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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1937
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- Deutsch
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mit Hilfe des Staates ungeeignete und unzuverlässige Elemente vom Buchhandel ferngehalten werden können. Des weiteren wird vorgeschlagen, die Bruttoeinnahmen durch Erhöhung der Rabatte zu steigern. Rabattkämpfe können nicht Sache der Organisation sein. Jeder hat sich selbst dis auskömmlichen Rabatte zu sichern; die Organisation hat nur einzugreifen, wo offensichtlich Miß brauch wirtschaftlicher Macht vorliegt. Grundsätzlich abzulehnen ist auch, einen buchhändlerischen Fachzweig zugunsten eines anderen zu benachteiligen. Es gibt nur ein Mittel zur Hilfe: Vergrößerung der Absatzdecke durch immer wiederholte Anstrengungen, Hinsüh- rung des Buches an Kreise, die noch abseits stehen. In diesem Zusammenhang ist darauf Hinzuwelsen, daß sich manche Buchhändler noch abseits von gemeinsamen Aktionen hal ten. Es ist Standespslicht jedes Berufsangehörigen, in der Ge- meinschast mitzuarbeiten. Der deutsche Buchhandel hat in wirtschaftlicher Hinsicht seinen geschriebenen Kodex in der Verkaufs- und Berkehrsortmüng. Es wird genau darüber gewacht werden, daß er nicht verletzt wirb. Auch hier gilt aber, was sonst nationalsozialistischer Rechtsauffassung ent spricht. Es ist keineswegs alles erlaubt, was nicht verboten ist. Erlaubt ist im Geschäftsverkehr nur, was über das geschriebene Gesetz hinaus nach der Auffassung des Standes als anständige Geschäftsgebarung zu gelten hat. Wenn in der heutigen Hauptver sammlung zum Rückblick der Ausblick gesellt wird, so ist dieser Aus blick unter dis Devise zu stellen: Aktivität, Bewährung des Gemeinschaftsgeistes und Sauberkeit im Geschäftsverkehr. Zu Punkt 2 der Tagesordnung: Herr Wülfing weist darauf hin, daß die Berichts über die Deutsche Bücherei, die Reichsschule und die Deutsche Buchhändler- Lehranstalt im Geschäftsbericht des Börsenvereins enthalten sind. Uber alle drei Institute werden später ausführliche Berichte er scheinen, die den Beteiligten und den interessierten Stellen und Personen übermittelt werden. Der Buchhandel muß sich des Wertes seiner beiden Schulungsanstalten immer mehr bewußt werden und darauf sehen, daß der Nachwuchs die hier gebotenen Bildungs möglichkeiten voll ausnutzt. Da das Wort hierzu nicht gewünscht wird, ist Punkt 2 der Tagesordnung als erledigt anzusehen. Zu Punkt 3 der Tagesordnung: verweist Herr Wülfing auf die in den Händen der Ver sammlungsteilnehmer befindlichen Unterlagen. Er erteilt dem Schatz meister das Wort. Herr Hiersemann bittet, die vorgelegten Zahlen nicht nur in der Hauptversammlung, sondern auch hinterher nochmals genau anzusehen. Es ist nicht nur ein kleiner Gewinn ausgewiesen, sondern er ist tatsächlich verdient. Das Vermögen des Börsenvereins ist demnach völlig in Ordnung, obgleich im Gegensatz zu früher große Steuern aufgebracht werden mußten. Herr Hiersemann verliest die Bestätigung des Wirtschaftsprüfers, wonach sich Beanstan dungen nicht ergeben haben. Auch für die Rechnung der Deutschen Bücherei, die vom Rech nungsamt des Sächsischen Ministeriums allein geprüft worden ist, haben sich Beanstandungen nicht ergeben. Herr Hiersemann stellt den Antrag, Vorsteher und Schatzmeister hier Entlastung zu er teilen und sie zu ermächtigen, die Abschlüsse der Reichsschule und der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt zu genehmigen. Er weist darauf hin, daß die Rechnungslegung beider Schulen vom kommis sarischen Leiter des Volksbildungsministeriums und vom Oberbürger meister der Stadt Leipzig überwacht wird. Da das Wort nicht gewünscht wird, stellt der stellv. Vor- steher fest, daß Kassenbericht und Prüfungsbericht des Börsenvereins und der Deutschen Bücherei satzungsgemäß von der Hauptversamm lung genehmigt sind und daß die Hauptversammlung Schatzmeister und Vorsteher ermächtigt hat, die Abschlüsse der Reichsschule und der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt zu genehmigen. Zu Punkt I der Tagesordnung: Der stellvertretende Vor st eher setzt voraus, daß der am 15. April 1937 im Börsenblatt veröffentlichte Geschäftsbericht den Teilnehmern bekannt ist. Er würde sich