3462 vörsknsiLtr I. ». Drschv vuchbavdit. Fertige Mcher. .V: 71, 24, März 1922, Die geistreichste unserer Schrift stellerinnen. (Kunstwart) Der „Kunstwart" urteilte in seinem letzten Äeft über das vor 2 Monaten erschienene neueste Werk von LouAndreas-Salome Die Stunde ohne Gott br M 25,—, geb M 40,—, num. Vor- zugsausgabe Lalbpergament M 130.— „Die moderne psychograpbische Roman- u.Novellcnschrift- stellerei hat längst für Kindergeschichten ein Niveau ge schaffen. Emil Strauß, Friedrich Luch, Carl Spitteler und Lou Andreas-Salome selber haben dieses Niveau be stimmt. Sein Kennzeichen ist, daß das Kind nicht mehr mit den gerührten, freundlichen, ironischen oder überlegenen Empfindungen der Erwachienen betrachtet, daß nichts Fremde« in seinen Kopf und sein Lcrz hineingedichtet wird, sondern daß es selber, gestaltet und umriffen, lebt in der Dichtung als Lrrrscher in seiner eigen-echten Kindeswelt, mag immerhin der solches abbildende Er wachsene sich insgeheim über einiges nebenbei verständigen. Es ist nun zum andern Male Lou Salome ge lungen, solche Kindergeschichten zu schreiben. Ihre Arsula, die sich da im frühesten Kindesalter eine über alles Durchschnittliche hinaus reiche und vielfältige Welt im Elternhaus errichtet hat und sie langsam und unbcmüht mit unserer gemeinplätzlichen und abgenutzten in Beziehung seht und einmal vertauschen wird, diese Ursula ist nicht nur eigen-echtes Kind, nicht nur mit einem staunenswerten Gemisch von Lingabc und Überlegenheit gestaltet, irgend wie ist sie mchrl irgendwie Symbol — indes nicht etwa beabsichtigtes, sondern kraft gestalterischer Fähigkeit ge wordenes Symbol — eines selbständigen, inmitten aller elterlichen Lege und Pflege dennoch unerhört freien Menschentums, Persönlichkeit im vollen Sinn des Wortes, von allen Schicksalen, die diesem Menschenkind nach seiner Art drohen oder sich verheißen, schon heimlich durchklnnge». Wie ist nicht allein die unberührte, unberührbare Einsam keit des Menschen schlechthin in dieser Geschichte gcg-bc„, die äußerlich so stark klingt von Liebe und Gemeinschaft! wie die herzbcstimmte Unverständigkeit menschlicher Ent schließungen! wie die Auergründlichkeil der Quellen aller Freuden und Schmerze» I And wie leuchte! der Stil dieser Erzählungen von der Klarheit eines gestaltenden Bewußt seins, das rätselhaft zugleich im Kinde mitlebt, tausendmal sein Inneres leise entfaltet, und zugleich daneben steht, die Amwelt schafft, welche das Kind nicht erkennt, und mit einer nie und nimmer verletzenden gütigen Ironie den zweifelnden Leser führt. Denn so mancher wird freilich zweifeln, ob solche Kinder leben, mit so viel Klugheit und so viel Naivität zugleich, so viel Weinen und Lachen und so viel Selbstzufriedenheit, . . aber das Wunder ist geschehen! «in solches Kind lebt in der „Stunde ohne Gott". Lott/menten, r//e r/c/» Lesonc/s/'s /ö/- tt/esss lVe/'k ve/'tvene/en rvo//en, komme /c/- Fe^n -4llsns/>meüsc///7^ll0L's/7 ent- A ^e^sn. > //eZ't üe/. M ckem kebenLiverk von /?r/«/s Fc/rsrrr /mck fter uns /o/Menc/e Länete er/c/n'enen. zu/-? ete 6e/-nntall;ysfte etev h^rstc/ien lreci/eftte üekuncten I-/«7 e,r«/§,ü///^ u»«/ «/es />^r//«/ie,r «/er V/r/r/er/,,. s/em Lr/rStten, />/«/«, /c/ru/ «/^, /«r «// e//e/er L>ri/c /// »u/e /e/rn- /uc/r/sii o// -ruL«/e//r«7r/c/e - itt/e e/ne /u/»e/,r«/ n'i/«/en, itte/«/ren rL/»cr <//e Lerye me/ren«/e. /«/r/s«?^e, /er,r«/e?/ä«/c/reni/e//s//./u/»e/,r«/ su«/r /n «/er /tä//e »n«/ «/eL L/ur^res. IZ /eescL Lort/ment mit Aet»//c/eter ttunet- /c/io/t kann vo , et/e/en /irärtitrPen üücftern ksrt/en obreHen