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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.01.1937
- Strukturtyp
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- 1937-01-09
- Erscheinungsdatum
- 09.01.1937
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- Deutsch
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Während des Winterhalbjahres 1936—37 werden in vielen größeren Städten Amerikas bekannte Schriftsteller Vorträge halten. »?ub1i8ker8' ^Ve-okI^« veröffentlicht eine lange Übersicht der Vor tragenden, ihrer Themen, der Städte, in denen bereits Vorträge fest gesetzt sind und eine andere Übersicht derjenigen Schriftsteller, die bereit sind, Vorträge zu halten. Diese Vorträge werden von verschie denen Agenturen vermittelt. Es sprechen nicht nur Dichter, sondern auch Universitätsprofessoren, Forschungsreisende, Wirtschaftler, Philo sophen usw. Auch Frau Franklin D. Noosevelt, die Frau des ameri kanischen Präsidenten, befindet sich unter ihnen. Aus England kommen Bcrtrand Russell und Hugh Walpole und von bei uns durch Über setzungen bekannten Autoren wären vr. W. Beebe und P. Frsuchen zu erwähnen. Über das Lesen der Akademiker in Amerika schreibt im kudliskers' VVeekl^ John N. Tunis, Verfasser des kürzlich erschienenen Buches »VVa8 CoIIe^o ^Vorld ^Vdllo?« Diesem Buche dienten die Antworten auf eine Rundfrage seines Klassenkameraden von 1911 im Harvard College, L. L. Winship, als Unterlage. Auf die ausgesandten 541 An fragekarten gingen rund 35V Antworten ein, die sich auf das Leben und Treiben der früheren Klassenkameraden bezogen. Eine der Fragen bezog sich auf das Lesen und diese wurde von einem großen Teil be antwortet. 250/0 lasen Biographien, 200/0 Romane, 20°/» Geschichte, 10°/o begnügten sich mit Zeitschriften und Zeitungen, 70/0 fanden an Kriminalromanen Geschmack, 5"/o liebten Neisebeschreibungcn und der Nest verteilt sich auf philosophische und andere Werke. Von einigen werden die modernen Romane grundsätzlich abgelehnt, einer hat seit 1911 noch nicht zwanzig Romane gelesen. Ein Bankier findet ln den Sportblättern die interessanteste Lektüre. Einer bedauert, statt der Bücher nur die Besprechungen in der Nen Vork Hmo8 gelesen zu haben. Die Statistik zeigt, daß sehr viele Akademiker dem Buche fern- stehcn, doch muß bedacht werden, daß viele nicht nur Zeitungen und Zeitschriften, sondern auch die für sie unbedingt notwendige fach wissenschaftliche Literatur lesen müssen. Wenn auch der Durchschnitts akademiker für die moderne Literatur keine Vorliebe zeigt, so hofft der Verfasser, daß es mit der nächsten Generation in dieser Hinsicht besser sein wird, wozu die Bemühungen in den Schulen und Colleges die beste Voraussetzung bieten. Die »^ppIalon-Oontury Look Lsrvios« hat bei einer Rundfrage an ihren Kundenkreis auf die Frage »Hat die Empfehlung des Buch händlers den Ankauf von Büchern beeinflußt?« 63 0/0 verneinende und 37o,'o bejahende Antworten erhalten. Von den 67°/o verneinenden Bllcherkäufern geht die Mehrzahl mit. dem Wunsch nach bestimmten Büchern in die Läden, doch ist es immerhin eine große Anerkennung für die Dienste des Buchhändlers, wenn 37°/o seinen Rat be achtet haben. Die ^meriean Library ^ssoeiation hat statistisch festgestellt, daß in den Jahren 1930 bis 1935 bei fünfunddreißig großen Stadt büchereien der Umlauf der unterhaltenden Literatur auf 40 Millionen Bänden stehengeblieben ist, während der Umlauf der nicht schönwissen schaftlichen Literatur von 19 565 000 auf 25 865 000 Bände gestiegen ist. — Nach der Statistik werden in New Orleans 13 Cents, in Newark 1 Dollar 7 Cents und in Indianapolis 94 Cents jährlich je Kopf der Bevölkerung für die öffentlichen Büchereien ansgegeben. Das Sammeln von Erstausgaben ist in Amerika etwa fünfzig Jahre all und ersaßt immer weitere Kreise von Bllcherliebhabern. Selbst die kleinen Antiquariate widmen dieser Liebhaberei besondere Aufmerksamkeit. Man kann auch sagen, daß sich in den letzten fünf Deprcssionsjahren die Preise für amerikanische Erstausgaben gehalten haben, ja fast jedes Jahr wurde ein neuer Rekordpreis auf Auktionen fcstgestcllt. Das Sammelgebiet hat sich bedeutend erweitert und von einem Dutzend Autoren des 19. Jahrhunderts ganz allgemein auf Erstausgaben der bedeutendsten Literaturerzeugnisse ausgedehnt. Ein Zeichen für das wachsende Interesse ist das Verlangen nach guten bibliographischen Hilfsmitteln. Den eigentlichen Anstoß zur Sammel tätigkeit gab der 1884 gegründete »Grolier Club«. Eines seiner Mit glieder, CH. B. Foote, versandte in den Jahren 1884—88 Suchlisten und Preisangebote und von den erhaltenen Büchern gab er Doppel stücke an seine Freunde weiter. Eine der Buchhandlungen jener Zeit, die Firma Leon L Brother in New Park, griff als erste dieses neue Sammelgebiel auf und brachte einen Katalog »Lir8t LcUtions ok