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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.05.1937
- Strukturtyp
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- 1937-05-29
- Erscheinungsdatum
- 29.05.1937
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- Deutsch
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Spenden so stark in Anspruch genommen zu sein, daß sie die »Adolf- Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft« nur schwer tragen können. Besonders bedauerlich sind diese Fälle, wenn, wie wiederholt fest gestellt wurde, ungenehmigte Sammlungen gefördert und unterstützt werden. Die Geschäftsführung des Kuratoriums der »Adolf-Hitler- Spende der deutschen Wirtschaft« wird auch in diesem neuen Spen denjahr alle genehmigten Sammlungen und Werbungen bekannt geben — sie werden an dieser Stelle veröffentlicht. Darüber hinaus durchgesührte Sammlungen und Werbungen dürfen von den Firmen in keiner Weise unterstützt werden. Leipzig, den 27. Mai 1937 ThuIke Neichsschristtumskammer, Gruppe Buchhandel Ausschlüsse — Abgrlchntc Ausnahmen Der Herr Präsident der Reichsschrifttumskammer hat durch Entscheidung vom 20. April 1937 den Buchvertreter Wilhelm M i x, Görlitz, Hospitalstraßc 8, auf Grund des tz 10 der Ersten Durch führungsverordnung zum Reichskulturkammergesetz vom 1. Novem ber 1933 ausgeschlossen. Da diese Entscheidung nicht zugestellt werden konnte, wird sie hierdurch mit der Maßgabe veröffentlicht, daß sie nach Ablauf von vier Wochen rechtskräftig wird. Der Herr Präsident der Reichsschrifttumskammer hat durch Entscheidung vom 8. März 1937 den Buchvertreter Lothar Obermayer, Oldenburg i. O., Adlerstraße 1; durch Entscheidung vom 9. April 1937 den Buchvertreter Oskar Nause, Düsseldorf-Kaiserswerth, Alte Landstraße 81, auf Grund des K 10 der Ersten Durchführungsverordnung zum Reichskulturkammergesetz vom 1. November 1933 mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Der Herr Präsident der Reichsschrifttumskammer hat durch Entscheidung vom 8. März 1937 die Aufnahme des Rudolf Rünzi, Berlin W 35, Potsdamer Straße 44; durch Entscheidung vom 24. März 1937 die Aufnahme des Friedrich Schäfer j u n., Leverkusen b. Köln, Schlebusch rath 37; durch Entscheidung vom 9. April 1937 die Aufnahme des Herbert Günther, Karlsruhe, Wilhelmstraße 80, auf Grund des Z 10 der Ersten Durchführungsverordnung zum Reichskulturkammergesetz vom 1. November 1933 abgelehnt. Ncichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums Die Rsichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums bittet, in der Zeit vom 1. Juni bis 15. Juli 1937 keine Bücher einzusenden. Kulturfilm führt zum Buch Durch eine Verordnung der Reichsfilmkammer vom 17. Juli 1934 ist bei jeder Vorführung eines Spielfilms auch ein Kultur film in einer Mindestlänge von 250 Metern, die einer Vorführdauer von rund zehn Minuten entsprechen, zu zeigen. Dieser Kulturfilm muß von der Filmprüfstelle als künstlerisch, volksbildend, kulturell wertvoll oder staatspolitisch wertvoll anerkannt sein. Seit dieser Zeit ist der Kulturfilm untrennbar mit dem Kinoprogramm ver bunden, und auch die Tageszeitungen weisen in ihren Film besprechungen fast durchweg auf den Kulturfilm hin. Diese Pflege des Kulturfilms ist eine besondere Eigenart des deutschen Kinos, und der deutsche Kulturfilm steht als Ganzes, wenn auch im einzelnen noch nicht alle Werke befriedigen, führend im Filmwesen der Welt da. Bei der letzten Filmkunstausstellung in Venedig gab es, wie der Präsident der Reichsfilmkammer Professor Lehnich kürzlich hervorhob, nicht genügend Medaillen, um die ein gereichten deutschen Kulturfilme in genügend großem Maße anzuer kennen. Der Kulturfilm entspricht der deutschen Eigenart, den Din gen aus den Grund zu gehen, in ihm sollen Natur und Kultur in all ihren Formen- zur Geltung kommen. Der Kulturfilm bildet den Übergang vom Spielfilm zum Buch. Gerade der Buchhändler wird also diesem Teil des