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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1937
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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In dem von Grewe bearbeiteten Werk sollte ein handliches und übersichtliches Auskunstsmittel für die tägliche Praxis geschaffen werden. Das scheint uns gut geglückt. Auch insofern als mit Rück sicht auf die besondere Lage der sogenannten gemischten Betriebe auch die wichtigsten Bestimmungen usw. von Fachverbänden und Fachschaften anderer Kammern und dieser Kammern selbst mit aus genommen wurden. Damit ist ein brauchbarer Grundstock geschaffen worden. Die Entwicklung ist noch im Fluß. Die Anlage des Werkes in einem Loseblatt-Ordner gestattet die laufende Ergänzung. Sein Hauptwert liegt aber in den Anmerkungen, in denen der Heraus geber sehr sorgfältig die einzelnen Bestimmungen erläutert und untereinander in Beziehung setzt. An Hand des ausführlichen Inhaltsverzeichnisses findet man sich in dem Werk rasch zurecht. Am Anfang stehen die Bekannt machungen, die die allgemeine Organisation des Buchhandels in der Neichsschrifttumskammer betreffen. Dann die wichtigsten Bekannt machungen über die Neuordnung des Verlagswesens. Es folgen die entsprechenden Bestimmungen über den Zwischenhandel, den Einzel handel mit Gegenständen des Buchhandels, das Vertreterwesen, Leih bücherei, Lesezirkel und Angestelltenschaft. Es liegt im Wesen dieser völligen Neuordnung, daß hier von Grund auf neues Recht geschaffen wird. Daher ist es nun auch nicht etwa so, daß jeden nur gerade die Bestimmungen seines engeren oder engsten Arbeitsgebietes angehen. Gewiß, man kann im Börsenblatt einmal eine Bekanntmachung übersehen. Oder noch leichter: man kann sie aus den Augen verlieren. Oder wiederum anders: man möchte eine gewisse Bestimmung schnell heranziehen und sie mit einer anderen vergleichen. Dann ist guter Rat teuer: man sucht und sucht und findet natürlich nichts. Nunmehr wird das aber mit dieser prak tischen Zusammenstellung jedem leicht gemacht. Jetzt kann jeder auch die anderen Bestimmungen von grundsätzlicher Bedeutung bequem zur Hand nehmen. Dann werden vielleicht auch jene peinlichen Fälle abnehmen, in denen aus Handlungen oder Anfragen nichts anderes als leichtsinnige Oberflächlichkeit oder schuldhafte Gleichgültigkeit ge wisser Berufsangehöriger zu erkennen ist. Die Geschäftsstelle der Gruppe Buchhandel in der Neichsschrifttumskammer kann davon ein Lied singen. — Hier möchte das »Recht der Neichsschrifttumskammer« und das »Recht des reichsdeutschen Buchhandels« ganz praktisch ein- setzen. Wenn nun demnächst noch eine Sammlung des in den Ord nungen und Bekanntmachungen des Börsenvereins niedergelegten Rechtsstoffes und Brauchtums erscheint, wird der Gesamtbuchhandel eine wirklich mustergültige Sammlung, Ordnung und Erläuterung seiner Rechtsverhältnisse besitzen wie nie zuvor in seiner Geschichte. Er wird sie dann besitzen als sichtbaren Ausdruck seiner inneren und äußeren Neugestaltung. G. Schönfelöer. Beisetzung Ernst Reinhardts Am Gründonnerstag ist Verlagsbuchhändler Ernst Reinhardt auf dem Ostfriedhof in München zur letzten Ruhe bestattet worden. Die große Beteiligung war deutliches Zeichen für seine außerordent- vertreten. Aber auch von auswärts waren Berufskollegen erschienen, um von ihm Abschied zu nehmen. An ihrer Spitze der Vorsteher des Börsenvereins Wilhelm Baur. Die Grabrede an dem mit Blumenschmuck überdeckten Sarg hielt ein Verwandter des Verstorbenen. Er schilderte, wie sein Wesen sich gebildet hat auf Grund der Kinderjahre und der Erziehung im Elternhaus und wie er Zeit seines Lebens von dem Schatze gezehrt hat, den er dort erwarb. Besonders gedachte er der Mutter, an der der Verstorbene mit besonderer Liebe hing. Für den deutschen Buchhandel sprach der Vorsteher des Börsen vereins Wilhelm Baur. Er hob die Verdienste des Verstorbenen hervor, die er sich in vierzigjähriger Berufstätigkeit erworben hat. Der deutsche Buchhandel hat einen seiner Besten verloren, viele unter seinen Angehörigen einen treuen Freund. Das Andenken an Ernst Reinhardt wird im deutschen Buchhandel niemals verlöschen; sein Name ist in die Geschichte des deutschen Buchhandels eingegangen. Für die Fachschaft Verlag sprach ihr Leiter Karl Baur, für den Gau München-Oberbayern der Gauobmann Josef Berg, für den Schweizer Buchhandel Verlagsbuchhändler Lichtenhahn aus Basel, für den Münchener Verlag und den Neichsverband der Deut schen Zeitschriftenverleger vr. F. Lehmann, für die Münchener Kommissionsbuchhandlung