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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.04.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1940-04-13
- Erscheinungsdatum
- 13.04.1940
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- Deutsch
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Die Kriegssammlungen der Deutschen Bücherei 1914 und 1939 Von Albert Paust, Bibliotheksrat an der Deutschen Bücherei Wie am Anfang des Weltkrieges hat die Deutsche Bücherei als Sammelstättc des gesamten Schrifttums des Reiches und des deutschsprachigen Schrifttums des Auslands sofort bei Aus bruch des gegenwärtigen Krieges um den Bestand Großdeutsch- lands wieder eine Kriegssammlung begonnen. Es hat sich schon 1914 herausgestellt, daß das zusätzliche Schrifttum, das aus den Kriegs-Verhältnissen an der Front und in der Heimat entsteht, und 4>as kürzlich in der Presse mit dem treffenden Ausdruck »aktives Schrifttum» bezeichnet wurde, am besten in einer Sonder sammlung erfaßt wird. Bei der neuen, vor über einem halben Jahre angefangcnen Kriegssammlung befindet sich die Deutsche Bücherei in einer weit günstigeren Lage wie bei der früheren. Damals hatte sie erst kurz vor Ausbruch des Weltkrieges ihre allgemeine Sammeltätigkeit ausgenommen; heute sind ihre Ziele in der breitesten Öffentlichkeit bekannt, und das laufende Schrifttum geht ihr regelmäßig zu. Sie kann sich also gegenüber dem großen Werbefeldzug von 1814 (vgl. meine zusammen fassende Darstellung über die damalige Sammlung und ihre Ergebnisse in den »Mitteilungen des Verbandes deutscher Kriegssammlungen». Jg. 3, 1921, Nr. 4) jetzt auf Hinweise darauf beschränken, welches zusätzliche Material sie während der Kriegszcit zu erfassen strebt. Dies ist zunächst durch Pressenotizen in zahlreichen Tageszeitungen und Fachblättern geschehen, die recht gute Erfolge gezeitigt haben. Daneben schien es wichtig, die Vielfältigkeit und Wichtigkeit dieses Schrifttums der brei teren Öffentlichkeit durch eine Ausstellung aus beiden Kriegs sammlungen vor Augen zu führen und auch dadurch zur Mit arbeit anzuregen. Die Ausstellung ist Anfang Dezember 1939 eröffnet worden und hat vor allem durch die in Erscheinung tretenden Parallelen großes Interesse gefunden'). Naturgemäß nimmt das Schrifttum des Weltkrieges, aus dessen Fülle eine Auswahl des Typischen und Wertvollsten getroffen wurde, den größten Raum ein. Einen Übergang zur Gegenwart bilden die Dokumente aus den Zeiten der Besetzung des Sudetengaues und des Protektorates Böhmen und Mähren. Das Schrifttum des gegenwärtigen Krieges, das zunächst naturgemäß sehr zurück trat, hat laufend Ergänzungen erfahren; aus ihm kann nun nach sieben Monaten Kriegsdauer ebenfalls eine interessante Aus wahl geboten werden"). Zugleich ist in diesem Zusammenhang ein Überblick über seine bisherige Entwicklung möglich. An erster Stelle stehen die Kriegs- und Soldaten zeitungen. Sie nahmen im Weltkrieg unmittelbar vom Schützengraben aus ihren Anfang als hektographierte Blätter einer bayerischen Landwehrkompanie in den Vogesen. Gleich zeitig bemächtigten sich Landsturmformationen der Druckereien in den besetzten Etappenorten und stellten dort Feldzeitungen her, an der Spitze das Landsturmbataillon I Leipzig in Vou- ziers. Im Osten entstanden die ersten Kriegszeitungen in den vom Feinde eingeschlössenen Festungen und Städten wie Boyen, Tauroggen und Pr-emhsl; sie erschienen längere oder kürzere Zeit zugleich für Besatzung und Zivilbevölkerung. Daneben gaben dann zunächst im Westen, später auch im Osten und auf anderen Kriegsschauplätzen die Oberkommandos die neuesten Tagesnachrichten in Form von Wandzeitungen an die ihnen unterstellten Truppen. Aus ihnen entwickelten sich noch 1914, als mit längerer Kriegsdauer gerechnet werden mußte, die ersten Armeezeitungen. Solche wurden nach und nach für alle zwölf Armeen der West- und Ostfront, für die Armeeabteilungen L—0 in den Vogesen, für die Bug-, die Süd- und die Donau armee, ja in Konstantinopel (»Am Bosporus») und Damaskus (»Uildirim») für die dortigen Truppen herausgcgeben. Ihre Leitung lag meist in den Händen bewährter Fachleute, die sie durch literarisch wertvolle und künstlerisch illustrierte Beilagen immer mehr