Kurz nach Ostern erscheint: Lebensgeschichte eines Negerhäuptlings Aus dem Amerikanischen von ArnoDohm. r8o Seiten Geheftet 4-5°, Leinen 5.80 C) Neben die berühmte Autobiographie des indianischen Häuptlings Büffelkind Langspecr und des Koreaners Aounghill Kang „Grasdach" tritt mit dem Buche von Akiki Nyabongo das gleichwertige Dokument eines Ncgerfürsten aus Afrika. Ganze Büchereien voll haben die Europäer in ihren Anstrengungen, den schwarzen Erdteil zu enträtseln, geschrieben, aber die Werke, die vom Eingeborenen selbst stammen, und in denen er sich verständlich zu machen sucht, sind an den Fingern abzuzählen. kriur nun ist selbst ^ki-Luner und der Sproß eines Herrscherhauses aus Mittelostasrika. Er studierte später in Oxford und Dale und schrieb in diesem Buche mit einer entwaffnenden Einfachheit über sein Land und seine Heimat. 2n der ruhigen Sachlichkeit und dem stillen Humor liegt der eigene Reiz des Berichtes. Stanleys erstes Auftreten in Afrika, blutige Kriege von gewissen rücksichtslosen Missionaren angezettelt, und durch die ewige Zwietracht der Weißen unter sich ver schlimmert, frohe Feste, die Vielweiberei, die seltsamen Gebräuche eines auf erstaunlich hoher Stufe stehenden Negervolkes, die kluge Verwaltung eines Landes-das alles tritt uns greifbar nahe. Und es erhellt, daß die unfreiwillig Aufgeklärten alsbald jene Lehre vom Kolonialimperialismus durchschauen und sich stärken zu einer heute noch ungeahnten Gegenwehr. Uns Deutschen, denen man vorwirft, wir hätten unsere früheren Kolonien nicht sachgemäß verwaltet, wird hier aus der Feder eines Eingeborenen, der keinen Grund hat, irgendein weißes Volk zu bevorzugen, am Beispiel eines deutschen Arztes bestätigt, daß Aerude der deutsebe ^leuseb mit Verständnis und unerniüdlieber Arbeit an die Ausgaben im schwarzen Erdteil heranging. So ist diese Lebensgeschichte ein nützliches und erfreuliches Buch für alle, die über die Weltzusammenhänge Nachdenken und wissen möchten, warum letzten Endes die Missionen des Christen tums bei den afrikanischen Heiden scheitern müssen. Nr. 63 Mittwoch, den 17. März 1937 1883