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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1940-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1940
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- Deutsch
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Wichtige Mitteilungen Frühjahrsabrechnung Bei dem Mangel an Arbeitskräften und in Voraussetzung weiterer Einberufungen muß das Sortiment bereits jetzt mit der Frühjahrsabrechnung beginnen. Im Einverständnis mit den Leitern der Fachschaft Verlag und der Fachgruppe Sorti ment richten wir deshalb an den Verlag die Aufforderung, um gehend die in 8 31b der Verkehrsordnung geforderten Rech nungsauszüge wie auch die Rücksendungs-Rechnungen den mit ihm in Rechnungsvcrkehr stehenden Sortimentern zu über mitteln. Anschrift-Änderungen Es besteht Veranlassung, von neuem darauf hinzuweisen, daß die Mitglieder alle Anschriften-Anderungcn umgehend der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels melden. Die Meldung bitten wir auch dann vorzunehmen, wenn die neue Anschrist nur vorübergehend gilt. Neuer Leiter der Fachgruppe Export in der Gruppe Buchhandel Der Leiter des Deutschen Buchhandels, Reichshauptamts leiter Wilhelm Baur, hat der Bitte des bisherigen Leiters der Fachgruppe Export, ihn von seinem Amt zu entbinden, stattgegeben. Herr Conrad Behre ist durch seine persönliche Arbeitsleistung derart im eigenen Betrieb eingespannt, daß es ihm zu feinem eigenen Bedauern nicht möglich ist, in der von ihm selber gewünschten Weise weiter für die Fachgruppe Export tätig zu sein. Herr Wilhelm Baur hat Herrn Behre in einem persön lichen Schreiben den Dank des gesamten deutschen Buchhandels ausgesprochen. Zugleich hat er mit der Leitung der Fachgruppe Export Herrn Anton Hiersemann in Leipzig beauftragt. Hayno Focken -s- Am 12. Januar starb im Otto-Bcyer-Heim zu Lauenstein im Erzgebirge, dem Orte, an dem er so oft und gern mit seinen Freun den weilte, Hayno Focken. Mit ihm ist wohl einer der bekanntesten und beliebtesten deutschen Buchhändler dahingegangen. Sein Ableben wird überall im deutschen Buchhandel mit aufrichtigem Bedauern empfunden werden. Mit der charaktervollen Persönlichkeit dieses Mannes sind besonders für die älteren Berusskameraden viele wert volle Erinnerungen an ernste und fröhliche Zusammenkünfte ver knüpft. Hayno Focken ist am 4. Dezember 1867 als Sohn eines ostfrie sischen Pastors in Holle an der Oldenburgischen Nordseeküste ge boren. Er entstammt einem ganz alten friesischen Bauerngeschlechte, das heute noch dort blüht. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Jever kam er nach dem allzufrühen Tod seines Vaters als Lehrling in die Buchhandlung von Heinrich Hinzen in Oldenburg, wo auch sein vor drei Jahren in Lahr verstorbener Bruder Erich gelernt hat. Dann ging er nach Dresden zu v. Zahn L Jaensch als Gehilfe und machte sich 1896, zunächst in Dresden-Plauen, selbständige 1909 über nahm er die Akademische Buchhandlung am Bismarckplatz, später Akademische Buchhandlung Focken L Oltmanns. 1937 schied er aus dieser Firma aus. um sich von da ab völlig seinen schriftstellerischen Arbeiten zu widmen. Als Buchhändler hat er, neben unermüdlicher Tätigkeit im eigenen Betriebe, seine große Erfahrung und tiefgründige buch händlerische Kenntnis bereitwilligst auch in den Dienst der Öffent lichkeit gestellt. Er bekleidete jahrelang öffentliche Ehrenämter: als Vorstandsmitglied und später Erster Vorsteher des ehemaligen Säch sischen Buchhändler-Verbandes und als Mitglied verschiedener Aus schüsse des Börsenvereins: insbesondere genannt sei hier seine Tätig keit im Wahlausschuß. Aber zwei Seelen wohnten in seiner Brust. Neben der buch händlerischen erblühte ihm besonders die dichterische Seite seines Wesens. In verschwenderischer Fülle hat er seine große Begabung den lieben Kollegen bereitwilligst zur Verfügung gestellt. Zahllose Gelegenheitsgedichte hat er zu den verschiedensten Tagungen des Börsenvereins, der Orts- und Kreisvereine usw. geschaffen. Aber niemals hat er etwas aus der Hand gegeben, das