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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1937
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Zur Ausbildung und Fortbildung unseres Nachwuchses In der Hauptversammlung des Börsenvereins führte bei Besprechung des Geschäftsberichtes Herbert Hofsmann- Stuttgart aus: Meine Damen und Herren! Im Tätigkeitsbericht find Ein richtungen aufgerufen worden, die der Ausbildung und Fort bildung unseres Nachwuchses gelten. Sie fanden im Bericht weiter hin Abschnitte über die Reichsschule und über die Buchhändler- Lehranstalt. Alle diese Berichte legen Rechenschaft ab zugleich über die Arbeit am Nachwuchs, aber auch über die Arbeit an sich selbst. Denn wenn es ein Gebiet gibt, bei dem man sich nie befriedigt erklären darf, sondern weiter und weiter verbessern, veredeln und vertiefen muß, dann gilt dies eben von unserer Fortbildungsarbeit. Erlauben Sie mir, Ihnen alle diese Arbeit am Nachwuchs einmal nachdrücklich unter einem einzigen Nenner zusammen zufassen: nämlich unter dem der Leistungssteigerung. Um nichts anderes geht es dabei, und gerade deshalb müssen unsere Einrichtungen dauernd an sich selbst leistungssteigernd arbeiten. Dazu bedürfen sie Ihrer aller Mithilfe. Ich bitte Sie, die Gesamtfrage groß zu sehen. Ihr Erfolg oder Mißerfolg liegt bei Ihnen und nirgends anderswo. Denn die Frage des Nachwuchses beginnt schon mit dem HereinnehmendesrichtigenMenschenmaterials- Sie bedeutet richtige Führung während der entscheidenden ersten Berufsjahre. Aber, meine Damen und Herren, hier endet die Frage nicht. Sie ist erst gelöst, wenn alle wirklich wertvollen und durch unser Bemühen in ihren Leistungen gesteigerten Kräfte auch gute Arbeitsplätze finden. Arbeitsplätze, um die die richtige klare Luft weht und die zudem auch ausreichend be zahlt sind. Erreichen wir das nicht, so ist die Folge, daß uns die besten Kräfte aus der Jugend schon gar nicht zuströmen und daß uns tüchtige junge Leute enttäuscht den Rücken drehen, wenn sie in die Jahre der Familkengründung kommen. Daher, meine lieben Berufskameraden aus allen Sparten des Buchhandels er laubte ich mir zu sagen: Die Frage des Nachwuchses und damit die Frage der Zukunft unseres Berufsstandes liegt bei Ihnen selbst. Lassen Sie mich die Frage der Nachwuchsbildung aber auch noch in anderer Richtung ausweiten. Keine einzige unserer Einrichtungen beim Börsenverein — weder die Reichs schule noch die Buchhändlerlehranstalt, weder der Sortimenter kursus noch der Herstellerkursus, oder eine unserer Arbeitswochen — steht nicht auch der Jugend aus dem ausland deut schen und ausländischen Buchhandel offen. Ja wir legen größten Wert darauf, dessen junge Mannschaft mitten unter der unsrigen hier in Leipzig und draußen im Reich an der Arbeit zu sehen. Tatsächlich nehmen auch in zunehmendem Maße junge Leute von jenseits der Reichsgrenze freiwillig und wie ich glaube, mit gutem Nutzen an allen diesen Einrichtungen teil. Für l936 umfaßt ihre Zahl 39 und betrifft nach meiner Kenntnis die Länder: Schweiz, Österreich, Dänemark, Tschecho slowakei, Finnland, Norwegen, Niederlande, Litauen und Brasilien. Ich ru^e die Kollegen aus dem Auslande und insbesondere ihre hier anwesenden Vertreter ans, auch in dieser Sache noch enger mit uns zusammenzuarbeiten. Gerade weil die Teilnahme an Kursen und weil der Besuch von Schulen jenseits der eigenen Landesgrenzen heute schwierig ist, gerade deshalb kann auch diese Frage nicht vom einzelnen, son dern muß vom Berufsstand selbst gelöst werden. Arbeiten alle mit, so