§ ü/e /e/iett5vc>//e §ü?crtt eme/' §ebe/Mtt/57e/cbett b^/iocbe/ Lk.^ OK.?lU70kk Herrscher über Traum und Leben Roman. Z6o Seiten. Ganzleinen RM 8.— Ein Jeebel ungelöster Geheimnisse umwogt die Gestalt Elisabeths, der jungfräulichen Königin, und verdunkelt die abenteuerlichen, schöpferischen und tragischen Gestalten, die ihren Thron umstanden. Die Geschichtsforschung der letzten Jahrzehnte hat die wunderlichsten Dinge ans Licht gehoben; Geheimschriften und verschollene Denkwürdigkeiten haben ihre Rätsel preisgeben müssen, und vor dem unbestechlichen Auge des Gelehrten droht der leuchtende Name Shakespeare zu einem leeren Schimmer zu verblassen. Die karge, viel verleumdete Gestalt Bacons, des Staatsmannes und Philo sophen, fordert ihm Ruhm und Glanz ab, das Geraune um das blutige Ende des schönen Grafen Essex, des Lieblings der Königin, die ihn doch löten ließ, verdichtet sich zu klarerer Stimme. Sollte es wahr sein, daß diese beiden Trabanten der königlichen Sonne Brüder, ja, daß sie Elisabeths Söhne aus heimlicher Ehe waren? Sollte es wahr sein, daß der große Francis ein thrvnberechtigter Tudor und zudem der Dichter der unsterblichen Shakespeare-Dramen war, daß er Werk und Erbe der kalten, launischen, staatsklugen ÜÜutter geopfert hat? Erna Grautoss hak aus den Fäden, die die Forschung dem Knäuel der Überlieferung entsponnen hat, einen gestalten- und schicksalsrcichcn Roman gewoben und mit der Kraft einer ins Dunkel der Geschichte leuchtenden Phantasie diesen von rätsel haften Schicksalen Beschatteten in der buntbcwegten Szenerie des emanzipierten England der Re naissance neues Leben verliehen. Aus dem großartigen, bis in die letzten Striche getreuen Gemälde von Kultur und Gesellschaft der Zeit ragt Francis Bacon hervor als ihr größter Geist. Die Frage, ob Wahrheit oder Dichtung, kann hier keine Antwort fordern. Die dichterische Wirklichkeit, die Erna Grautoss in diesem Roman schuf und die uns völlig gcfangennimmt, ist ihr nicht unterworfen. Erscheint Mitte März G I«82