Verlag Georg Westermann / Braunschweig, Berlin, Hamburg N e u e r s ch Carl Emil Uphoff Der ewige Jan Der Worpsweder Dichter und Maler Earl Emil Uphoff wurde lm März 1S8Z ln Willen (Ruhr) geboren. Der vlelseltlge Künstler Ist als Maler, Graphiker und Schrift steller gleichermaßen bekannl und geschätzt. Nach Der. Sffenilichung verschiedener Dramen erschienen die Romane »Anfang eines Lebens', 'Der Moorrebell', »Jur und Jakvpp' und -Der letzte Sommer'. 1934 begann Up hoff mit den Borbereltungen zu seinem Roman »Der ewige Jan', der im Herbst 1936 vollendet wurde. Der ewige Jan—seine Heimat ist das Moor, und das Moor ist die Armut. Die Armut ist aber auch die Sehnsucht, und die Sehnsucht ist Kraft, wenn sie Wille und Ziel hat. Jan aus dem Moor, hineingebvren in die Armut und hinauS- geboren in die Sehnsucht, hat den Willen zum besseren, glücklicheren Schicksal, und das Ziel wird sich seinem Willen weisen. Tagsüber verdient er als Arbeiter in der Stadt, des Abends aber schafft er in Haus, Garten und Feld bei fremden Leuten, wo er sich eingemietet hat. Das Ziel? Vorerst ist nur ein Weg da, doch kn der Ferne steht Bekka und wartet auf ihn, eine Helle Verheißung. Als sie, die Bauerntochter, sein Weib geworden ist, lohnt Mühe und Arbeit um zwei noch mehr. Was die fremde Wirtschaft ihnen nicht abwtrft zum Leben, muß der Viehhandel cin- bringen. Jetzt kommt eine Kuh, kommt Geld ins Haus. Aber der Garten, Jan, und der Acker? Ist der Pflug in der Hand nicht mehr dein Weg, dein Ziel? Jan läuft dem Gelde nach, bis ein schlimmes Ereignis ihn wieder zu sich bringt. Da wird ihm sein Sohn geboren. Doch das Schick sal läßt sich das Glück bezahlen. Als er Bekka zu Grabe getragen hat, scheint ihm Weg und Ziel verschüttet. Der kleine Jan aber lebt, er will nun Acker und Eigen, Anrecht und Erbe. So spannt sich der große Jan wieder ein. Es sind die Jahre, die Jahrzehnte gegangen, und als der kleine Jan aus dem Kriege als Mann zurückgekommcn ist, wird endlich der fremde Acker, der Weg war, das Ziel: Eigen und Erbe. e i n u n g e n Slry zu Eulenburg Die roten Nattern Stry zu Eulenburg wurde im April 1891 ln München geboren und ist in letzter Zelt durch Kurzgeschichten, No vellen, Rundfunk- und öffentliche Vorträge bekannl ge worden. llber die Erzählung .Die roten Nattern", die 1936 vollendet wurde, sagt die Verfasserin, daß sie zeigen will, dalz der Wald nicht aus einer Vielzahl der Bäume besteht, sondern ein geschlossenes Einziges ist. Und Vieler Wald bildet seine eigenen Menschen, die ihm in ihrem Fühlen und Handeln schicksalhaft verbunden sind. Stry zu Eulenburg, jung und unbekannt, gibt hier die erste größere Arbeit. Jung sind die »inneren Schriftlichen' dieser Novelle, die Unbedingtheit, das Bekenntnis, der Glaube; doch Form und Gestaltung erweisen die Gabe eines echten, über die Ursprünge bloßen Könnens hinaus entwickelten Erzählertums. Denn nur ein wirklicher Er zähler, deren es heute nicht viele gibt, vermag das Geschehen der »Roten Nattern' aufzubauen und zu bewegen, daß es über die Höhen und Tiefen der verzweigten, erregend ge steigerten Handlung wie ein einziger Schicksalsbogen ge spannt ist. Was zwischen drei, vier Menschen zu letzter Entscheidung ausgetragen wird, umschließt Gottes grüner Dom. Ragt aber der Wald auch stumm und hoheitsvoll empor, so begibt sich doch das Tun der Menschen in Liebe und Haß, Untat und Sühne einzig für und wider ihn, und ist er Zeuge großer Schuld, so ist er auch ihr Richter. — Stry zu Eulenburgs Dichtung spricht bet allem tiefen Ge halt ungewöhnlich beredt zur Anschauung, teilt sich in leb haften Farben mit und ergreift neben ihrer Innerlichkeit nicht zuletzt auch durch ihre starke äußere Spannung. rr; Seiten. lil.-s°. In Leinen r,so UM A (A »L Setten. M.-s". In Leinen i,so UM 159* Nr. 69 Freitag, den 12. März 1937 ii«v