englischen Schrifttums über die ganze Erde ver breiten helfen und in nicht geringem Maße der internationalen Verständigung gedient. Stanley Baldwin, Kanzler der Universität Cambridge. Ich Lin einer der vielen Leser, die dem Hause Tauchnitz Dank für sein hervorragendes Wirken zur Verbreitung guter englischer Literatur aus dem europäischen Kontinent schulden, und ich weiß den Einfluß in hohem Maße zu würdigen, den seine Veröffent lichungen bei der Förderung der Kenntnis von englischem Geist auf dem ganzen Kontinent gehabt haben. William Ebor, Lord-Erzbischof von Jork. Die Firma Tauchnitz hat soviel für die Verbreitung der Kenntnis englischer Literatur unter den anderen Völkern geleistet und soviel Annehmlichkeiten dem englisch sprechenden Reisenden geboten, daß ihre Hundertjahrfeier ein Ereignis von nicht geringer Bedeutung darstellt. Möge das nun beginnende zweite Jahrhundert unter neuen Auspizien einen wachsenden Einfluß in der Richtung inter nationaler Verständigung bringen. L. S. Amery, Geh. Staatsrat, Mitgl. d. Parlam. Als Kanzler der Universität Oxford bin ich glücklich, dem Verlag Bernhard Tauchnitz herzlichste Glückwünsche bei Gelegenheit seiner Hundertjahrfeier zu übermitteln. Die englischen Reisenden im Ausland schulden der Tauchnitz-Bücherei viel Dank, und für die englischen Schriftsteller ist sie ein Mittel gewesen, ihre Werke nicht nur in die Hände ihrer Landsleute auf der Reise zu bringen, sondern auch einer steigenden Zahl ausländischer Studenten und Liebhaber englischer Literatur. Viscount Halifax, Geh. Staatsrat, Kanzler d. Universität Oxford. Die Literatur überschreitet die Sprachgrenzen nicht leicht. Um so größer ist das Verdienst Bernhard Tauchnitz' und seiner großen Bibliothek, die vor hundert Jahren daranging, den besten eng lischen und amerikanischen Werken Verbreitung auf dem europäischen Kontinent zu ermöglichen. Wie viele Autoren wären im Auslande ohne Tauchnitz' Wirken unbekannt geblieben und wie viele eng lische und amerikanische Reisende sind mit den Schriftstellern des eigenen Landes erst durch die entzückenden Tauchnitzbände bekannt geworden. Die Tauchnitz-Bibliothek macht nicht den Eindruck, als sei sie erst hundert Jahre alt, man möchte meinen, sie habe schon immer bestanden, und ich hoffe, sie wird immer bestehen. Frederic G. Melcher, Schriftleiter von Uublisüers' IVeebiz-, New Dock. Mechanische und optische Nachdruck-Verfahren Wenn die Neuauflage eines Werkes, dessen satztechnische Herstellung große Schwierigkeiten oder Kosten verursacht, geplant ist, wenn alte wertvolle Werke originalgetreu neu aufgelegt werden sollen, wenn es sich um die Vervielfältigung kunstvoll geschriebener Bücher handelt oder wenn Zeichnungen oder Notenwerke in unveränderter Ausführung in kleinen Auflagen neu gebraucht werden, dann greift man gern zu einem der vielen Nachdruckverfahren. In den meisten Fällen wird es sich bei diesen Nachdrucken wohl um einfarbige schwarze Drucksachen handeln, deren gute Wiedergabe durch schöne und satte Schriftbilder stark be günstigt wird. Schwierigkeiten bereiten die Nachdrucke von farbigen Originalen. Das Gelingen dieser Arbeiten hängt im wesentlichen von den Druckfarben ab, die für die erste Ausführung benutzt worden sind. Nicht jede bunte' Farbe hat die für den Nachdruck erforderlichen Eigenschaften. Die ersten Versuche, die zu den sogenannten anastatischen Druck verfahren führten und eine Wiedergabe in Originalgröße gestatten, hat schon der Erfinder der Lithographie, Alois Senefelder, angestellt. Für die anastatischen Drucke eignen sich besonders gut alle Erzeugnisse auf ungeleimtem Papier oder solchem mit wenig Leimgehalt. Nach Prüfung des Originals auf die für den Nachdruck erforderlichen Voraussetzungen wird es zunächst durch eine leichte Gummiarabikumlösung gezogen, damit alle nicht bedruckten Teile des Papiers für die aufzutragende Umdruckfarbe unempfindlich gemacht werden. Nach dieser Arbeit werden die Seiten mit der Umdruckfarbe eingewalzt und in der Umdruckpresse aus Stein oder Zink übertragen. Die weitere Bearbeitung und der Druck erfolgt in der üblichen Weise wie beim Steindruck. Wird die Wiedergabe alter Drucke mit stark geleimtem Papier nötig, dann muß dieses vor der Übertragung in einer Säure entsprechend vorbereitet werden. Durch diesen Prozeß verliert das Papier einen gewissen Prozentsatz des Leims und die Arbeit kann reibungsloser erfolgen. Eine weitere Möglichkeit, anastatische Drucke herzustellen, besteht darin, daß man die alten Drucke in einer Lösung von Salmiak, Soda und Kleesalz eine Zeitlang badet und in feuchtem Zustande mit Ter pentinöl einreibt. Damit wird die Originalfarbe erweicht und mit ihr kann der Umdruck in der Umdruckpresse in der obengeschilderten Art vorgenommen werden. Bei allen diesen Arbeitsweisen muß größte Sorgfalt auf die Erhaltung des Originaldruckes gelegt werden, was bei den verschiedenartigen Papieren und bei den Eigenheiten der Farbe gewissen Zufälligkeiten unterworfen ist. Zu den rein mechanischen Verfahren sind in neuerer Zeit ver schiedene optische hinzugekommen. An erster Stelle sind hier die Durch leuchtungsverfahren zu nennen, für die allerdings einseitige Vorlagen Voraussetzung sind. Man unterscheidet direkte Übertragungen, also die Durchleuchtung der Originale auf einen lichtempfindlich gemachten Druckkörper, der kopiert, im warmen Wasser entwickelt und durch Fett säure in ein Positiv umgekehrt wird, ehe er zum Druck verwendet wer den kann. Bei einer zweiten Methode spannt man das Original auf ein lichtempfindliches Pigmentpapier im Kopierrahmen ein, kopiert und entwickelt in der gleichen Weise, wie es bei der Photolithographie ge bräuchlich ist. Bei beiden Verfahren ist der Nachdruck auch nur in Originalgröße möglich. Eine Veränderung in den Ausmaßen, also eine Vergrößerung oder Verkleinerung der vorliegenden Arbeit, kann nur unter Verwendung der Reproduktionskamera erfolgen. Hier ist es auch gleichgültig, ob es sich um eine einseitige oder zweiseitige Vorlage handelt. Das Einstellen der Kamera und das Aussteller! der Originale entspricht den Arbeiten bei jeder anderen Aufnahme. Ohne Schwierigkeiten lassen sich hierbei sogar gebundene Bücher verwenden unter Zuhilfenahme einer sinn reichen Einrichtung, mit der die einzelnen Seiten für die Aufnahme festgehalten und selbsttätig umgewendet werden. Hierbei ist allerdings Nr. 123 Dienstag, den 1. Juni 1937 477
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