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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1937
- Strukturtyp
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- 1937-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1937
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Vörsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Nr. 112 (R. 56) Leipzig. Donnerstag den 20. Mai 1937 104.Jahrgang Die einzelnen Literaturgruppen des deutschen Büchermarktes 1936 statistisch gesehen Von Ludwig Schönrock Wiederhol! ist von den verschiedensten Stellen darauf auf merksam gemacht worden, daß der deutsche Buchverlag im Jahre 1938 erfolgreich gewesen ist. Von den 24 bibliographischen Haupt gruppen, die der Buchhandel kennt, haben 17 sachwissenschaftliche Literaturgebiete in bezug auf verlegerische Tätigkeit überaus günstig abgeschlossen. Gegenüber dem Vorjahre sind aus ein zelnen Fachgebieten bedeutend mehr Bücher erschienen. Weiter unten sind die betreffenden Wissenschaften ausführlich behandelt. Es soll daher nur kurz vorweggenommen werden, daß 18,0°/« mehr an Veröffentlichungen über das Buch- und Schriftwesen sowie an hochschulkundlicher Literatur, 13,2°/° mehr an wehr und kriegswissenschastlichen Abhandlungen, 12,3°/» mehr an Jugendschriften, 11,3°/° mehr an »Verschiedenes« und 10,5"/» mehr an erd- und völkerkundlichen Büchern vorliegen. Sehr gut hat die verlegerische Produktion von medizinischen Fachschriften <1-9,0°/»), von Verlagswerken über den Handel und Verkehr (1-7,6"/«) sowie von geschichtlichen, kulturgeschichtlichen und volkskundlichen Werken (1-6,2°/°) abgeschnitten. Auch die Her stellung von Büchern aus der Politik nebst Verwaltung hat eine erfreuliche Zunahme gezeigt (1- 5,9"/»). Gut behauptet haben sich Mathematik und Naturwissenschaften (1-2,3°/°) sowie Technik und Handwerk (1- 2,1 °/°). Trotz zum Teil nur geringeren Her stellungsziffern gegenüber 1935 müssen als günstig bezeichnet werden: Religion und Theologie, Sprach- und Literaturwissen schaft, Turn- und Sportwesen. Ein stärkerer Ausfall gegenüber dem Vorjahr ist lediglich Lei Musik, Theater und Tanz (—8,3°/°) sowie bei Pädagogik und Jugendbewegung (— 9,1 °/°) eingetreten. Zwei Wissenschaftsgebiete haben — gemessen an der Verlags erzeugung — in letzter Zeit stark an Bedeutung verloren: Philo sophie (—19,0"/») und Rechtswissenschaft (—20,3"/»). * » ' Im Gegensatz zum Vorjahr hat die uns Buchhändler be sonders zur Weiterbildung in unserem Fach angehende Sammel gruppe »Allgemeines, Buch- und Schriftwesen, Hochschulkunde eine vermehrte Herausgabe von einschlägiger Literatur erfahren. In dieser ebengenannten Gruppe finden wir neben Akademie schriften allerlei Veröffentlichungen gelehrter Gesellschaften, Ab handlungen über das Archivwesen, Schriften zur Lage der Uni versitäten und deren Studenten sowie Werke, die sich mit dem Bibliothekswesen und der Bibliophilie befassen, ferner Neu erscheinungen über das Buchwesen im weiteren Sinn und über besondere Fragen des Buchdrucks, des Bucheinbandes, der Typo graphie, der Presse und ähnliches. Außer Nachschlagewerken — es sei nur kurz an die Konversationslexika erinnert — sind noch Bücher über Kurzschriftwesen darin enthalten. Es sind insgesamt 419 verschiedene Druckschriften in dieser abwechslungsreichen Literaturgruppe verzeichnet. Der Anteil an der Gesamtproduk tion beträgt knapp 2°/°. Reichlich 10"/» aller deutschen Verlagswerke fallen in das Gebiet der Religion und der Theologie. Gegen das Vor jahr ist eine Abschwächung in der Herstellung von ausgespro chen konfessioneller Literatur eingetreten, ein Vorgang, der bereits seit mehreren Jahren sich bemerkbar macht. Es sind u. a. religionsphilosophische Abhandlungen, Werke zur Mythologie und