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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1937
- Strukturtyp
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- 1937-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1937
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- Deutsch
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Verlag, sondern auch bei den allgemeinen Verlagen neben Romanen und anderen Werken. Doch sind allein bei 18 Fachverlagen über 600 Bücher erschienen, an deren Spitze die oben erwähnte Firma McGraw-Hill mit 158 Werken steht. Dann folgen Williams L Wilkins mit 69, Wiley 50, Prentice-Hall 52, Pitman 50, Saunders 33, Van Norstranü 29, Lea L Febiger 29 und Ronald Preß 25. Theologische Werke verlegt Nevell, der an der Spitze mit 76 Werken steht. Dann folgen mit 20 und mehr Southern Baptist, Abingdon, Cokesbury und Benziger. Doch werden auch viele religiöse Schriften von Mac- millan, Scribner und Harper verlegt. DieTabelle schließt mit einer Gesamtzahl von 10436 neuen Büchern und neuen Ausgaben, ein Mehr von 1670 im Vergleich zu 1935. Die BUcherproduktion auf dem Gebiete der Philosophie hat sich um 65 Werke, der Soziologie und politischen Ökonomie um 136 und der Unterhaltungsschriften um 140 vermindert, während auf allen anderen Gebieten eine starke Vermehrung eingetreten ist, voran steht Geschichte mit einem Mehr von 306 Werken. Die gleiche Nummer des Lublisbors' ^Veskly enthält einen Rück blick auf die Lage des Buchhandels in Amerika im Jahre 1936. Daraus ist folgendes zu entnehmen: Das Jahr fing gut an, da bas Weihnachtsgeschäft 1935 das beste war seit der Zeit der Depression. Die Wiederbelebung hielt das ganze Jahr an, ausgenommen die Monate Januar und Mai, und am Schluß des Jahres konnte ein Mehrumsatz von ungefähr 50"/» im Vergleich mit 1933 festgestellt Mitchell, der im Juni 1936 erschien, wurden bis Ende des Jahres fast eine Million verkauft. Die klstional Association ok Look Lublisbers beteiligte sich an der »Look Lkarinx ^Veek«, die bezweckte, Bücher, die in Privatbibliotheken unnütz stehen, an Institute zu überführen. Auf diese Weise wurden fast eine Million Bücher den Instituten zu- gefllhrt. Die Xmerican Looksollers Association hat sich in zwei Gruppen geteilt; die American Lookseilers Service Company Inc. befaßt sich in Zukunft mit der wirtschaftlichen Seite, Austauschstelle, Warenhaus usw., während die American Lookseilers Association Inc. die eigentliche Standesvertretung bildet. Die verschiedenen Versuche, Preisunterbietungen auf gesetzlicher Grundlage zu verhindern und das Buch als Zugabeartikel auszuschalten, machten der Buchhändler- Vereinigung viel Arbeit und Mühe. Eine wichtige Rolle in der amerikanischen Buchhandels-Organi sation kommt dem »Gemeinsamen Ausschuß« (ckoint Loarck) der Xationai Association ok Look Lubiisbers zu, der je zur Hälfte aus Verlegern und Buchhändlern besteht. In Nr. 4 von Lubiisbers' ^Veekiy gibt der Vorsitzende dieses Ausschusses, Eugen Neynal, Bericht über die Tätigkeit des Jahres 1936. Durch seine Zusammensetzung war es dem Ausschuß in den letzten Jahren möglich, manche der im amerikanischen Buchhandel besonders häufig auftauchenden Streit fragen wegen des Neudrucks billiger Ausgaben oder wegen Preis herabsetzungen zu schlichten, und zwar — bis zum Inkrafttreten des National Lecovery ^ct — ohne besonderen Zwang. Auch die im August vorigen Jahres aufgestellten Bedingungen betreffs des Be dingtgutes (siehe Börsenblatt 1936 Nr. 207) sind von den meisten Firmen angenommen worden. Der Wunsch des ckoint Loarck, auf der Rückseite des Umschlags der Jugendschriften die Altersgruppe anzu geben, ist allgemein erfüllt worden. Auf der Buchwoche der Ae^v Vork Lnnckay l'iines hat sich der Ausschuß durch eine Auskunftstelle und durch Aufstellung von Buchlisten beteiligt, und er hofft, bei späteren Buchwochen eine noch ausgedehntere Tätigkeit entfalten zu können. Der Werbeklub der Verleger beschäftigte sich mit den Vorträgen von Schriftstellern sowie deren Einfluß auf den Bllcherabsatz, mit be sonderer Berücksichtigung der dafür aufgewendeten Freiexemplare. Als Ergebnis wurden drei Listen aufgestellt. Die erste enthielt die Namen der Vortragenden, denen unbedenklich Besprechungsstücke vom Verlag gegeben werden sollen. Die zweite Liste enthielt die Vor tragenden, die durch ihre Vorträge auf den Absatz von Büchern keinen Einfluß hatten. Die dritte Liste enthielt die Namen derjenigen, denen nur mit Einschränkungen Frei exemplare überlassen werden sollen. Diese Erfahrungen und Hin weise sowie die Äußerungen der Buchhändler in vielen Städten er gaben ein wertvolles Material, mit dessen Hilfe man hofft, große Einsparungen von Besprechungsstllcken zu erzielen. Das für die amerikanische Bibliographie sehr wichtige »Dictionary ok Looks reiatinß io America« steht jetzt vor dem Abschluß. Es ver zeichnet die Literatur zur Geschichte Amerikas von der Entdeckung bis zur Gegenwart. Im Jahre 1868 erschien, nach langer