riean ^utkors« heraus, der ungefähr 1500 Nummern von 324 ameri kanischen Schriftstellern enthielt. Die Sammlung von Charles B. Foote, enthaltend Erstausgaben von Emerson, Hawthorne, Holmes, Lowell, Poe und Whittier, wurde 1894 verkauft und brachte 3 691 Dollar 36 Cents, der Anschaffungspreis jedoch war noch nicht 1000 Dollars. Die große Bibliothek der »^weriean Lorurckero Company« wird in der Bibliothek der Columbia-Universität, an der besondere Kurse über Buchgewerbe und Geschichte des Buch drucks stattfinden, ausgestellt werden. Sie enthält gegen 80 000 Nummern und wurde von H. L. Bullen während der letzten dreißig Jahre zusammengebracht. Da der Umfang der Samm lung immer mehr wuchs und für die Gesellschaft zu groß wurde, suchte man nach einem Käufer. Die Bibliothek enthält nicht nur Bücher und Material zur Veranschaulichung und Entwicklungsgeschichte des Buches und des Druckes, sondern auch Werke, die Marksteine in der Geschichte der Druckkunst bilden. Aus der Sammlung Th. Tevine und der Franklin Typographical Society sind wertvolle Stücke hinzu gekommen, aus letzterer Sammlung besonders Gegenstände aus der vortypographischen Zeit. Man hofft, daß die Columbia-Universität die Sammlung erwerben wird, damit sie dort weiter wertvolle Dienste für das Studium der graphischen Künste leisten kann. Die »Look Clillie« des »American Iiwtituto ok Orapkio ^rt8« verteilt seit November monatlich einen Preis für das bestausgestattete Buch. Einerseits soll dadurch das lesende Publikum auf gut her gestellte Bücher aufmerksam gemacht werden, dann soll aber auch auf diese Weise der graphische Künstler zu bester Leistung angespornt werden. Dem Verleger und Buchhändler dürste diese Auszeichnung ebenfalls Nutzen bringen. Das Preisrichteramt wechselt monatlich, für November wurde es von G. Bailey von der Aale University Preß ausgeübt. Das bekannte Wörterbuch der englischen Sprache von Webster hat eine sehr interessante Verlagsgeschichte. Nach dem Tod von Webster erwarb die Mcrriam Company das Verlagsrecht und führte 1917 einen Prozeß gegen die Saalfield Company wegen unberechtigtem Gebrauch des Namens »Webster«. Zwar entschied das Gericht dahin, daß der Name Webster nicht geschützt werden könne, aber jedes den Namen führende Wörterbuch muß deutlich den Aufdruck tragen: »Dieses Wörterbuch ist nicht bei dem Originalverleger oder seinen Nachfolgern erschienen«. Jetzt hat auch ein großes Zeitungsunter nehmen, »The New Dort Evening Post«, die im Vorjahre durch eine billige Dickens-Ausgabe ihren Leserkreis zu erweitern suchte, ein Wörterbuch unter dem Namen Webster herausgebracht. Die zwei Bände im Gewicht von zehn Pfund mit 250 000 Worterklärungen auf 2010 Seiten gibt die Zeitung an ihre Leser für 3 Dollar 30 Cents ab. Der bekannte Verlag I. B. Lippincott Company in Philadelphia kann auf ein hundertjähriges Bestehen zurückblicken. Aus kleinen An fängen mit Verlag von Bibeln und theologischen Werken, denen 1850 ein medizinischer Verlag angegliedert wurde, hat sich die Firma, in der heute noch Nachkommen des Gründers tätig sind, zu einer Welt firma entwickelt. Die Werke Prescotts, Allibone's vletionar^ ok gutkors, die Schulwörterbücher von Webster usw. sind in dem Verlag erschienen. Im Jahre 1875 wurde in London ein Zweiggeschäft er richtet und zur Hundertjahrfeier ein neues in New Aork. Am 18. September starb der Vorsitzende des Aussichtsrates der Macmillan Company in New Dort George Platt Brett im 78. Lebens jahr. In London geboren, erhielt er seine Erziehung teils dort, teils in New Aork, wo sein Vater Vertreter des Londoner Hauses Macmillan war. Berei-ts 1874 trat er als Reisender in die Firma ein. 1896 wurde die amerikanische Gesellschaft unter seiner Leitung gegründet, der er bis 1931 als Präsident Vorstand. Fachschaft der Angestellten Ortsfachschaft Bremen Der Dichter des Deutschtums in Siebenbürgen Heinrich Zillich liest am Montag, dem 18. Januar, aus eigenen Werken. Die Vor lesung beginnt um 20.15 Uhr im Gr. Saal des Museums. Karten sind gegen Vorzeigung des Ausweises L zum ermäßigten Preise von NM —.50, Lehrlinge NM —.30, in der Buchhandlung Arthur Geist, Am Wall 161, zu haben. Ich erwarte de» Besuch aller Berufskameraden und Kameradinnen. C. N i ck i n g, Ortsfachschaftsberater. Ortsgruppe Magdeburg Die Fachschastsarbeit des neuen Jahres eröffnet die Landesleitung Magdeburg-Anhalt der Neichsschrifttnmskammer mit einer Veranstal tung am 12. Januar, 20.15 Uhr, im »Coburger Hof«, Berliner Straße 30/31. Der Gaukulturwalter vr. Jhlenburg, Dessau, wird über wich tige, unseren Gau betreffende kulturelle Fragen sprechen, der Schrift steller O. Ziesenitz behandelt das The,na »Flämische Dichtung«. Ich bitte deshalb um recht zahlreiche Beteiligung. W. Landgrebe. 23 Nr. 6 Sonnabend, den 0. Januar 1S87
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