vervollkommneten. Einige wurden besonders be- *> Bgl. den vorläufigen Bericht tm Börsenblatt vom 5. Dez. ISSN. ") Die Ausstellung wird allen Interessenten werter zugänglich sein. kannt und auch in der Heimat gelesen, wodurch sich die Auf lagenhöhe außerordentlich steigerte, so die von Hauptmann d. L. Kippenberg, dem Inhaber des Insel-Verlages, herausgegebene »Kriegszeitung der 4. Armee- (3b 890 Auflage), die von Haupt mann d. L. Höcker und Rittmeister a. D. Frhr. von Ompteda betreute »Liller Kriegszeitung» der 6. Armee (88 000 Auflage) und im Osten die »Zeitung der 10. Armee» (SO 000 Auslage). Ebenso wurden von den verschiedensten anderen Truppenein heiten, von den Korps und Divisionen bis herab zu einzelnen Kompanien und Schwadronen, und auch von den Spezialwaffen Sonderblättsr geschaffen, sodaß bis zum Ende des Weltkrieges mehr als zweihundert Feldzeitungen erschienen und in der Deutschen Bücherei vertreten sind. Soweit dis Herausgabe lau fender Zeitungen nicht möglich war, wurden wenigstens Erinne rungsblätter an besondere Kämpfe, einzelne Festnummern, vor allen, anläßlich der Kriegsweihnachten, oder Scherzhefte heraus- gegcben, letztere gefüllt mit unverwüstlichem Fronthumor und mit köstlichen Karikaturen. Diese Tradition des Weltkrieges wurde wieder ausgenom men während der Besetzung des Sudetengaues. Da letztere sich außerordentlich rasch vollzog, kam es nur zum Erscheinen von drei Ausgaben, nämlich einer Nummer unter dem Titel »Die Befreiung Ostböhmens», die innerhalb von vierundzwanzig Stunden in einer Druckerei in Waldenburg in 30 000 Stück her gestellt wurde, und zweier in Oppeln gedruckter Nummern der »Sudetcnsront» vom 1. und 11. Oktober 1938. Für die im März 1939 in Böhmen und Mähren einrückenden Truppen kamen die »Feldzeitung des XIII. Armeekorps» und die Soldaten zeitung der Heeresgruppe 3 »Für Führer und Reich- in fünf bzw. vier Nummern heraus. Schon bei diesen vier Blättern ist ein Unterschied von den früheren Feld- und Schützengraben- zeitungcn zu bemerken: diese neuen Soldatenzeitungen wurden sofort bei Beginn des Vormarsches von den jeweiligen obersten Kommandostellen durch dazu bestimmte Pressefachleute heraus gegeben und trugen den Charakter illustrierter Tageszeitungen, denn sie mußten für die Truppe zugleich die politischen Zeitun gen ersetzen. Das war erst recht der Fall bei dem »Blitzkrieg- in Polen, wo von Anfang an in vorbildlicher Weise auch für die Nachrichtenübermittlung an die kämpfende Truppe Sorge ge tragen wurde. Für die Herstellung der verschiedenen Soldaten zeitungen für die einzelnen Armeen und für die Luftflotte sorg ten besondere Propagandakompanien, denen geeignete Kräfte zur Verfügung standen, und die den engen Zusammenhang mit der Front wahrten. In ihrem sachlichen Inhalt entsprechen diese Blätter vielfach den Armeezeitungen des Weltkrieges und bieten neben den politischen Nachrichten Frontberichte, Kriegserzäh lungen, Gedichte, Rätsel und Humor. Dank der vorzüglichen Organisation und der fortgeschrittenen Entwicklung enthalten sie auch aktuellste Bilder. Sie wurden zunächst in deutschen Grenzstädten, bald aber im besetzten Gebiet in sehr großer Auf lage gedruckt und durch Lastkraftwagen oder Flugzeuge an die Front gebracht. Nach Beendigung des Polenfeldzuges stellten diese Zeitungen entweder ihr Erscheinen ein oder änderten ihren Charakter. So kam das »Nachrichtenblatt für die ostpreußische Armee- von Nr. 44 ab nur noch wöchentlich in kleinerem For mat heraus und ging im November 1939 in der Zeitschrift »Soldat im Ordensland Preußen» auf. Die »Soldaten-Zeitung der Schlesischen Armee« änderte ab Nr. 86 ihren Titel in »Sol- daten-Zcitung für den Militärbezirk Lodz». Daneben erscheint seit dem 23. September 1939 unverändert das »Feldblatt Posen», und zwar zweimal wöchentlich im Zeitungsformat. Die Luftslottenzeitung »Flieger, Funker, Kanonier- hat es in der Zeit vom 20. September bis 2. Oktober 1939 nur zu vier Fol gen gebracht. In gleicher Weise erscheinen seit Kriegsbeginn Soldatenzeitungen im Westen, wie die »Wacht im Westen-, die »Westfront», »Der Stoßtrupp- u. a., ferner für die Flieger formationen, wie »Der Adler von Friesland« und für die ISS
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