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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-04-22
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1937
- Sprache
- Deutsch
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nach Leipzig zurückbrachte. Um halb 7 Uhr fuhr die Gesellschaft in 18 Minuten wieder in den Bahnhof nach Leipzig, wo ein Lebehoch, der Eisenbahndirektion von dem Buchhändler Duncker aus Berlin ausgcbracht, ein seltenes Vergnügen beschloß.« Mitgeteilt von Richard Schmädicke. Das Börsenblatt berichtete ebenfalls über diese Fahrt. Der Be richt in der Rümmer 35 vom 2. Mai lautete folgendermaßen: »Am Nachmittage des 28. April vereinigten sich die meisten der in Leipzig anwesenden Buchhändler zu einer Dampfwagenfahrt nach dem Dorfe Althen, bis wohin die Dresdner Eisenbahn jetzt zu befahren ist. Um die ganze, etwa zweihundert Personen starke Gesellschaft aufnchmen zu können, hatte die Direktion der Eisenbahn-Compagnie nicht allein sämmtliche Wagen ausschließlich zu ihrer Disposition gestellt, sondern auch noch zwei kaum erst vollendete den sechsen beigefügt, welche bisher benutzt werden, was bei einem fröhlichen Mahle in Althen durch einen auf die Direktion ausgebrachten Toast freundlich an erkannt wurde«. Grotzdruckerei Oscar Brandstetter besteht fünfundsiebzig Jahre Tie heutige Firma Oscar Brandstetter in Leipzig, die am 24. April 1937 das Jubiläum ihres fünfundsiebzigjährigcn Bestehens feiern wird, hat sich aus bescheidenen Anfängen, in stetigem und organischem Wachstum, zu einem der bekanntesten und größten Unternehmen ihrer Art in Deutschland entwickelt. Die im Jahre 1862 von Friedrich Wilhelm Garbrecht gegründete »Anstalt für Musikaliendruck mit lithographischer Anstalt und Stein druckerei« war die Keimzelle der heutigen Firma. 1875 übernahm Otto Säuberlich die Leitung der Druckerei, und fünf Fahre später kaufte Oscar Brandstetter den Garbrechtschen Betrieb, wodurch der fünfzig Fahren befand sich das Unternehmen in stetem inneren und äußeren Wachstum: 1887 wurde die Buchdruckerei-Abteilung ein gerichtet; 1896 wurden die ersten amerikanischen Zweitourenmaschinen angeschafft, 1899 stellte man eine Jllustrations-Notationsmafchine auf, 1900 wurden vierundzwanzig Typograph-Setzmaschinen ange schafft und 1904 Mono-Setz- und Gießmaschinen hinzugefügt. Es handelte sich um die ersten Setzmaschinen, die in Deutschland über haupt zur Aufstellung gelangten. 1906 wurde eine Zink-Notations- Maschinc aufgestellt, 1910 gesellte sich die erste Offset-Maschine hinzu, der im Jahre 1919 die erste Nollcn-Ofsset-Maschine folgte. Im Fahre 1925 wurde das Tiefdruck-Verfahren eingeführt (Tiefdruck-Bogen- nnd Nollenmaschinen). So hat bei der Einführung neuer Maschinen und Einrichtungen Brandstetter häufig Pionierarbeit geleistet. Das sind in Auswahl die bedeutendsten Daten, die die Entwick lung des Unternehmens kennzeichnen. In der Zwischenzeit wurden die verschiedenen Betriebsabteilungen ausgebaut und erweitert, und auch in den letzten zehn Fahren sind ständig Neuanschaffungen von Hochleistungsmaschinen gemacht worden, lim den gesteigerten Forde rungen an Qualität und Schnelligkeit in der Herstellung gerecht zu werden. Der Betrieb umfaßt heute die Abteilungen: Buchdruck, Flach druck, Offsetdruck, Tiefdruck, Notendruck, Notenstich, Chemigraphie und Buchbinderei. Die Zahl der Gefolgschaftsmitglieder im Fahre 1936 betrug bis zu 1100, zur Zeit beinahe 1200. Zu Oscar Brandstetter gehören als Tochtergesellschaften: W. Moeser Buchhandlung, die die »Juristische Wochenschrift« herausgibt: Jacob Hegner Verlag G. m. b. H.; Musikwissenschaftlicher Verlag G. m. b. H.; Dreiklang Verlag A.-G. in Berlin. Fm Fahre 1934 er warb Oscar Brandstetter die Firma Bernhard Tauchnitz, die am 1. Februar 1937 auf ein hundertjähriges Bestehen zurückblicken konnte. Dadurch wurde Oscar Brandstetter die Druckerei der meisten aller englischen Bücher, die auf dem Kontinent hergestellt werden. 