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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1937
- Strukturtyp
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- 1937-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1937
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- Deutsch
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Gegenteil im Genie sich die hoch st e, fein st e und letzte Blüte eines kulturell verfeinerten Volkstums zeigt und daß sich im Genie der ewige Genius eines Polles offenbart. Es ist somit die Gemeinschaft und das Volk der fruchtbare Boden, in den das Genie feine Wurzeln tief hinein versenkt hat. Und nur solange wird das Genie Früchte tragen, als diese Wurzeln aus dem heimatlichen Boden immer wieder Saft und Nahrung emporsaugen können. Es stammt also das Genie aus dem Volk, und somit wird auch das Werk des Genies seinen eigentlichen Ursprung im Volke finden. Und es ist ebenso natürlich, daß das Buch, als ein Erzeugnis des Genies aus dem Volk entspringend, auch immer wieder zum Volke zurück kehren muß, und damit auch ein geistiges Gut darstellt, auf das das Volk mehr oder weniger Anspruch er heben kann. Das ändert allerdings nichts an der Stellung des Einzel menschen zum Buch, und es wäre nichts verfehlter, als wenn wir diese Stellung des Ein zel m ens ch e n zum Buch organisieren oder korporativ zu sa in me n s chli e- ßen wollten. Wir wissen es als geistige Menschen, daß wir zu jedem Buch, das wir lieben, ein höchst persönliches Verhältnis be sitzen und daß das Buch uns in diesem persönlichen Verhältnis ein Freund und Vertrauter geworden ist und daß es für den kulturellen Hochstand eines Menschen nicht so sehr bezeichnend ist, wieviel, son dern was er liest und mit welcher inneren Anteil nahme er das liest, was er liest. Schon der Lateiner hat das Sprichwort gekannt: Ich fürchte den Menschen, der nur ein Buch gelesen hat. Und ich habe schon auf der ersten Buchwoche, die in Berlin im Sportpalast eröffnet wurde, das Wort geprägt, daß es besser sei, ein gutes Buch zehnmal, als zehn schlechte Bücher zu lesen. Denn nur oft gelesene Bücher können wirkliche Freunde werden. Und es ist deshalb auch erstrebenswert, daß das oft ge lesene Buch in den Besitz seines Lesers übergeht. Es darf deshalb nicht etwa geglaubt werden, daß das national sozialistische Ideal darin bestünde, in Deutschland möglichst viel Leih büchereien cinzurichten, um möglichst viele Menschen am deutschen Buch teilnehmen zu lassen. Gewiß, auch das muß sein; aber als Ideal vermögen wir nur zu erkennen, daßderMensch wieder durch den Kauf des Buches auch ein persönliches Verhältnis zu dem von ihm zu lesenden und ge lesenen Buch einzunehmen versucht. Man hat früher, in der Zeit, da der Nationalsozialismus noch um die Macht ringen mußte, oft die Meinung vertreten, daß die nationalsozialistische Lehre und Weltanschauung kein inneres Ver hältnis zum Buche besitze. Das kam Wohl daher, daß die national sozialistische Revolution, wie jede große Weltbewegung und jede große Wclterschlltterung, nicht so sehr von Schriftstellern als von Rednern gemacht worden ist. Die Zeit, in der der Nationalsozialismus aus der Situation heraus dem Buch eine Nachrangstellung dem gesprochenen Wort gegenüber einräumen mußte, ist jedoch längst vergangen, und das Buch steht heute wieder als gleichberechtigter Faktor neben den, gesprochenen Wort. Und der Nationalsozialismus hat darüber hinaus das aus der Not der Zeit heraus entstandene Versäumnis in den Kampsjahren längst wieder ein- und nachgeholt, indem er sich seit 1933 als der warmherzigste Beschützer und Förderer des deutschen Buches erwiesen hat. Das zeigen vor allem die großzügig auf gezogenen Wcrbevcranstaltungcn, die wir dem deutschen Buch seitens der Partei und des Staates haben angedeihen lassen. Das zeigt aber vor allem ein wieder lesendes und Bücher kaufendes Publikum. Es ist nun selbstverständlich, daß jede geistige Betätigung irgendwo und irgendwann einmal an wirtschaftliche Belange stößt. Es steht ja schon im Sprichwort geschrieben, daß die Kunst nach Brot schreit, und es ist nicht besonders klug und auch nicht besonders geistig, in kulturellen Berufen das Wirtschaftliche einfach ignorieren zu wollen. Auch die Buchkunst muß ihre materielle Existenzunterlage haben. Und darum ist jede Pflege des Buches seitens des Staates oder der Partei zwecklos und sie wird zur Erfolglosigkeit verurteilt sein, wenn sie nicht auch eine wirtschaftliche Basis sichert, auf der das Buch und die Menschen, die dem Buch ihr Leben und ihre Arbeit gewidmet haben, existieren können. Dabei ist es aber ebenso selbstverständlich, daß das Buch und seine materiellen und geschäftlichen Träger im weitesten Umfange Rücksicht nehmen auf die geistigen Werte, die im Buch verhaftet sind. Der Verleger wie der Buchhändler ist im besten Sinne des Wortes ein geistiger Makler und Mittler des Volkes, und auch hier erweist sich wieder die Richtigkeit des Wortes, daß der höchste Idealismus auch immer der bestfundierte Materialismus und der bestfundierte Realismus im, täglichen Leben ist. Es muß deshalb also der Buchhandel organisatorisch ausgerichtet und geführt werden. Aus dem wirren Durcheinander der Systemzeit ist nunmehr eine einheitliche Organisation geworden. Die Führung Lelesrammwecklel des Leiters des deutschen öuchkandels mit dem fükrer Mein Führer! Don den Großkundgebungen des Deutschen Buchhandels mit Parteigenossen Dr. Goebbels, die durch die Enthüllung einer Palmbüste durch Staatsrat Johst eingeleitet wurden, entbiete ich Ihnen namens aller hier versammelten deutschen Buch händler des In- und Auslandes ehrerbietige Grüße, gleichzeitig versichere ich namens aller in der Reichsschrifttumskammer zusammengefaßten Berufskameraden stets restlosen Einsatz für Sie und unser nationalsozialistisches Reich. Hauptamtsleiter Wilhelm Baur, Leiter des Deutschen Buchhandels ch Der Führer antwortete: „tzauptamtsleiter Baur. Den auf der Großkundgebung des Deutschen Buchhandels in Leipzig ver sammelten deutschen Buchhändlern aus dem In- und Ausland danke ich für die mir telegraphisch über mittelten Grüße, die ich mit aufrichtigen Wünschen für ihre Arbeit herzlichsterwidere. Adolf Hitler." 371 Nr. 9ö Di-nStas, den 27. Avril ISS7
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