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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1928
- Strukturtyp
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- 1928-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1928
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- Deutsch
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80, 3, April 1928. Redaktioneller Teil. »Silrnbla» s.d.Dllchn.Bochh-nbrl. die Stimme der Schönheit in meinem Innern, und keine Be lohnung dafür als die Freude, daß es auf andere gewirkt hat und daß der Saame ausgegangen ist. Je schöner er blühen wird, es sey wo es sey, je herrlicher ist mein Genuß. Ich spreche von der deutschen Typographie überhaupt. Meine Eitelkeit flüstert mir moch dabey zu: könntest Du Opfer bringen, Du würdest auch jetzt noch für einige Zeit das Beste liefern und neuen Sporn geben. Glücklich wer über sich selbst lächeln kann-. Der ge schäftliche Tiefstand war wohl 1811 erreicht, in dem Jahre, in dem es sich zwischen Göschen und Wieland darum handelte, wer am besten 50 Taler entbehren könne. Nach dem Ende der Frei heitskriege hat Göschen, nicht mehr ehrgeiziger Drucker, sondern kluger Verleger, aus den Unternehmungen seiner großen Zeit Gewinn gezogen. Die 53bändige Wiclandausgabe (mit Grubers Biographie) mit deutschen Lettern, 1818—28, die wohlfeile Klop- stock-Taschenausgabe (Gruber) in 12 Bänden, 1823, die Thümmel-Ausgaben von 1812—19 und, mit deutschen Lettern, 1820, die elfbändige Jfsland-Auswahl, 16", 1827, waren ge schäftliche Erfolge. Fehlschlägen (Bendas Shakespeare, Schlie- bens Atlas) stehen glänzende Treffer gegenüber (Müllner). In den Jahren 1802—04 stand Göschen an der Spitze der Reformarbeit, die, mit den Hauptgrundsätzen: fester Ladenpreis und Bcrufsabschluß, den deutschen Buchhandel reformieren und Einheit und Durchführung der Gcschäftsgebräuche im Börsenver ein sichern sollte. Seine Broschüre: »Meine Gedanken über den Buchhandel-, ist die denkwürdigste Druckschrift aus der Vorge schichte des Börsenvereins und ist, nur noch in wenigen Stücken erhalten, deshalb 1925 zur Jahrhundertfeier der Gründung des Börsenvereins durch Friedrich Campe in einem Neudruck an die Festteilnehmer verteilt worden. Sie ist der erste Entwurf einer buchhändlerischen Verkehrsordnung, von Verkaufsbestim mung im Verkehr mit dem Publikum (sogar die späteren Kreis- Vereine finden sich darin angedeutct) und von Börsenvereins- satzungen. Göschen und Schiller, Göschen und die Typographie, Göschen und Börsenvercin sind die drei Zweige der Erinnerung, die wir zu seinem hundertjährigen Todestage an seiner Büste im Großen Saale des Deutschen Buchhändlerhauses niederlegen. Man tut es in um so reinerer Erinnerung, in ungetrübter Dankbarkeit und ungeteilter Ehrung, als Göschen ein guter und offener Mann war, der, wie seine --Reise- (Leipzig 1793) zeigt, mit klaren und offenen Augen über seinen Beruf hinausblickte, von dem Wunsche beseelt, an gesellschaftlicher Besserung mitzuhelfen, und der, wie es sich in Aussätzen der einfachen Zeitschriften widerspiegelt, die er selbst redigerte, in seinem Herzen eine freie und fromme Güte trug. Sommerakademie der Kreise „Norden" und „Hannover-Vraunschweig". Wer in Duhnen oder Ascheberg mit uns war, weiß schon, was er zu erwarten hat. Wir können auch noch nicht alles bestimmt an geben; nur das steht fest: der Kreis ift zwar erweitert, aber der Geist soll derselbe bleiben wie bisher. Unsere Sommerakademie wird vom 17.-24. Juni in Hohnstorf an der Elbe (Lauen burg gegenüber) stattfinden. So kann sich jeder, der mitmachen möchte, zeitig darum bemühen, daß er im Juni freikommt. Die meisten Chefs werden geneigt sein, einem tüchtigen Gehilfen wenig stens einen Teil der Freizeit nicht vom Urlaub abzuziehen; die Er fahrung zeigt ja, daß die Teilnehmer durchweg mit erhöhter Berufs freudigkeit zurückkommen. Auch das Sparen ist leichter, wenn man schon etwas Sicheres weiß. Die Kosten für den gesamten Unterhalt betragen 30 Mark, die Reisekosten werben ersetzt. Und wer auch diese Sumnre mit bestem Willen nicht aufbringen kann, erhält Er mäßigung. Endlich möchten wir die alten Freunde bitten, schon jetzt in ihrem Bekanntenkreis auf unsere Sommerakademie hinzu weisen. Die Luft, die dort weht, kennt nur, wer darin geatmet hat. Druckerschwärze ist ein schlechter Ersatz. Für die aber, die unsere Sommerakademie noch nicht kennen, müssen wir wohl einiges sagen. Und da sie gerade für die wett und breit im Lande Zerstreuten mehr bestimmt ist als für die Groß städter, so sind deren viele, die nichts Persönliches mündlich erfahren Es ist uns nicht darum zu tun, Menschen mit bestimmten reli giösen, politischen usw. Anschauungen zu gewinnen. Wir setzen nur den redlichen Willen voraus, in