1935 wurde die VAG. Verlags-Auslieferungs-Gesellschaft erworben. Die heutigen Inhaber sind: Willy Brandstetter, Justus Brand stetter, Dr. phil. Naymund Schmidt und Hanptmann a. D. Carl Krameyer als Betriebsführer der Firma. Palni'Ausstellung im Bnchhändlerhaus Dem deutschen Buchhändler Johann Philipp Palm zum Ge dächtnis veranstaltet die Bibliothek des B ö r s e n v e r e i n s in ihren Räumen (Eingang: Mittelbau, westlicher Kellereingang) zu Kantate 1937 eine kleine Ausstellung. Das Wenige, was an den schlichten Nürnberger Buchhändler und an seinen Märtyrertod er innert, ist in zwei Schaukästen vereinigt. Gezeigt werden: Die Originalausgabe von »Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung« 1806, jene Schrift, die Palm zum Ver hängnis wurde, ein Original des Urteils der französischen Militär kommission in Braunau, das Geschäftsrundschreiben, das den Tod Palms anzeigt und von der Witwe Palms im September 1806 an den deutschen Buchhandel verschickt wurde, eigenhändig geschriebene Briese Palms, Bildnisse von ihm, Palmstätten u. a. Kirchen- und Orgel-Konzert am Sonntag Kantate Die in der Gesellschaft »Gutenberg« vereinten »Graphischen Sänger« Leipzigs laden die zu Kantate in Leipzig anwesenden Buch händler zu einem Kirchen- und Orgel-Konzert in der St.-Maricn- kirche zn Rötha, Sonntag, den 25. April, 15 Uhr ein. Der Chor, der nun seit bald fünfzig Jahren die Kunst des deutschen Liedes pflegt und seit einigen Jahren sich mit den Buchbinder- und Notenstccher- Chören zusammengeschlossen hat, wird unter der Leitung seines Chor Meisters Mlynarczyk Werke von Schubert, Wenzel, Geilsdorf und Kann zu Gehör bringen; Einleitung und Ausklang bilden Werke von Joh. Seb. Bach auf der S i l b e r m a n n - O r g e l. Ein Unkosten- Beitrag wird nicht erhoben. Fachbuchausstellung in Köln In Zusammenarbeit mit der Deutschen Arbeitsfront und dem Kölner Buchhandel eröffnete die Landesleitung Köln-Aachen der Neichsschrifttumskammer am 19. April in der Kunsthandwerker- Schule der Stadt Köln eine Fachbuch-Ausstellung, die das Schrift tum fast aller in Köln vertretenen kaufmännischen und handwerk lichen Berufe erfaßt. Die Betriebsführer, Handwerksmeister, Lehr linge und Jungarbeiter wurden auf diese Ausstellung besonders aufmerksam gemacht und zum Besuche eingeladen. Kunstausstellung Vom 15. bis 25. April veranstaltet bas Kunsthaus L. S ch a l l e r in Stuttgart in ihrem Graphischen Kabinett eine Ausstellung der »Deutschen Kunst« (Angelsachsen-Verlag). Tie etwa 300 Blätter geben einen guten Überblick über den Plan, der diesem Werke zu grunde liegt. Von den Anfängen der germanischen Kunst bis zum Klassizismus sind alle Epochen der deutschen Kunst mit ihren hervor ragendsten Werken vertreten. Im Nahmen der Ausstellung sprach Dr. Hammer am 19. April über die frühe mittelalterliche Plastik, um den Besucher in das Betrachten der Werke unserer deutschen Kunst einzuführen und um das notwendige Interesse für sie zu wecken. Einstellung des Postpaketnachnahmeverkehrs nach den Ver einigten Staaten Auf Veranlassung der amerikanischen Postverwaltung sind vom 1. Mai 1937 an Nachnahmen auf Postpaketen ans Deutschland nach den Vereinigten Staaten von Amerika (einschließlich Alaska, Guam, Hawai, Manua, Porto Nico, Tutuila mit Pago-Pago, Virginische Inseln) nicht mehr zugelasscn. Betriebsbericht Im 50. Geschäftsjahr, das per 30. Juni 1936 abschloß, hat die V e r l a g s a n st a l t vorm. G. I. Mauz Buch- und K u n st - druckerei A.-G., M ü n ch e n - N e g e n s b u r g - D i l l i n g e n (Donau) nach dem kürzlich erschienenen Bericht in ihrem Betriebe wichtige Veränderungen zu verzeichnen. Das Unternehmen, das so wohl das Buchhandelsgeschäft als auch den Zeitungsverlag und eine Reihe anderer Zweige der graphischen Branche pflegte, hat im Be richtsjahr einerseits durch den Verkauf des Anwesens in Negcns- burg den dort bisher geführten Zweigbetrieb völlig aufgelöst, und andererseits auf Grund der bekannten Verordnung der Neichs- pressekammer den Zeitungsyerlag (es handelt sich um vier bekannte Tageszeitungen) abgestoßen. Dagegen wurde der Weiterdruck dieser Zeitungen der Firma vertraglich gesichert, sodaß hierdurch in dem Betriebszweige »Druckerei« ein Umsatzrückgang nicht zu erwarten ist. Obwohl die Vetriebsführung bemüht gewesen ist, den Gesamt umsatz durch entsprechende Maßnahmen, insbesondere durch größere Ausnutzung der Produktionseinrichtnngcn zu erhöhen, konnte die all gemein verlustbringende Lage des Unternehmens nicht behoben werden; insbesondere war im Buchverlag eine Besserung nicht zu verzeichnen.
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