freuen, wenn zu den ein zelnen Punkten, insbesondere beim Aufruf der Länder, deren Orga nisationen dem Börsenverein angeschlossen sind, von deren Vertretern das Wort genommen würde. Herr Wülfing ruft die einzelnen Stichworte auf: Bericht über die wirtschaftliche Lage: Herr Karl Baur-München weist daraus hin, daß innerhalb des Programms über die wirtschaftliche Lage den Verlag ins besondere die Papierverknappung beschäftigt. Im Rahmen des Vier jahresplanes ist es notwendig, die Einfuhr der Zellulose zu beschrän ken, wodurch gewisse Einsparungen bedingt werden. Es besteht aber kein Anlaß, auf irgendeinem Gebiet des Buchhandels der Papier frage mit besonderen Sorgen entgegenzusehen. Herr Baur Littet die Kollegen vom Sortiment, sich nicht kopsscheu machen zu lassen. Die Frage der Papierverknappung wird, wie andere Fragen, binnen kurzem eine Lösung finden, die sie, wie viele andere Erscheinungen vorher, bald historisch machen wird. Prospekte sind sinnvoll zu ver wenden in dem Umfange, wie sie vom Verleger gedacht sind. Herr Wülfing fährt fort: Die Entwicklung des Zeitschriften verlagswesens; die Lage im werbenden Zeitschriftenhandel; der Zeitungs- und Zeitschriften-Einzslhandel; der Zeitschristen-Groß- handel; der Bahnhofsbuchhandel; der Musikalienverlag und -Handel; der Kunstverlag und Kunstblatthandel; der Lehrmittel verlag und Lehrmittelhandel: Herr Or. Döring bemerkt zur wirtschaftlichen Lage ergänzend folgendes: Der Lehrmittelhandel ist dankbar, daß die nationalsozialistische Führung einen Aufschwung des Lehr mittelverlages und -Handels ermöglicht. Mit der Neugestal tung der deutschen Schule geht die Neuformung zahlreicher Lehrmittel Hand in Hand. Diese Aufgabe verlangt stärkste An spannung und tiefste Einfühlung in die Erfordernisse der Zeit. Die Absatzmöglichkeiten für allgemeine Lehrmittel sind aber nach wie vor besonders beschränkt, weil die Lehrmitteletats noch immer nicht diejenige Höhe erhalten haben, die unbedingt notwendig ist. Es wirkt sich sehr hinderlich aus, daß alle Neuanschaffungen tunlichst vermieden werden müssen. Es ist selbstverständlich, daß aus allen Gebieten äußerste Sparsamkeit herrschen muß. Es ist aber nicht zu verstehen, wenn sie so weit geht, daß die Lehrmittel etats notleidender Gemeinden keine Erhöhung erfahren. Das müßte durch Verschiebungen innerhalb der gesamten Mittel doch ermöglicht werden. Die Lehrmittelverleger und -fabrikanten wür den es dankbar begrüßen, wenn Börsenverein und Reichsschrift- lumskammer sich dafür einsetzen würden, daß nach den Jahren äußerster Einschränkung die allgemeinen Lehrmitteletats diejenige Höhe erreichen würden, die für die Schulen unbedingt notwen dig ist. Die Lage des Buchhandels im Ausland: Herr Lang übermittelt die Grüße des ausländischen Buch handels. Er dankt Börsenverein und der Wirtschastsstelle des deutschen Buchhandels bei der Reichsschrifttumskammer für ihre Bemühungen für den Auslandbuchhandel und hofft, daß die jetzt getroffene Regelung von Dauer sein wird. Die Verhältnisse liegen im Ausland ähnlich wie in Deutschland, nur mit dem Unterschied, daß in Deutschland allgemein eine Steigerung der Umsätze festzu stellen ist, während bei fast allen Buchhandlungen im ausländi schen Gebiet des Börsenvereins der Wertumsatz kaum merklich ge stiegen ist. Herr Lang hat mit Interesse verfolgt, wie lebendig in Deutsch land an der Schulung des jungen Buchhandels gearbeitet und wie auch den Inhabern der Buchhandlungen die Bedeutung ihres Be rufes immer mehr eingeprägt wird. Es gibt nichts Schöneres, als daß ein Buchhändler, der sich seiner Verantwortung bewußt ist, dafür eintritt, daß das richtige Buch seinen Weg ins Volk findet. Diese Aufgabe des Buchhändlers kann nur der Ladenbuchhändler erfüllen. Für die hierfür erforderliche wirtschaftliche Grundlage ist es in erster Linie ausschlaggebend den Auchbuchhandel einzu dämmen und dem Sortiment wieder die sogenannten Brotartikel zuzuführen. Wenn der Verlag seine Absatzkanäle kontrollieren, seine Reisenden anweisen würde, in einem Ort nur Buchhand lungen zu besuchen und ausschließlich mit diesen Geschäfte zu tätigen, so würde der Auchbuchhandel ganz sicher von selbst stark eingeschränkt. 3!»«» Nr. 100 Dienstag, den 4. Mat 1937
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