jedem anderen hinter seinen Über zeugungen das Menschliche zu ehren; so erwächst ohne viel Auf hebens auch in der kurzen Zeit aus dem vertrauensvollen Zusammen leben eine tiefe Gemeinsamkeit. Denn oberflächliches »geselliges Bei sammensein« wollen wir nicht, so weuig wie bloße Fachsimpelet. Aber keine Sorge, daß wir in gespreiztem Klugreden den Boden unter den Füßen verlören! Wir wollen uns nur sammeln und besinnen auf Dinge, die uns alle bewegen, und wollen dabei wissen: hier darf ich mich ehrlich ausschließen, da ist niemand, der verständnislos lächelt. Dann kommt in alles, was wir treiben, und sei es Spiel und Tanz, ein adelnder Unterton. Darum ist es auch nicht ein bestimmtes »Thema«, um das sich alles dreht; sondern wir packen, was uns am tiefsten angeht, von verschiedenen Seiten an: es ist das ewig Mensch liche in unserem Volkstum, in unserer Zeit, in unserem Beruf. Für diesmal wollen wir nach dem ersten Kennenlernen uns zugleich mit der dringenden Frage befassen: »Können wir etwas dazu tun, das zu werden, was wir sein möchten, — sein sollten?« Wer will, kann schon vorher eine knappe Übersicht dessen erhalten, was dabei zur Sprache kommen muß, um sich aus eigner Erfahrung damit ausein anderzusetzen. Die Aussprache wird am andern Tage fortgesetzt. Durch diese Besprechung schon näher zusammengebracht, wollen wir dann Landschaft und Volkstum der Umgegend, mit der wir inzwischen schon vertrauter geworden sind, zu verstehen suchen. Gelingt das, so können wir uns getrost zum Buche wenden und in der Dichtung von Goethe bis Griese dem Welt- und Naturgefühl nachspüren. Alle Teil nehmer sind gebeten, zum mindesten Friedrich Grieses »Winter« vor her nachdenklich zu lesen. Und endlich wird alles, was diese Tage uns gebracht haben, ausmünden in wesentliche Fragen des Berufslebens, insbesondere des Buchhändlers, wozu wohl jeder sein Teil wird bei steuern können. Aber das alles ist nur Gerippe; die Vorträge wollen nichts weiter sein als Brennstoff, an dem sich entzünden kann, was in jedem leben dig ist. Ein ganzer Tag und sämtliche Nachmittage sind frei für alles, was aus der Gemeinschaft aufsteigt. Wandern, Spiel, Gym nastik, vor allem aber Musik sollen nicht zu kurz kommen. Jeder mag seine besonderen Gaben zur Freude aller entfalten; wer aber nichts Besonderes tun, nur mit dem zahlen kann, was er ist, soll nicht weniger willkommen sein. Ob die Sommerakademie in diesem Jahr ein »Duhnen« wird, oder womöglich noch schöner, steht nicht in der Hand derer, die sic vorbereiten; das meiste hängt davon ab, daß die rechten Menschen »sich finden« in des Wortes vielfachem Sinne. ä. L. Mennicke, Carl: Der Buchhandel in der geistigen Lage der Gegenwart. Potsdam 1928: Kavl Heidkamp. 48 S. kl. 8° RM. 1.50. Die kleine bei Jakob Hegner in Hellerau gedruckte Schrift ent hält einen Vortrag, der am 20. Februar 1927 in Potsdam vor einem Kreise von Jungbuchhändlern gehalten worden ist. Der Ver fasser ist der Direktor des sozialpolitischen Seminars an dev deut schen Hochschule für Politik in Berlin. Er hat recht, wenn er unsere Zeit im Gegensatz zum Mittelalter wie zur Aufklärung dadurch charakterisiert sieht, daß weder eine religiös-kirchliche noch eine geistig-vernünftige Autorität allgemeinere Geltung habe. Die Gegen wart hat infolgedessen schwer um eine neue Sinngebung zu ringen. Dem Buchhandel ist dabei eine wichtige Aufgabe gestellt. Denn er vermittelt im Buch das wesentkichste Werkzeug. Alles, was der Ver fasser weiter zu der Frage ausfühvt, verdient Beachtung und Nach denken. Er ist nicht optimistisch eingestellt. Seine Darlegungen sind aber so eindringlich und packend, daß wir es sehr gut verstehen können, daß sein Vortrag einen tiefen Eindruck hinterlassen hat und daß sich die Veranstalter jener Jungbuchhändlerbewegung in Pots dam, die Herren Protte und Heidkamp, entschlossen haben, ihn in Broschürenform weiteren Kreisen zugänglich zu machen. Es ist zu wünschen, daß die kleine Schrift recht viele Leser findet, denn sie ist geeignet, zum Nachdenken über unsre Zeit anzuregen und das Be ruf sgewiissen gerade des Buchhändlers unsrer kulturellen und weltan schaulichen Zukunft gegenüber zu schärfen. vr. Menz. Wegweiser durch das Schrifttum der evangelischen Mission. Unter Mitarbeit von v. M. Schl unk, Hamburg, heraus gegeben von der Zentralstelle für Missionsliteratur in Stutt gart und Basel. 2. Ausgabe. 1927. Stuttgart: Evangel. Missionsverlag. 127 S. Mk. —.50. Die Zentralstelle für Missionsliteratur in Stuttgart und Basel legt unter obigem Titel die zweite Ausgabe des 1924 erstmalig er schienenen »Kataloges der Zentralstelle für Missionsliteratur« vor. Dieser ansprechende Wegweiser in das umfangreiche und sehr weit- 365
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