gelingt sie auch, die Beweise sind in unseren Händen. Eine neue Einrichtung aus diesem Gebiet ist die Aus tau s ch st e l l e, durch deren Vermittlung 'Gastgehilfen aus allen Ländern die Berechtigung erlangen können, in Deutschland auf eine Reihe von Monaten einen bezahlten Arbeitsplatz zu erlangen. Einzige Voraussetzung ist, daß das entsendende Land, also am natürlichsten wohl die entsendende Firma, eine ebensolche Stelle auf die gleiche Dauer anbietet. Es wickeln sich gerade jetzt die ersten Austausche praktisch ab. Wie groß die Wirksam keit der Austau sch stelle des Börsen Vereins werden kann, hängt aber wiederum von Ihnen selbst ab. Und da bitte ich zum Schluß noch einmal: Sehen Sie auch diese Frage groß und betrachten Sie sie nicht vom Nutzen des nächsten Tages aus. Meine Damen und Herren, daß der Börsenverein über Krieg und Nachkrieg hinweg seinen Bestand erhalten und vermehren konnte, rührt nicht zuletzt daher, daß der deutsche Buchhandel auch in allen Ländern jenseits der Gren zen des Reichs Männer hat, die sich persönlich kennen und die aus der Zusammenarbeit langer Jahre miteinander befreundet sind. Diese herzlichen Beziehungen rühren aus Zeiten, in denen die Grenzen offener waren und in denen Wanderjahre im Inland und im Ausland als etwas Selbstverständliches erschienen. Sorgen wir dafür, daß unserm Nachwuchs trotz aller Hemmnisse die Mög lichkeit geboten wird, den Buchhandel drinnen und draußen offenen Auges zu studieren. Dann wird auch die kommende Gene ration zum Nutzen für das deutsche Buch in gleicher Weise freund schaftlich miteinander verbunden sein, so wie wir Heutigen dies sind. Richtige Auswertung unserer buchhändlerischen Fachzeitschriften Der Meinung, daß es einen Unterschied zwischen dem »Halten- und dem .»Lesen» einer Zeitschrift bzw. Zeitung gibt, wird wohl jeder Berufskamerad ohne weiteres zustimmen. Und so soll denn an dieser Stelle einmal der Frage zu Leibe gerückt werden, wie man vom bloßen --Halten» unserer buchhänd lerischen Fachzeitschriften auch zu einem wirklichen, erfolgreichen Lesen kommt, bzw. wie wir in Buchhandel und Verlag unsere Fachblätter so auswerten können, daß sie ihren Zweck, ihre Auf gabe richtig erfüllen. Fachzeitschriften sind dazu da, daß sich der durch sein Fach, durch seinen Beruf daran interessierte Mensch mit ihnen auseinandersetzt und sich wirklich das zunutze macht, was sie ihm an Werten bieten und ganz bewußt bieten wollen. So läßt sich also beispielsweise die Verwertung unserer Fach organe keinesfalls damit abtun, daß etwa nur der Betriebsführer oder seine Prokuristen die von der Firma abonnierten Fachzeit schriften in die Hände bekommen, wie das noch sehr oft der Fall sein mag. Diese Zeitschriften, die amtliche Bekanntmachungen, Nachrichten, Neuigkeiten, wichtige Mitteilungen der Fachschasten, Stellenmarkt u. v. a. enthalten, müssen vielmehr so schnell als nur irgend möglich jedem Glied der gesamten buchhändlerischen Gefolgschaft zugänglich gemacht werden, weil sonst ihre Bedeutung als »Fachzeitschriften« ohne weiteres in Frage gestellt würde. Ein Vorschlag sei also der, daß man nach dem Eintreffen des Fachocganes dieses mit einem Zettel beklebt, auf dem die Namen sämtlicher daran interessierter Angestellter verzeichnet sind und daß die Zeitschrift nunmehr in Umlauf gesetzt wird. Vom Betriebs führer angesangen bis zum letzten Gesolgschaftsmitglied, das viel leicht der Lehrling ist, wird sie »gelesen«, was durch Unterschrift 440 Nr. 112 Donnerstag, den 20. Mai 1937
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