77. 7^7Lr2 er-sc/rernt Ottftted GrafFmckenstein Das harte Frühjahr Ein Novellen-Kreis. Geheftet 2.—, in Leinen 3.20 Graf Finckenstein gelingt es, Menschen eigener Art zu finden und zu sagen, was in ihnen lebt. Es sind schlichte Menschen der ostpreußischen Landschaft die durch dieses Buch gehen und ihm die innere Einheit geben. In jedem von ihnen ist alles, was war, zu einem Ganzen geworden, das nach innen versinkt oder geschäftig nach außen drängt. Deshalb sind diese Menschen von so großer Geschlossenheit, un bestechlich in ihrem Blick für die Wirklichkeit und doch begleitet von allem Un heimlichen, das einfach zum Leben gehört. Etwas Hintergründiges wird sichtbar und weitet den Raum dieser Menschen zu einer Welt. „So sind die Menschen, sie können nicht warten", sagt einer. Aus Lebenserfahrung wird unversehens Weisheit. Andere wittern Unheil, sprechen mitTieren, beschwören Glück und Un glück. Alle aber stehen unter dem Gesetz der Arbeit, das sie erfüllen müssen, wie es die Natur im Kreislauf der Zeit verlangt, gleichviel ob sie noch dem Leben dient oder ihren Sinn scheinbar verloren hat. Hier beginnt das Unerbittliche. Das alles beleuchtet der Dichter in seinen Erzählungen und läßt die ungeschrie benen Gesetze des Daseins in seinen Gestalten wunderbar lebendig werden. Eugen Dic-crichs Verlag Jena 1000 Nr. 88 Freitag, den 5. März 1937