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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1928
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- 1928-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1928
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27g, I. Dezember 1928. Redaktioneller Teil. nichts als enorme Verluste hinterlassend — aber seine Gründung und Organisation bleibt darum doch eine Großtat deutschen kulturpolitischen Unternehmungsgeistes, ein Vorbild auch für künftige Zeiten, wenn einmal wieder ein freies Geistesleben sich in Rußland wird entfalten dürfen und die Russen auch in gei stigen Dingen wieder Anlehnung an Deutschland suchen werden, wie jetzt vorerst nur auf dem Gebiete der Maschinenindustrie und anderen Zweigen der materiellen Kultur. Den wachsenden Anforderungen einer ständig steigenden Produktion wurde der technische Betrieb des Bibliographischen Instituts unter Leitung von Arndt Meyer gerecht durch eins zweimalige Erweiterung des 1874 neu errichteten Geschäfts hauses am Täubchenweg in den Jahren 1890/91 und 1911 und durch planmäßigen Aufbau der Anlagen. Der ganze Vorteil dieser eigenen technischen Betriebsanlagen enthüllte sich wohl am besten erst nach Arndt Meyers Weggang, als in den Jahren der Inflation die merkantile Ausnutzung dieser Anlagen auch für fremde Aufträge die Möglichkeit bot, auch bei vorüber gehend kleinem verlegerischem Geschäft doch den Gesamtbetrieb aufrecht zu erhalten und das Personal des Hauses ständig zu be schäftigen. Im Gesamtbuchhandel hat sich Arndt Meyer besondere Ver dienste erworben als langjähriges Mitglied des Vorstandes des Deutschen Buchgewerbevereins und als Vizepräsident der Inter nationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig 1914. Als solchem siel ihm insbesondere während des Krieges die ungemein schwierig gewordene Aufgabe der Liquidation der durch den Krieg vorzeitig abgebrochenen Ausstellung zu. Mit der ihm eigenen Schlichtheit redlicher Pflichterfüllung hat Ge heimrat Meyer dieses schwierige Problem gelöst. Dafür wie für all sein Schaffen gebührt ihm der aufrichtige Dank des gesamten deutschen Buchhandels. , Hs. Etwas von Bucheinbänden. Von vr. E. C h a m b o n. Der Hinweis auf die Notwendigkeit und den Wert der Qua litätsarbeit, also der nach Stoff, Wesen und Form guten Arbeit, für unsere ganze Wirtschaft wird mit steigendem Nachdruck von den führenden Persönlichkeiten der Industrie wiederholt. Eine umfassende Bewegung, dis für alle erzeugten Waren Qualität, also bestmögliche Beschaffenheit verlangt, hat seit einigen Jahren eingesetzt und die Erfolge sind heute unverkennbar. Nicht billig und schlecht, sondern preiswürdig und gut! Einen Teil dieser Bewegung und zwar keinen unwichtigen bildet das Bestreben unserer Farben- und Textilindustrie, alle Textilwaren — das Wort im weitesten Umfange genommen — in deren Wesen und Bestimmung Dauer liegt, echtfarbig herzustellen. Echtfarbigkeit erhält die Stoffe gebrauchsfähig und schön, Unechtfarbigkeit ent wertet sie vor der Zeit. Dieses Bestreben hat bei dem verbrauchen den Publikum volles Verständnis und Unterstützung gefunden. Die Tendenz nach Echtfarbigkeit hat sich, durch ihren handgreif lichen, Praktischen Nutzen alle anfänglichen Widerstände beiseite schiebend, für die Textilien unseres persönlichen Gebrauches und unseres Haushaltes durchgesetzt und sie macht nicht halt vor den farbigen Dingen, die im weiteren Sinne der Ausstattung unseres Lebens dienen. Was die Echtfarbigkeit anlangt, so sind wir von vornherein in einer sehr günstigen Lage. Wir haben die lei stungsfähigste Farbenindustrie der Welt im Lande und diese hat uns in den letzten Jahren echte Farben für alle Zwecke zur Ver fügung gestellt. Unsere Farbenindustrie hat also ein Recht, man könnte auch sagen die Pflicht, sich mit der wichtigen Angelegen heit der Echtfarbigkeit zu beschäftigen, und in weitsichtiger Er kenntnis der vielseitigen Interessen, die dadurch berührt werden, hat sie das auch wirklich in großem Umfange, fördernd, er mutigend und beratend getan. Zu den Gegenständen, die, für lange Dauer bestimmt, zur Ausstattung und Zierde unseres Lebens dienen, gehören auch die 1310 Bücher mit ihren Einbänden. Von Buchschmuck und Buchkunst ist viel die Rede: die Forderung