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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1937
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1937-01-28
- Erscheinungsdatum
- 28.01.1937
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1937
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Wenn wir mit Stolz diese Organisation auch im neuen Staat für die ihr obliegenden Aufgaben cinsetzen können, so danken wir dies auch Ihnen in besonderem Maße. Wenn ich Sie nun hiermit von Ihren Ämtern entbinde, so spreche ich dennoch die Hoffnung aus, daß Sie mir und meinen Mitarbeitern auch noch recht lange für Sonderausgaben zur Verfügung siehe». Ich weiß, daß die Ihnen anvertrauten Aufgaben dann stets bestens erfüllt werden. Indem ich Ihnen für Ihr bisheriges Wirken innerhalb unseres schönen Berufsstandes aufrichtigst danke, verbinde ich namens aller im Börsenverein und in der Reichsschrifttumskammer zusammengeschlossenen Buchhändler die aufrichtigsten Wünsche, daß Sie noch recht viele Jahre in Gesundheit und Erfolg verbringen mögen. Heil Hitler! gez. Wilhelm Baur Ernst Reinhardt zum fünfundsechzigsten Geburtstag Am 29. Januar feiert der Münchner Verleger Ernst Reinhardt seinen fünfundscchzigsten Geburtstag. Er gehört zwar nicht zu denen, die Wert daraus legen, daß man von solchen Gedenktagen viel Aufhebens macht und er wird sich auch nicht gerne daran erinnern lassen, daß er wieder einmal älter gewor den ist. Herr Reinhardt nimmt aber aus Anlaß der Erreichung der Altersgrenze für Beamte Abschied von seinen Ämtern im Börsen- vcrein, und da ziemt cs sich wohl, daß ihm auch in diesen Blättern ein rückschauendcs Wort des Dankes gesagt wird. Als Psarrcrssohn in Basel geboren, kam Reinhardt nach seiner in der Schweiz verbrachten Lehrzeit, nach mehrjähriger Tätigkeit in Turin und Paris und nach Schristlciterjahren in Berlin 1899 nach München. Sein Verlag, der sich vor allem philosophischen Dingen widmete und Bücher über wichtige Fragen der Lebensführung herausbrachte, entwickelte sich bald erfreulich. Aus jener Zeit stammt auch das Wasserglas, das bei allen ge selligen Veranstaltungen unzertrennlich zu Reinhardt gehört. Seinem Schweizer Vaterland hat Ernst Reinhardt die Treue be wahrt. Als der Schweizer ist er der berufene Mittelsmann des Börsenvcrcins zum Auslandbuchhandcl geworden. Aber auch iu der neuen deutschen Heimat schlug er Wurzeln. Die Belange des deutschen Volkes, die Schwierigkeiten seiner politischen und wirt schaftlichen Lage fanden bei ihm großes Verständnis und wo mancher Deutsche nur zu meckern wußte, griff er mit zu und be teiligte sich am Ausbau der neuen Ordnungen. Fast vierzig Jahre gehört Herr Reinhardt dem Börscnverein an. Seit zwanzig Jahren hat er in ununterbrochener Folge die verschiedenartigsten Ehrenämter in der Organisation des Börsen vereins, des Deutschen Verleger-Vereins, des Bayerischen und des Münchner Buchhändler-Vereins bekleidet. Er hat diese Ämter nicht als stummer Beisitzer ausgesüllt. Er hat vielmehr seine reiche Berufserfahrung, seine gründlichen Kenntnisse des in- und ausländischen Buchhandels, des Sortiments wie des Verlags, den von ihm betreuten Verbänden in ständiger, verantwortungsbewuß ter Arbeit zugute kommen lassen. In ihm treffen all die Eigen schaften zusammen, die der Leiter einer Bcrussgemeinschaft haben muß, in der Leute zusammensitzcn, die recht verschiedene Belange vertreten. Die seltene Gabe, auch den Standpunkt des anderen verstehen und einschcn zu können, seine Ruhe, die ihn auch in schwierigen Lagen niemals heftig werden läßt, sein gütiges Ein gehen auf andere Menschen und sein schlagfertiger Humor haben ihn zu einem ausgezeichneten Mittler zwischen Verlag und Sorti ment und zwischen Inland-Buchhändlern und Ausland-Buch händlern werden lassen. Obwohl sein Verlag lange Jahre im wesentlichen auf seiner Persönlichkeit allein ruhte, hat er sich niemals einer Verbandsaufgabc entzogen. Die Fragen der Ver kehrsreform, der Verkaufsordnung, der Reorganisation des Bör senvereins, der Auslands-Verkaufsordnung fanden in ihm einen unermüdlichen Bearbeiter. Auss wärmste empfahl er das System der Schlüsselzahlen, das dem sinnlosen Mark gleich Mark ein Ende machte. Bei der Schaffung der Münchner Kommissionsbuch- handlung bewährte sich seine treffliche Organisationsgabe. Kein Be- rufsgenossc ist je von ihm gegangen, ohne gründlichen und freundschaftlichen Rat mitzunchnicn. Die Ehrenämter einer Berufsgemeinschaft können recht nur von Männern wahrgenominen werden, die gewohnt sind, eine Sache um der Sache willen zu tun, die weder ihrer Eitelkeit noch ihrem Geltungsbedürfnis noch ihrem Machthunger dienen wollen. Der deutsche Buchhandel hat zu allen Zeiten über solche Männer verfügt und Ernst Reinhardt ha! sich in die unabsehbare Schar solcher uneigennütziger Bcrussgenossen würdig cingerciht. Er hat es verdient, daß er nach zwanzigjähriger, wirklich unermüdlicher und aufopfernder Mitarbeit nun wenigstens auf diesem Gebiet auch einmal Ruhe haben darf. Wenn er nun aus dem Amte scheidet, so begleitet ihn der aufrichtige Dank des gesamten Buchhandels diesseits und jenseits der Reichsgrenzen. Es begleiten ihn aber auch die herzlichen Wünsche aller Berussgenossen, ganz besonders aber all derer, die ihn in gemeinsamer Arbeit liebgcwanncn und sich seine Freund schaft erwerben durften. Wir Münchner Buchhändler haben unserem immer unverdrossenen, nie versagenden Freund und Be rater ganz besonders zu danken, wir dürfen aber auch hoffen, daß er uns auch weiterhin mit Rat und Tat dienen wird. Wir alle aber, Inländer und Ausländer, Verleger und Sortimenter, Leip ziger und Münchner ohne Unterschied, wünschen unserem lieben Ernst Reinhardt noch eine lange Reihe von Jahren fröhlichen Schaffens. vr. F. Lehmann. Im Dienst der Sprache Das Fremdwort „Aktion" wird heute von vielen für un entbehrlich gehalten. Dennoch bleibt sein Gebrauch mit deut scher Eprachzucht unvereinbar. Es ist auch in der politischen Sprache durchaus vermeidbar. „Aktion" deckt nahezu jede zweckbewuhtc Handlung von einiger Dauer. An seine Stelle treten bester klare deutsche Ausdrücke wie Werk, Wirksamkeit, Vorgehen, Unternehmung, Veranstaltung, Tätigkeit, Arbeit, Maßnahme, Ausgabe, Kamps, Angriff, Feldzug usw. Auch die einsachc Bezeichnung der Sache selbst, um die es geht, also z. B. Werbung, Sammlung, Säuberung wird in vielen Fällen genügen. 82
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