nicht reife, echte Dichtkunst gewesen wäre. Hayno Focken hat wohl allzu freigebig aus dem Füllhorn seiner dichterischen Muse Gaben verteilt. Dadurch hat ec sich erst verhältnismäßig spät zur allgemeinen dichterischen Arbeit gewendet. Erst auf der Altershöhe kamen ihm äußere, wohlverdiente Erfolge. Von seinen Werken mögen hier nur genannt sein: bas 1920 bei Steinkopff als Manuskript verlegte Buch »Hayno Focken in seinen Liedern«, die entzückenden buchhändlerischen Bändchen »Stille Ge fährten. Erlebnisse mit Büchern«, sein Lieblingsbuch »Schlüpfer, der unverbesserliche Ur-Dackel«, das auch einen sehr schönen buchhänd lerischen Erfolg gezeitigt hat, und die Verse zu dem großen Högfeld- Erfolgsbuch »Das harmonische Familienleben«. Dann seine Arbeit an den verschiedensten Kalendern, wie »Das lachende Jahr«, den Helbt'schen »Lotte-Herrlich-Kalendern«, den Flechsig-Kalendern, und ganz vor kurzem die lustige, kindertümliche Gesundheitsfibel »Gesund und froh«. Uber der Mitarbeit an dem »Oldenburgischen Kalender« für 1941 hat ihn der Tod überrascht. Hayno Focken war durch und durch ein deutscher Mann, der den Großbeutschen Gedanken tief im Herzen trug. Anläßlich der unver geßlichen Wiener Tagung der Orts- und Kreisvereine im Jahre 1926 grüßte er die Kollegenschaft mit einem wahrhaft prophetischen Sange, der den Anschluß Österreichs an Deutschland herbeisehnte. Nun hat er noch die Schaffung Großdeutschlands erleben dürfen. Seine Freude darüber setzt er an den Anfang des Kalenders »Schön heit der deutschen Landschaft«. Mit diesem Verse mögen diese Zeilen beschlossen sein: G. M. Großdeutschland! In Kraft und Schönheit prangt das deutsche Land, Zum großen Deutschland hat es sich geweitet. Aus Winters Bann ein Frühling ihm erstand, Der glückhaft sich um neue Grenzen breitet. Ein neues Leben blüht nach bittrer Haft Empor in den befreiten deutschen Gauen. Freu dich und sei ein Teil von jener Kraft, Am neuen, schönen Deutschland mitzubauen. Das neue Adreßbuch Der neue, 102. Jahrgang des Buchhändler-Adreßbuches*) be findet sich seit Anfang des Jahres in den Händen der Benutzer. Er wird von ihnen mit der Freundlichkeit, die einem alten Be kannten gebührt, dessen Zuverlässigkeit und Vielseitigkeit man schätzen gelernt hat. seinen angestammten Platz auf dem Arbeitstisch oder in dem Fach, wo sich die übrigen Nachschlagewerke befinden, ange wiesen erhalten haben. Er verdiente es aber, bevor man ihn wieder ein Jahr lang seinen stillen Dienst tun läßt, daß man sich vorher mit ihm ein paar Augenblicke unterhält. Nach dem Äußeren zu urteilen, scheint sich bei ihm zwar nicht viel geändert zu haben. Aus den von der AdreßbÜcher-Nedaktion wöchentlich an dieser Stelle ver öffentlichten Mitteilungen wissen wir aber, daß allein die Ände rungen im Firmenteil gegenüber dem vorhergehenden Jahrgang in die Tausende gehen. Wer also sicher sein will, daß seine Briefe und Bestellungen stets mit der richtigen Anschrift versehen sind und vor unerwünschten Verzögerungen bewahrt bleiben will, benutzt stets den neuesten Jahrgang des Adreßbuches. Will man etwas genauer verfolgen, wie sich die im Laufe des vergangenen Jahres eingetre tenen Änderungen zahlenmäßig auswirken, so findet man in der »Statistischen Übersicht« auf Seite XXXIX eine Antwort darauf. Sie zeigt z. B., daß sich die Zahl der über Leipzig verkehrenden Firmen erhöht, daß aber immer noch etwa ein Viertel der im Adreßbuch aufgesührten Firmen keinen Kommissionär in Leipzig hat. Eine beträchtliche, sehr erfreuliche Zunahme — nämlich 495 Firmen — weist die Zahl der Verleger auf, die in Leipzig ausliefern lassen. Für die Verbreitung des Buches wichtig ist die Angabe, daß sich in 1686 Orten im Deutschen Reich mindestens je eine Buch- *) Adreßbuch des Deutschen Buchhandels und der mit ihm ver kehrenden ausländischen buchhändlerischen Firmen. Bearb. v. d. Adreßbücher-Ned. d. Börsenvereins. Jg. 102. 1940. Leipzig: Börsen verein d. Deutschen Buchhändler. 991 S. in getr. Pag., 1 Titelb.; III Bl. Gr.-8° Lw. RM 20.—. SS
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