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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1928
- Strukturtyp
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- 1928-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1928
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- Deutsch
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Nr. 80 <R. 41). Leipzig, Dienstag den 3, April 1928. 85. Jahrgang. RLÄMümeller TA Bekanntmachung. Der Borstand des Börsenvereins hat mit der Gemeinnützigen Deutschen Versicherungs-A,-G, »Gedevag« in Berlin einen Empfehlungsvertrag abgeschlossen, auf Grund dessen für die Mitglieder des Börsenvereins bei Abschluß eines Vertrages über Krankenversicherung besondere Bedingungen gelten. Die Interessen der versicherten Mitglieder sind durch Vertretung des Börsenvereins im Verwaltungsrat der »Gedevag« gewahrt. Nähere Angaben über die Abschlußbedingungen werden aus An fragen von der Geschäftsstelle oder von der »Gedevag» selbst gern mitgeteilt. Leipzig, den 27. März 1928, Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Heß, Generaldirektor. Georg Joachim Göschen. Von Professor vr S. Hausmann. Einer der ganz großen Buchdrucker und Buchhändler des 18. Jahrhunderts, neben dem auf gleicher Linie eigentlich nur noch Freiherr von Cotta zu nennen ist, wird uns am 5. April dieses Jahres wieder lebhaft in Erinnerung gerufen: vor hundert Jahren, am 5. April 1828, ist Georg Joachim Göschen im Alter von fast 76 Jahren gestorben. Er war neben Cotta der Ver leger, der Freund und Berater unserer großen literarischen Klassiker jener Zeit. Über seinen Lebensgang, seine Tätigkeit und seine Persönlichkeit sind wir gut unterrichtet. Es mögen nur die vier wichtigsten Quellen hier genannt sein. Vor allem die Studie von Christian Gottlob Lorenz »Zur Erinnerung an Georg Joachim Göschen«, die im Jahresberichte der Landesschule zu Grimma von 1861 veröffentlicht wurde. Eine sehr belehrende Arbeit ist dann die Schrift von Karl Büchner »Wieland und Georg Joachim Göschen- von 1874, die zuerst im Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel erschien, Jnhaltreich sind die beiden Bände von Viscount Goschen: Das Leben G. I. Göschens, von seinem Enkel. Deutsch von T. A. Fischer. 1965. Endlich bietet noch besonders wertvolles Material die schöne Publikation »Aus den Briefen der Göschen-Sammlung des Börsenvereins«, die 1918 die Jahresgabe für die »Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei» gebildet hat. Georg Joachim Göschen wurde zu Bremen geboren, wo er am 22. April 1752 getauft wurde. Sein Vater, ein Kaufmann, wurde infolge des Druckes, den der Siebenjährige Krieg auf den Handel ausübte, von einem schweren Vermögensverluste betrof fen, er siedelte daher nach Vlotho an der Weser in Westfalen über, wo er sich wieder als Kaufmann etablierte. Aber hier trafen ihn neue Verluste, sodaß er 1765 flüchtig wurde; niemand erfuhr, wohin er sich gewandt hatte. Sein 13jähriger Sohn wurde von der Familie an seine Verwandten in Bremen ge wiesen, wo er auch von diesen eine jährliche Unterstützung von 80 Talern bis zu seiner Mündigkeit bekam. Er wurde bei einem Schulmeister in Aarbergen, einem Dorfe bei Bremen, in Pension gegeben, wo sich der Pfarrer des lernbegierigen Knaben annahm und ihn an dem Unterrichte teilnehmen ließ, den er seinem eigenen Sohne erteilte. Hier lebte der Junge drei Jahre, dann kam er in Bremen bei dem Buchhändler Cramer in die Lehre. Seine große Begabung, seine schönen Kenntnisse, sein großer Eifer für den Berus und seine sittliche Wohlerzogenheit machten ihn schnell zum Liebling seines Lehrherrn, der ihn nach Be endigung der Lehrjahre mit dem besten Zeugnis entließ. Er fand daher sofort Anstellung in einer bedeutenden Buchhandlung, bei Crusius in Leipzig, wo er 13 Jahre blieb und die Aufmerk samkeit vieler Gelehrten auf sich lenkte, die mit dem Geschäfte in Verbindung standen. Im Jahre 1781 war zu Dessau eine »Buchhandlung der Gelehrten« eingerichtet worden. Wenn Gelehrte die Auflage eines Werkes, das sie auf ihre eigenen Kosten hatten drucken lassen, ganz oder zum Teil einschickten, sollte diese gegen mäßige Vergütung vertrieben werden. Der Druck eingesandter Manu skripte sollte, wenn der Betrag sür Druck und Papier beigefügt war, ohne Anrechnung weiterer Unkosten besorgt werden. Für unbemittelte Autoren sollten die Verlagskosten vorgeschossen, auch ein Barvorschuß auf die Werke geleistet werden. In diese Buchhandlung trat Göschen 1783 als Faktor ein, um zwei Jahre dort zu bleiben. Im Frühjahr 1785 entschloß er sich, eine eigene Buchhandlung in Leipzig zu gründen, nachdem er schon vorher angefangen hatte, einiges auf eigene Rechnung zu drucken, wobei ihn sein Freund Körner mit einer Geldsumme unterstützt hatte. Nunmehr trat er mit Körner in richtige Kompagnie. Göschen suchte sich einige hervorragende Autoren zu sichern, und eilte zuerst nach Weimar, wo er sich von Wieland, Bode und Musäus Verlagsartikel beschaffte. Namentlich hatte er bei Wieland großes Glück, den er durch eine Lobpreisung von dessen Gattin völlig gewann: »Göschen hat ihn gleich weggehabt«, bemerkt Schiller in einem Briefe. Wieland hatte, von obigem ganz ab gesehen, auch in der Tat sofort den Eindruck, daß der junge Buch händler, der da an ihn herantrat, ein Mann von Geist und von großen Kenntnissen sei, ein Mann von großer Unterneh mungslust und Organisationsgabe, ein Mann endlich, der auch über reichliche materielle Mittel verfügte. Daß Göschen über dies ein aufrichtiger Literaturfreund und namentlich ein Be wunderer Wielands war, schmeichelte diesem natürlich ganz be sonders. Die mit diesem Besuche angeknüpften Beziehungen zwischen Wieland und Göschen, die im Lause der Jahre schnell immer herzlicher und vertrauter wurden, haben dann ohne Miß ten bis zum Lebensende des Dichters 1813 angedaucrt. Gleich bei dem ersten Besuche Göschens hat Wieland dem jungen Buch händler den Verlag seiner Schriften zugesagt, sobald sein bis heriger Verleger Reich gestorben wäre, was dann schon am 3. Dezember 1787 eintrat. Schon um die Mitte dieses Jahres hatte sich Göschens Vermögenslage derart gebessert, daß er die Sozietät mit Körner aufheben und sein Geschäft ganz selbständig führen konnte. Sein besonderer Stolz war, daß er, von 1787 bis 1791, auch die erste Gesamtausgabe von Goethes Werken herausgeben konnte. Nach dem Tode des bisherigen Verlegers von Wieland be schloß Göschen, eine Gesamtausgabe der Werke Wielands her zustellen und den Druck möglichst geschmackvoll mit lateinischen Lettern nach dem Muster der berühmten Pariser Buchdrucker- samilie Didot ausführen zu lassen. Da ein solcher Druck in
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