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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1937
- Strukturtyp
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- 1937-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1937
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- Deutsch
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Die frühere Mitgliedschaft in Verbänden, die von der Deutschen Ar beitsfront übernommen worden sind, würde bei der Erwerbung von Anwartschaften auf Unterstützung angercchnet werden, wenn eine mindestens einjährige ununterbrochene Beitragszahlung an den frühe ren Verband nachgewiesen werden kann. 6. Da die Neichskulturkammer und ihre Einzelkammern keine eigenen Rechtsberatungsstellen unterhalten, wird die Deutsche Arbeits front ihre Rechtsberatungsstellen den Mitgliedern der Reichskultur- kammer zur Verfügung stellen. Uber die Beteiligung an den Kosten der Rechtsberatungsstellen wird nach Feststellung der Benutzung dieser Stellen durch Mitglieder der Reichskulturkammer eine Regelung ge troffen werden. Durch die vorstehenden Punkte soll naturgemäß die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, daß im Rahmen der vorbezeichneten Grundsätze ergänzende Vereinbarungen zwischen 'der Deutschen Ar beitsfront und den Einzelkammern getroffen werden, die Sonderfragen aus den einzelnen Gebieten regeln. Ich glaube jedoch, daß es sehr segensreich wirken wird, wenn zunächst einmal über diese Grundfragen feste Richtlinien bestehen, und darf Sie, lieber Parteigenosse vr. Ley, hierdurch bitten, mir Ihr Einverständnis recht bald Mitteilen zu wollen. Ich werde dann sofort die Durchführung der einzelnen Punkt« veranlassen. Heil Hitler! Ähr gez. vr. Goebbels. II. Der Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Reichsleiter vr. Ley, an den Präsidenten der Reichskulturkammer, Reichsminister vr. Goebbels: Lieber Parteigenosse vr. Goebbels! Ähr Schreiben vom 3. Februar 1937 wird hiermit von mir in allen Punkten bestätigt. Ich bin glücklich, daß in der Zusammenarbeit zwischen Ihnen und mir eine weitere Klärung dadurch herbeigesührt wird. Heil Hitler! Ähr gez. vr. R. Ley. Mit diesem im »Zeitungsverlag« Nr. 9 vom 27. Februar 1937 veröffentlichten Schriftwechsel ist durch die höchsten Stellen der beiden Organisationen ein-2 grundsätzliche Übereinstimmung in verschiedenen Fragen festgestellt, die sich in der praktischen Arbeit ergeben und in Nachgeordneten Dienststellen öfters zu Mißverständnissen geführt haben. Auf Grund der in vorstehenden Schreiben dargelegt-en einheitlichen Auffassung haben die Sachbearbeiter der beiden Organisationen, Stabsleiter Simon und Reichskulturwalter Moraller, bereits gemein sam die zur Ratifizierung der einzelnen Punkte notwendigen Schritte eingeleitet; über das Ergebnis wird von Fall zu Fall berichtet werden. Seltene Bibliotheken — wenigen bekannt geworden Wer von uns kennt nicht die »Deutsche Bücherei« in Leipzig? Jenes umfassende und einzigartige Archiv deutschen Schriftguts! Wer in der Öffentlichkeit würde nicht mit den großen »Staatsbibliotheken« irgendeine bestimmte Vorstellung verbinden, wenn er die Namen hört oder liest? Wir wissen von der »Deut schen Heeresbücherei«, dem Arsenal geistiger Waffen, er fahren durch die Presse etwas von der größten Bücherei alpinen Schrifttums, die München besitzt, Reportagen unterrichten uns von seltenen Spezialbibliotheken, statistische Zeichnungen und Über sichten erzählen von den Bücherbeständen der großen Büchereien und wissen eine genaue Wichtigkeits- und Rangordnung anzugeben, plaudern aus der Geschichte, spinnen säst spannende Skizzen um die Geschehnisse bei einzelnen seltenen Büchern. Aber neben der Vielzahl jener Büchereien, von denen wir alle wenigstens schon einmal gehört haben, wenn wir auch selbst nicht in den Räumen der Bibliotheken waren und ihre Bestände kennen, gibt es eine Anzahl seltener Büchereien, von denen zu hören interessant ist. Sie entstanden alle nicht aus einer Liebhaberei heraus; ihr Ent stehen verdanken sie anderen Überlegungen, sie entstanden, weil sie »nötig« geworden sind. Sie bestehen zum Teil auch nicht »unter Ausschluß der Öffentlichkeit«. Nein, sie könnte und sollte mehr über sie erfahren, viele Dinge, die