6012 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Kertige Bücher. 121, 26. Mai 1822. Unsere neuen Romane im Urteil der Presse: Thit Zensen „Nie Erde" „2" diesem Buche ist wirkliches Können vereint mit starkem Gefühl. Der Roman schildert das tragische Erleben eines Großbauernsohnes, der seiner väterlichen Scholle seine einzige und große Liebe opfert. Durch eine reiche Heirat erhält er der Familie den Hof, sein eigenes Leben ist aber gebrochen. Die stumme Qual dieses verpfuschten Lebens ist erschütternd geschildert . . . Für die Entdeckung dieser hochbegabten, kraftvollen Schrift- ft-ll-rin verdien, der Verlag hohes r°b." Deutsche Allgemeine Zeitung „Dieses Buch überrascht durch Kraft und Lebensfülle, durch männlich herbe Unsentimentalität, durch seine Schlichtheit des Tones und die warme Eindringlichkeit der Charakterisierung. . ." Kurt Münzer, Literarisches Echo. „Es ist kein Frauenroman üblichen Formats; aber vielleicht kann kein Mann Frauen so intim schildern, wie Thit Jensen hier. Wie in einer Erzählung ist alles geschrieben - die großen Worte, der geräuschvolle Apparat fehlen - das Wesentliche ist leicht hingeseht, knapp gesagt; aber alles rundet sich, gestaltet sich zum Roman." Das Interview Gophus Michaelis „Ner Richter" „Die abenteuerlichen Schicksale eines Sprosses richterlicher Deszendenz seit vielen Generationen. Die Fabel ist bunt schillernd, äußerst spannend . . . und dient der Abrollung eines gewaltigen juristischen Programmes ... In der Art wie Michaelis seine glitzernden Thesen und Antithesen aufglimmen läßt, liegt etwas von der genialen Uberklarheit Frank Wedekinds. Keiner wird dies Buch ohne das Empfinden aus der Hand legen, daß hier ein erfrischender Luftzug stickigen Moder zu scheuchen am Werke ist." leipziger Neueste Nachrichten. „Ein spannender Roman über das Thema, daß wir alle geborene Verbrecher sind ... Die ganze Verlogen heit unserer Gesellschaft wird namentlich in erotischen Geschehnissen geschildert. Frei von jeder Frivolität schwebt über all diesen Ereignissen eine entzückende Ironie, die eindringlicher wirkt als die schärfsten Anklagen." Zittauer Nachrichten und Anzeiger. Otto Nung „Ner Paradiesvogel" Dieser Roman zeigt die Werdejahre einer nachmals berühmten Tänzerin im Sumpf einer wüsten Großstadt- Gasse des Nordens, das Getriebe und verbrecherische Handwerk internationaler Gauner, alles zusammengefaßt in die geheimnisvollen Wände eines einzigen Hauses, das von unheimlichen Geschehnissen erfüllt ist. Selten wird Dämonie des Raumes so zwingend fühlbar gemacht wie in diesem Buch, dessen zweiter Held, ein Jurist, das Ver- brechen bis in seine letzten Ursachen hinein so sehr begreifen läßt, daß er es nur noch als Krankheit zu fassen vermag. Allgemeine Zeitung, Chemnitz. Die vorzüglich ausgestatteten Bände sind sowohl in Halb- als auch in Ganzleinen zu beziehen. - Verlangzettel anbei.