Vor bereitung, der erste Teil von I. Sabin herausgegeben, der es im eigenen Verlag herausbrachte und bis zu seinem Tode, im Jahre 1881, leitete. Darauf übernahm Dr. Wilberforce Eames, Bibliograph der kle-w Vork Ludlic Library die Redaktion bis 1930, von da ab führte Robert W. G. Vail, Bibliothekar der American ^ntiquarisn Society das Werke zu Ende. Durch Zuwendungen von der Oarne^ie Loun- ciation, Unterstützung von der American Library Association, der Lidlioxrspbioai Lociety ok America und anderer Institute wurde es möglich, das großangelegte Werk zu Ende zu führen. Sabins Dic tionary gibt die bibliographisch genaue Beschreibung von über hundert tausend Büchern zur Geschichte Amerikas nebst Anmerkungen über Seltenheit und in welcher Sammlung vorhanden. In einer Versammlung der Direktoren der öffentlichen Biblio theken New Ports wurde beschlossen, die Fünfhundertjahrfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst entweder im Winterhalbjahr 1939 oder im Sommer 1940 zu feiern. Geplant ist eine nach vier Gruppen eingeteilte Ausstellung, deren erste Gruppe den Vorläufern Guten bergs gewidmet wird, die zweite Gruppe wird Drucke des 15. Jahr hunderts zeigen, die dritte Gruppe wird die Beziehungen zwischen mittelalterlichen Handschriften, Blockbuch und gedrucktem Buch veranschaulichen, und die vierte Gruppe soll einen Überblick über die Entwicklung der Illustration vom einfachen Holzschnitt und Metallschnitt an bieten. Auf der vierundzwanzigsten Jahresversammlung der »Lastern OolleAs Librarians« wurde über die geringe Bekanntschaft der Stu denten mit der Literatur geklagt. Der Student kommt zur Universität mit dem Vorsatz, nicht im Examen burchzufallen. Seine Privat- oder öffentliche Schule verdarb ihm den Geschmack an der Dichtung durch die Gedichte, die er auswendig lernen mußte. Der Studienplan der Universität verwirrt ihn durch die Unmenge von Büchern, die er lesen soll. Wenn der Bibliothekar ihm nicht hilft, so wird er zwar das College mit einem Hochschulgrad verlassen, aber ohne jede Füh lung mit der Literatur. Der Bibliothekar muß diesen jungen Menschen helfen, damit sie nicht nur für ihre eigene Lektüre das richtige Buch finden, sondern auch später für ihre Kinder. Eine etwas ungewöhnliche Art der Werbung für das Buch ist durch Veröffentlichung von »Fragen« in drei New Porter Tages zeitungen eingeleitet worden. Die Anzeige lautet z. B.: »Fragen Sie Ihren Buchhändler, von welchem kürzlich erschienenen Buch bereits 251956 (!) Stück verkauft worden sind, von dem daraufhin eine ver billigte Ausgabe gedruckt wurde«. Weder der Buchtitel noch der Name des Verfassers wirb erwähnt. Die Verleger haben lediglich recht zeitig an die New Porter Buchhändler entsprechende Nachricht er gehen lassen, der die Bitte um Feststellung der Zahl der Anfragen an- gcschlossen ist. Durch Vermittlung eines Mitarbeiters erhielten wir den nach stehenden buchhändlerischen Stimmungsbericht aus New Dork eines Professors der Medizin, der sich auf einer wissenschaftlichen Vor tragsreise befand: »Gestern habe ich einen Nundgang durch die Buch handlungen hier gemacht; einige sind ungeheuer ausgedehnt, drei bis vier Stockwerke mit warcnhausartigen Hallen und Abteilungen wie in den Warenhäusern, »Listory«, »Liction«, »LioIoZis« usw. Der Betrieb ist anders als in Deutschland oder Österreich. Jeder Kunde bekommt wöchentlich die Liste der Neuerscheinungen; was ihn inter essiert, bestellt er telephonisch zur Ansicht, bann schaut er sich's an, liest es eventuell, und was er nicht mag, wird auf telephonischen Anruf wieder abgeholt. Niemand geht selbst in die Buchhandlung, Bücher ansehen, zumindest niemand, der eine Wohnung und eine Stammbuchhandlung hat. Die erfolgreichsten Werke bekommt man überall, in allen Papierhandlungen, Drug-stores usw. Antiquariate in unserem Sinne gibt es nicht. Es gibt wohl ein paar Geschäfte für Sammler mit Büchern zu ungeheuerlichen Preisen. Dann gibt es Geschäfte mit tausenden Regalen und Hunderttausenden alten, mehr oder weniger schmutzigen Bänden nach Materien geordnet; dort kann man oder soll man selber aussuchen. Die wissenschaftlichen Werke erscheinen in kleinen Auflagen und sind vielfach bald vergriffen; eine zweite Auflage wird in der Regel nicht veranstaltet. Will man ein solches Buch, das z. B. 1920 erschienen ist und neu zwei Dollar gekostet hat, kaufen, dann sagt einem der Antiquar: »Dort steht die betreffende Materie, wenn's nicht da ist, gehen Sie in die Lubiic Library, dort finden Sie es bestimmt«. Die Idee, daß man das Buch besitzen möchte, leuchtet den Leuten meist nicht ein; der Preis lohnt keine wettere Bemühung. Ich wollte ein in Philadelphia 1916 gedrucktes Buch haben, der Antiquar hat mir gesagt: »Das ist vergriffen, da werden Sie kein Glück haben; gehen Sie in die Oarne^ie Library, wenn Sie es lesen wollen. Wenn Sie es besitzen wollen, so schreiben Sie nach London«. 40S Nr. 101 Mittwoch, den 6. Mai 1037
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