kirchengeschichtliche Beiträge verschiedener Art verlegt worden. Neben Bibelausgaben und solchen von Bibelteilen sind allerlei Abhandlungen, die sich mit religiös-theologischer Märchen forschung und Sagenkunde befassen, erschienen. Gelegentlich können wir bei der statistischen Bearbeitung auf kirchliche Liederbücher, Schriften über Judentum, Freidenkertum stoßen. Die Summe von 2532 Neuerscheinungen des letzten Jahres zeugt von der Bevorzugung, die der deutsche Verlags buchhandel der religionswissenschaftlichen, mythologischen und theologischen Literatur entgegenbringt. Rund der fünfte Teil sind hierbei mehrfach aufgelegte Werke. — Die Herausgabe von Büchern mit philosophischem Inhalt, einschließlich der Geschichts philosophie und der Naturphilosophie, hat nachgelassen. Be sonders kräftig ist der Rückgang bei Werken über Ästhetik, Welt anschauung und Psychologie. Für phrenologische, anthroposophische Schriften und ähnliche Abhandlungen sowie pseudo-philosophische Freidenkerveröfsentlichungen ist heute kein Platz mehr. Frei maurerliteratur ist ganz verschwunden, dasselbe gilt für Geheim- wissenschasten und Psychoanalyse; religionsphilosophische Ver öffentlichungen haben an Ansehen verloren. Verschwunden ist übrigens die mit philosophischen Mäntelchen verbrämte sexual wissenschaftliche Literatur, die in früheren Jahren auf dem deut schen Büchermärkte oft zu sehen war. Zusammengezählt sind 384 neue Philosophie- und Weltanschauungsbücher vorhanden, dar unter nur 56 Neuauflagen. Der Anteil an der Gesamtproduktion macht 1,6°/» aus. Um ein Fünftel hat fich die Herstellung rechtswissenschaft licher Literatur gegenüber dem Produklionsstande des Vor jahres vermindert. Neben der reinen Jurisprudenz sind bei der statistischen Bearbeitung verschiedene Spezialuntersuchungen aus der Theorie der Kriminalistik und der Polizeiwissenschaft er mittelt. Rechtsliteratur über den Tierschutz ist wiederholt neu aufgelegt. Auf dem juristischen Büchermarkt find 990 Erstauf- lagen unh 220 Neuauflagen, also insgesamt 1210 neue Bücher herausgekommen. Der Anteil der rechtswissenschaftlichen Bücher an der Gesamtproduktion beträgt 5,1°/«. — Im Gegensatz zu der Rechtsliteratur im engeren Sinne hat sich die Neuherausgabe von wirtschaftswissenschaftlichen und sozialwissenschastlichen Schrif ten günstiger entwickelt. Im Jahre 1936 ist fast genau die gleiche Anzahl Bücher wie im Vorjahr verlegt (1936: 933 Einheiten und 1935: 930 Einheiten). Einige engbegrenzte kleinere Lite raturgebiete haben dabei besondere Beachtung erfahren. Hierzu gehört u. a. die betriebswissenschastliche Literatur. Auch läßt sich jür Jugendkunde, Siedlungswesen, Städtebau u. ä. m., soweit wirtschaftswissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Schriften in Frage kommen, die gleiche Beobachtung machen. Während in den vorhergehenden Jahren ein Nachlassen in der Herstellung von Verlagswerken über Politik und Verwaltungsfragen eingetreten ist, macht sich neuerdings eine erhöhte Herstellertätigkeit auf diesen Gebieten bemerkbar. Im Jahre 1936 sind rund 6°/° mehr Bücher verlegt als im vorhergehenden Jahr, in dem da mals ein Produktionsrückgang von 25,9°/» zu verzeichnen ge wesen ist. Bücher über Kommunalwesen, Fragen aus dem Poli zeibetrieb sind neuerdings neben Schriften über das Ausland deutschtum, bürgerkundlichen Abhandlungen und rassenkundlichen Veröffentlichungen bevorzugt vertreten. Bon den 933 Neu erscheinungen sind allein 850 Erstauflagen. Die Erzeugung von sprach- und literaturwissenschaftlichen Verlagswerken hat sich zahlenmäßig auf der gleichen Höhe ge halten (606 Erstauflagen und 77 Neuauflagen). Klassische Philo- Nr. 113 Donnerstag, den 20. Mat 1937 437
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