deren Aufsichtsratsmitglied L e m p p, für die Autoren des Verlags des Verstorbenen Professor Heiler. Aus der Reihe der sonstigen Nachrufe sei noch der der persönlichen Freunde hervorgehoben, für die Professor vr. Salzer das Wort er griff, und der der Leiterin der Landesfachschaft bayerischer Hebammen, deren Verleger Ernst Reinhardt war. Die Asche Ernst Reinhardts wird nach Basel überführt und dort in der Familiengruft beigesetzt. Allen seinen Freunden und Bekannten sei noch mitgeteilt, daß sein Ende nicht so schwer war, wie man nach den ersten Nachrichten annehmen mußte. Er ist von einem jungen Burschen mit einem Motorrad auf der Straße zwischen Starnberg und Berg angefahren worden und hat dabei den einen Oberschenkel gebrochen. Er ist bei vollem Bewußtsein in die chirur gische Universitätsklinik München eingeliesert worden. Sein sonst so jugendfrohes Herz hat aber den Folgen der Narkose nicht stand gehalten. Er ist nach der Operation ruhig eingeschlafen. Ein Gedenkstein für Verleger Z. F. Lehmann Am 24. März, an dem Tage, an dem sich zum zweiten Male der Todestag des Münchener Verlegers I. F. Lehmann jährte, hat ihm die Gemeinde Jpsheim, die ihm zahlreiche Stiftungen verdankt und deren Ehrenbürger I. F. Lehmann war, in der Bahnhofsanlage einen Gedenkstein gesetzt. Über die Einweihungsfeier entnehmen wir dem Völkischen Beobachter folgenden Bericht: »Auf dem Adolf-Hitler- Platz nahmen SA., SAN. und die gesamte Hitler-Jugend Aufstellung, und mit wehenden Fahnen erfolgte der Anmarsch zur Anlage vor dem Bahnhof, wo der Stein errichtet war. Nachdem die Aufstellung vollzogen war und die Fahnen sich um den Stein gruppiert hatten, leitete die Musik die Feierstunde mit dem Choral ,Wir treten zum Beten' ein. Hierauf ergriff Bürgermeister Gumbrecht das Wort zu seiner Weiherede, in der er die Werke und Taten des großen Toten für Volk und Vaterland würdigte. Er hob die Verdienste Lehmanns für die nationalsozialistische Bewegung hervor, die der Führer so hoch anerkannte, daß er Lehmann zu seinem siebzigsten Geburtstag die höchste Auszeichnung der Partei und des Staates überreichte. Sein Leben war für alle Vorbild. Aus Dankbarkeit nun, so betonte der Bürgermeister, hat der Gemeinderat beschlossen, seinem Ehren bürger einen Gedenkstein zu errichten und an seinem Todestage zu weihen. ,Unö so übergebe ich nun den Stein seiner Bestimmung'. Das Lied vom Guten Kameraden erklang, die Fahnen senkten sich, das Kommando Stillgestanden erschallte, feierliche Stille ringsum. — Bürgermeister Gumbrecht legte einen Kranz am Gedenkstein nieder und übernahm den Stein in treue Obhut der Gemeinde. Dann wandte er sich noch an die Jugend, die er aufforderte, I. F. Leh mann nachzueifern. Mit einem Sieg-Heil auf den Führer und mit dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied fand die Feierstunde ihren Abschluß«. Frühlingsfest des Berliner Buchhandels Am Sonntag, dem 11. April 1937, 19.30 Uhr findet, wie hier bereits mitgeteilt, in Kroll's Festsälen am Königsplatz ein Fest des Berliner Buchhandels statt, das mit einer Feierstunde eingeleitet wird. Wie alljährlich werden wiederum eine große Anzahl von Jung buchhändlern nach Ablegung der Gehilfenprllfung als vollgültige Mitglieder in den Kreis ihrer Kameraden ausgenommen. Das Frllh- lingsfest des Berliner Buchhandels soll zum ersten Male sämtliche Buchhändler mit ihren nicht zur Neichsschrifttumskammer gehörenden Arbeitskameraden aus ihren Betrieben und den Angehörigen fröhlich vereinigen. In festlichem und unterhaltsamem Nahmen wird die kameradschaftliche Verbundenheit aller Angehörigen des Berliner Buchhandels bekundet. Die Feier st unde wird eröffnet 19.30 Uhr mit einer Begrüßung durch den Gauobmann Gustav Langenscheidt. Nachdem der Leiter der Gruppe Buchhandel, Wilhelm Baur, zu den jungen Standesgenossen gesprochen hat, findet ihre Aufnahme in den Berufsstand statt. Danach kurze Ansprache des Vizepräsidenten der Neichsschrifttumskammer, Ministerialrat vr. Heinz W i s m a n n. Mit dem Deutschlandlied und Horst-Wessel-Lied wird die Feierstunde geschlossen. Ein Promenaden konzert leitet über zu einem fröhlichen Tanzfest in allen Sälen. Vier Kapellen spielen zum Tanz, dazu einige künstlerische Dar bietungen. Eintrittskarten zum Preise von NM —.75 sind erhältlich in der Geschäftsstelle Berlin W 35, Potsdamer Privatstraße 121 v, in der Bestellanstalt für den Berliner Buchhandel, Berlin W 8, Wilhelm straße 47, Buchhänölerhof 2, oder an der Abendkasse. Nr. 7b Sonnabend, den 8. April 1987 295
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