Aus Besprechungen -er früheren Werke von Mechtild Lichnowsky Alfred Kerr in der Neuen Rundschau: „Die Schriftstellerin Mechtild Lichnowsky — kein Zunftglied, sondern eine pstanzenkrast; Verstehen» durch die Fingerspitzen, durch die Netzhaut, durch Ahnendes hinter der Netzhaut, durch ein Miterleben im Geblüt, aber nicht allzu versonnen, vielmehr voller Drang und Un geduld; als ob sie wüßte: dies Hiersein ist kurz ... Naturverbunden durch Ertastung, - wie Bettina damals, die mit Rheinfischern, mit Beethoven, mit eines Bruders Bild in verhallten Lüften hauste, prunkfrei. Ein in der Zölle herzhafter Mensch, der Dasein und Tod ins Auge faßt. Ihr Blick durchstrahlt Geschwundenes. Eine, die Rosmarin und verklingende Fragen und manche Maiensträuße dieser Welt unter den Sternen erkannt hat. Ein Aufenthalt hier, tapfer bezeugt. Herrlich: suchen sollt ihr das." Leipziger Tageblatt: „Überreich kommen Mechtild LichnowSkys Gedanken und Empfindungen. Im innersten Kern markig und kraftvoll ist das Denken, gesund und rein das Kühlen dieser Frau, im besten Sinne fast mittelalterlich deutsch. Klar, holzschnittgleich scharf Umrissen stehen die Gestalten da ... In allen ihren Empfindungen schwingt ein Staunen über die Wunder der Welt, eine freudig bejahende Liebe, die all die tausend Dinge und Wesenheiten des Lebens in sich erfassen, ihren Sinn erfühlen möchte, eine kindhaft Helle Hingabe an alles, was Gottheit Natur ist. Und doch, immer wieder belastet ein schwerer ilnterton die Zreischwingung der Empfindung; ein trauern der Klang, der erzählt von Wunden, die die nicht verstehende Welt dieser fühlenden Zein nervigkeit schlug. Dem unbewußt spielenden Sichversenken in Menschen und Dinge gesellte sich ein Bewußtes. Ein Mund, der eben Sonne hauchte, wird von einem wissenden Lächeln umschattet. Aber immer wieder tönt das erste Unüberwindbare auf, Liebe, und umfaßt siegend die Allmannigfaltigkeit von Haß, Neid, Glück, Schmerz und Tod." Berliner Tageblatt: „Seiten voll gehobener dichterischer Empfindung und Sätze, die von feinster Einführung in ästhetische Probleme Zeugnis geben; Beobachtungen von Menschen und Dingen finden sich, wie sie kein literarischer Routinier geschickter zu formulieren vermöchte."