Kinoprogramms seine Aufmerksamkeit zu- wendcn müssen, zumal da es hier einer stärkeren Eigenarbeit bedarf als bei einem Spielfilm, der nach einem Roman gedreht wurde. Bevor wir uns mit der Stellung des Buchhändlers zum Kultur film beschäftigen, sei eine Auswirkung des Kulturfilms auf das Buch festgehalten. Der Kulturfilm führte die Menschen so anschaulich in das Wachstum einer Pflanze, in das Werden eines technischen Gegenstandes, in das Leben eines Tieres ein, daß dem Buch der gleiche Weg gewiesen war. Ob diese ständige Unterstützung des Wortes durch Bilder besonders erfreulich ist, sei hier nicht be urteilt. Wer mit den Tatsachen rechnet, stellt jedoch fest, daß die Bücher oft ganz stark nach der Technik des Kulturfilms ausgestaltet sind, ja daß sie zum Teil an Stelle einzelner Bilder Reihenbilder bringen, die den Fortgang der Entwicklung verdeutlichen sollen. Die Tierbücher von Eipper, Bengt Berg und anderen sind unmittelbar mit den Kulturfilmen parallel zu sehen, und es ist gewiß kein Zufall, daß diese beiden, die als Buchverfasser bekannt wurden, auch Kultur filme drehten. Wenn es heute Bücher gibt, in deren Mittelpunkt stereoskopische Bilder, sog. Raumbilder, stehen, so darf man auch hierin den Versuch sehen, auch dem unbewegten Bild im Buch die Plastik zu geben, die das Filmbild schon durch die Bewegung erhält, und die Themen dieser Bücher entsprechen auch fast durchweg denen von Kulturfilmen. Das Zurücktreten des Textes, der Reisebeschrei bung, der Landschastsschilderung hinter den Bildern ist ebenfalls eine Tatsache, für die sich der Kulturfilm als Ursache annehmen läßt. Auf das Gebiet der Tatsachenliteratur, der Darstellungen aus Natur kunde, Geographie und Kunstgeschichte hat also der Kulturfilm ent scheidend seinen Einfluß geltend gemacht, und diese Entwicklung er leichtert das Verhältnis des Buchhändlers zum Kulturfilm außer ordentlich, weil der frühere Gegensatz: hier Bild — hier Schrift allmählich überwunden wird. Schon die Titel einer Anzahl neuerer Kulturfilme lassen erkennen, daß ihr Thema gewiß nicht im Rahmen eines Films von zehn Minuten zu erschöpfen ist und daß sie geradezu besonders geeignet sind, im Kinobesucher den Wunsch nach mehr Wissen darüber wachzurufen: »Algier und Tunis«, »Römische Land schaft«, »Tierkinder«, »Jenseits des Äquators«, »Das klassische Berlin«, »Alltag im Dajak-Dorf«, »Ostpreußen, das Land am Meer«, »Ver träumte Nester an Tauber und Main«, »Vom Uhu und anderen Gesichtern der Nacht«, »Schmiedekunst«, »Aus der Schatzkammer der Kirchenmusik«. Da man bestxebt ist, den Themenbcreich des Kulturfilms in verschiedenen Richtungen zu erweitern und erheblich mannigfaltiger zu gestalten, werden sich daraus auch verbesserte Möglichkeiten für den Buchhändler ergeben. Die Werbung des Buchhändlers wird sich so gestalten, daß er auf Grund einer Fühlungnahme mit dem Filmtheater seiner Gegend oder auf Grund der Anzeigen in der Zeitung bzw. der Filmbetrach tung sieht, welche Kulturfilme in den Theatern laufen und nach forscht, welche Bücher sich -als Ergänzung des Themas eignen. Ein Kulturfilm, der im Beiprogramm eines viel besuchten bedeutenden Films läuft, findet viele Freunde, und wenn der Buchhändler sich mit seinem Kunden unterhält, wird sich Gelegenheit finden, das Gespräch aus den Kulturfilm zu bringen und einsließen zu lassen, daß dieses oder jenes Buch eine wertvolle Ergänzung darstcllt. Das wäre ein Weg. Wer auch die vorübergehenden Betrachter des Schaufensters sollen aufmerksam gemacht werden, und zu ihnen können die Bücher in der Auslage sprechen. Eine aufgeschlagene Bildseite eines Buches weckt oft im Vorbeigehenden die Erinnerung an den Film und führt ihn in den Laden. Ebenso wie einzelne Buch händler auf Grund von Spielfilmen nach literarischen Werken regelmäßig die verfilmten Bücher mit einem entsprechenden Hin weis auslegen, sollte auch das ergänzende Buch zum Kulturfilm 466
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