die Öffentlichkeit sehr stark angehen und an denen sie Interesse hat, sind nur durch- zusühren, weil eben jene Büchereien vorhanden sind. Einige von ihnen seien hier kurz beschrieben. Da ist zunächst eine Bücherei, die es in dieser Art bis jetzt nur einmal geben dürfte und die ganz »ein Kind unserer Zeit« ist, die Bibliothek der Hörspiele. Was Rundfunk ist, weiß heute jedes Kind, was ein Mikrophon ist, kann ein zwölfjähriger Junge, der Reportageausnahmen mit erlebte, oft besser beschreiben als ein Erwachsener. Senderaum, Sprecher und Hörspiel sind uns allen bekannte Begriffe. Wenig aber weiß man von den Archiven, von den Sammlungen, die das von uns für selbstverständlich Gehaltene erst ermöglichen. Eines jener seltenen, aber wichtigen Archive ist die Bibliothek der Hör spiele. Sie besteht kaum sechs Jahre, vorher hat man sich nicht die Mühe gemacht, die für Hörspiele benützten Textbüchereien auf zubewahren, wahrscheinlich ging manches verloren, das heute nur mit großen Mühen wieder beschafft werden kann. Einen Sender gab es, die frühere »Funkstunde Berlin«, die von jedem von ihr gesendeten Hörspiel ein Buch ausbewahrte. Heute nun übersenden alle Reichssender der Reichsrundfunkgesellschaft die Texte von Hörspielen in zwei Exemplaren. So umfaßt diese Bücherei jetzt schon etwa 8000 Bände. Der »Reichssender Berlin« steht mit den 1357 von ihm zur Verfügung gestellten Bänden an der Spitze, der »Deutschlandsender« ist mit 835 Werken beteiligt, der »Deutsche Kurzwellensender« etwa mit der Hälfte. Eine solche Bücherei bietet zahlreiche Auswertungsmöglichkeiten sür den, der sie zu benützen versteht. Sie erlaubt wissenschaftlich exakte Arbeit über die Ent wicklung des Hörspiels, sie gibt Auskunft über alles Vorhandene, man kann bei Neueinreichung von Manuskripten leicht nachprüfen, ob »etwas schon da war«. Aus diese Fülle des Vorhandenen kann bei Bedarf immer wieder zurückgegrifsen werden. Es ist anzu nehmen, daß sie nur in wenig Fällen »versagt«. Schließlich wird auch der interessierte Hörer hier nie ohne Auskunft bleiben. Daß sie bibliothekarisch nach neuesten Gesichtspunkten ausgebaut und damit »auf der Höhe« ist, versteht sich fast von selbst. So entstand eine Bücherei, die vor zwanzig Jahren noch nicht denkbar gewesen ist, wirklich »ein Kind unserer Zeit«. Aus den Bedürfnissen des Rundfunks erwuchs eine zweite Bücherei, die Berlin aufzuweisen hat, die Bücherei der Reichsrundfunkgesellschaft. Sie untersteht heute dem den Lesern des »Börsenblattes« nicht unbekannten Bibliothekar Oi. Hans Richter, der sie in den letzten Jahren zielbewußt und energisch ausgebaut hat. Eine »Bücherei des Äthers« wird sie gelegentlich genannt und das will uns als eine glückliche Bezeichnung erscheinen. Wozu aber, so werden viele fragen, ist für den Rundfunk eine Bücherei mit mehr als 18 000 Bänden nötig? Schließlich, meint man, wären doch die Mitarbeiter' bei den einzelnen Sendungen da, alle auf tauchenden Fragen zu klären, bzw. die Unterlagen zur Klärung zu beschaffen. Nein, innerhalb des Aufgabengebiets des Rundfunks tauchen so viele Fragen aus, die auch das größte Lexikon nicht zu beantworten vermag. Deshalb ging man daran, für die besonderen Ansprüche des Rundfunks eine Bibliothek zu schaffen, der nie der Atem ausgeht. Daß eine solche Bücherei nicht irgendeiner großen anderen gleichen kann, ist klar, denn nicht umsonst überrascht der Funk mit immer neuen Dingen, so müssen auch die Arbeitsmittel, die hierbei helfen, neu sein, eben »funkgemäß»! So ist diese Bücherei zugleich eine der lebendigsten der Gegenwart, denn der Rundfunk arbeitet schnell, die Wellen im Äther lassen sich nicht mehr äufhalten, wenn sie gesendet sind. Ja, auch das von einem Mitarbeiter, von »Zuständigen« ausgearbeitete Programm für eine Sendung ist oft nicht vollständig, hier die Lücken auszusüllen, auf alle auftauchenden Fragen Antwort zu geben, ist die Bücherei des Rundfunks da. Manches leicht hingeredete Gespräch hat ernst hafteste Büchereiarbeit zur Voraussetzung, auch wenn es dem Hörer scheinen will, der Sprecher »plaudere so aus sich heraus«! Es ist wesentlich, daß der Sprecher nicht den Kölner Dom als Nr. 50 Dienstag, den 2. März 1937 18t»
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