ü 6 1* M Z II I, ü 0 8 t 6 ? Infolge des selten dankbaren Stoffes und des eigenartigen Stils des Verfassers, der zugleich intensiv und gezügelt ist, wird der Leser vom Anfang des Buches bis zu dessen Ende von stärkstem Interesse für die Entwicklung der Handlung erfüllt. Man spürt eine Zauberkraft in diesem wirklich unvergleichlichen und in vieler Hinsicht ganz oben liegenden Roman. svsoisLL Ein zugleich packendes und äußerst unsentimentales Buch. „Viele sind berufen" ist ein so treffliches Standesbuch, wie es kaum ein Verlag in letzter Zeit herausbrachte, nebenbei spannender als der dunkelste Tunnelmord in einem Detektivroman. i v v n vielleicht ist es nur ein Zufall, daß der Held in Hosters Buch mit Vornamen Martin heißt, wie der Martin Arrowsmith bei Sinclair Lewis. Es liegt nahe, die beiden zu vergleichen, aber warum soll man immer die Große des einen an der des anderen messen? „Viele sind berufen" ist ein gutes Buch. Das sagt genug. Lest es! 8rocLuoi.dl Man liest das Buch mit immer wachsendem Interesse, weil es das Gepräge des Erlebten trägt, weil es lebendiges Leben ist, dem man überall begegnet, Leben im Guten wie auch im Bösen. . e o i L o o N e s n L H o L i. s 11 o ri i N v Außerordentlich fesselnd ist die Beschreibung des fieberhaften, ständig wechselnden Daseins auf der großen Universitätsklinik in seiner nervösen Hast, seinen Intrigen und persönlichen Konflikten. Ein groß angelegter Roman. Er gewährt einen sympathischen und psychologisch aufrichtigen Einblick in einen Beruf und ein Milieu, das für die meisten Laien stets von einem Schimmer des Geheimnisvollen und Einschüchternden umgeben ist. Der Arzt Hermann Hoster ist Schriftsteller in einem solchen Maße, daß gewisse Seiten seines Buches an das geflügelte Jbsenwort erinnern: „Dichten heißt Gerichtstag halten über das eigene Ich." Ein hochstehender, ernsthafter, bereichernder Roman - liest man ihn, so hat man nicht vergebens gelesen. 8I0CLNVI.IU8 HVKIKCLIi k L U 1 I.I8I V L k 1 L 6 l. L I l> 2 I 6 314 Nr. 22 Donnerstag, den 28. Januar 1937