der Qualitätsarbeit ist hier ohne weiteres gegeben und damit auch die Forderung der Echtfarbig keit des Äußeren der Bücher, also des Einbandes. Die Buch einbände können heute in zwei große Gruppen eingeteilt werden. Die mit der Hand gefertigten Einbände und die Einbände, die die großen Verlage für ihre Massenauflagen Herstellen lassen, also im wesentlichen Maschinenarbeit. Die elfteren sind wie alle Handarbeit die wertvolleren, aber sie haben in vielen Fällen den Nachteil, daß sie für den Buchliebhaber von heute, der auf Bücher doch nicht verzichten will, einfach unerschwinglich sind. Er kann die Einbände mit "künstlerischen Entwürfen, Handvergoldung und Maroguinleder, so schön und wünschenswert sie sind, nicht be zahlen. Und wenn ein Auchkünstler sagt: --Es gilt der breiten Masse klar zu machen, daß der einfache handgebundene Einband dem massenweise maschinell hergestellten Verlegerband . . . vor zuziehen ist, und daß die Kosten dafür wenig höher sind als für den Einband des Verlages . . . Bibliophile müssen ihre Bücher nur broschiert kaufen, und der Verlag wird sich dazu bequemen müssen, seine Werke broschiert herauszugeben, um sie überhaupt verkaufen zu können- — so ist dagegen doch allerhand einzu wenden. Die »breite Masse«, sofern sie sich überhaupt für Bücher interessiert, weiß das alles schon, aber wenn sie die kostbaren Produkte der Kunstbuchbinderei sieht, so wird sie gegen die Ein fachheit und den nur wenig höheren Preis einige Zweifel be kommen. Indessen liegen in Wirklichkeit die Dinge nicht so schlimm, wie es hiernach den Anschein Hat. Jeder tüchtige Meister ist in der Lage, handgearbeitete, geschmackvolle Einbände zu einem erschwinglichen Preise herzustellen, sofern er die kostspieligen Zu taten wegläßt, auf welche die Buchkunst nicht verzichten zu können glaubt. Das alles ändert aber nichts daran, daß der Menge nach heute der Verlegerband den Markt beherrscht, und daß der Bücherfreund aus praktischen Gründen auf ihn angewiesen ist. Nun bedeutet aber Maschinenarbeit durchaus nicht ohne weiteres schlechte Arbeit. Die großen Verlage — das Zeugnis müssen wir ihnen ausstellen — sind bemüht, gute Einbände herauszubringen. Auch sie haben Verständnis für Qualität und wir halten es weder für angebracht noch für nützlich, den handgefertigten Einband und den Verlegerband als gut und schlecht einander gegenüberzu stellen. Jeder von beiden kann gut oder schlecht sein. Die Materialien, die zum Einbinden der Bücher dienen: Papier, Leder und Buck inen (Seide mag weggelassen werden) unterliegen bei der Benutzung der Bücher der Lichtwirkung und müssen dieser standhalten. Das ist eine Selbstverständlichkeit, über die kein Wort zu verlieren ist. Die Papier- und Lederfär berei sind große Gebiete für sich. Wir wollen hier von ihnen ab- sehen und uns auf das Gebiet der Buchleinen beschränken, wo die Verhältnisse anders und einfacher liegen. Der Leinenband wird von der Buchkunst mchr oder weniger abgelehnt »weil er nicht so günstig in den Gestaltunqsmöglichkeiten ist». Dagegen wird diese Einbandart vorwiegend von den Fabrikbuchbindereien be vorzugt »weil sie für diese die wirtschaftlich und künstlerisch nukungsfähiaste ist«. Also bietet der Leinenband doch auch künstlerische Gestaltungsmöfflichkeiten, was als Zeugnis zugunsten des Verlegerbandes zu buchen ist. Für die Bucheinbandstoffe aus Pflanzenfasern, in der Hauptsache aus Baumwolle, zuweilen mit Leinenzusatz, kommen also nur Farbstoffe in Betracht, die für diese Faserart geeignet sind, und damit ist es heute gut bestellt. Diese Bncheinbandstoffe müssen in erster Linie eine große Licht echtheit besitzen. Die Farbe derselben muß dem direkten Sonnen licht, wie es sie in den Auslagen der Buchhandlungen und beim Gebrauch trifft, und dem zerstreuten Tageslicht in den Biblio theken bei trockener und feuchter Luft, wie es der Wechsel der Jahreszeiten mit sich bringt, ohne nennenswerte Änderung stand halten. Eine nennenswerte Verfärbung darf auch nach Jahren nicht zu bemerken sein. Ferner müssen die Farben wasserecht sein. Tropfen, die gelegentlich auf den Einband fallen, dürfen keine Flecken hinterlassen. Die dritte Forderung betrifft die Be ständigkeit der Farben gegen die notwendigen Appreturen und
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