Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-01-04
- Erscheinungsdatum
- 04.01.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19380104
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193801043
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19380104
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-01
- Tag1938-01-04
- Monat1938-01
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 2 <!>!. 2- Leipzig. Dienstag den 4. Januar 1SS8 18». Jahrgang Das deutsche Buch und sein Einband Von Heinrich Schreiber In verhältnismäßig wenigen Jahrzehnten ist es der tech nischen und künstlerischen Vervollkommnung des Vcrlagscin- bandcs und den Methoden seiner buchhändlerischcn Darbietung gelungen, eine gründliche Umstellung des Büchcrkäufcrs zu er reichen, derart, daß er mit der Vorstellung -Buch- ein gebun denes Buch vor sich sicht, daß ihm ohne weiteres die Frage nb- genommen ist, wie das Druckwerk für eine lange Dauer zu- gcrichtet werden muß — eine Sorge, die früher mit jedem Bü- chcrkauf auftauchle. Diese Entwicklung ist so weit gekommen, daß heute schon sehr oft die Preisangabe für ein neues Buch ohne nähere Bezeichnung stillschweigend für das gebundene Werk gilt — und darüber hinaus gilt es sogar in solchen Fällen als selbst verständlich, daß der Einband ein Ganzleinenband ist. Diese Vorherrschaft des Lcincnbaudcs drückt sich auch darin aus, daß selbst buchhändlcrischc Verzeichnisse sich mit der Angabe »ge bunden» begnügen, wenn ein Leinenbaud vorliegt. Und weiter: Die für den sogenannten Leinenband benötig ten Baumwollen- und sonstigen Gewebe sind teils überhaupt ans nicht einheimischen Rohstoffen, teils aus anderweitig nöti gerem Material hergcstcllt und deshalb seit Jahren nicht mehr in dem früher üblichen Maß zu beschaffen. Die deutsche Indu strie hat so rechtzeitig für Gewebe aus einheimischen Grundstof fen gesorgt, daß der immerhin erhebliche Bedarf an Einband- bezugstofsen anstelle starker Einschränkung nur eine Umstellung vorzunchmen hatte. Der Ganzleinenband war so fest eingebür gert, daß sich der Übergang zu den neuen Stoffen schmerzloser vollziehen konnte, als etwa eine verstärkt nur broschierte Aus lieferung oder ein Übergang zu Papp- oder Halblcinenbändcn gewesen wäre. Offen gesagt: cs wäre kein Schaden gewesen, wenn die Entwicklung den letzteren Weg eingeschlagen hätte. Wir sind von der künstlerischen Höhe des Leinenbandes und den Ver diensten, die er um die Hebung des Geschmackes am Bucheinband und am schönen Buch überhaupt besitzt, viel zu fest überzeugt, als daß wir wünschen möchten, daß feine allgemeine Verbrei tung alle anderen Einbandartcn verdrängen und seine wahllose Verwendung bei allen Sorten Auch-Literatur ihn in seiner technischen und künstlerischen Bedeutung entwerten sollte. Eben deshalb darf mau cs einmal unternehmen, den deutschen Bü chermarkt etwas genauer auf die Einbandarten und besonders den Leinenband hin zu untersuchen. Vor zehn Jahren stellte Prof. vr. Menz fest'), daß 58 "/» der damaligen deutschen Bucherzcugung unter IVO Seiten Umfang je Einheit blieben, 59°/« nur broschiert in den Handel kamen. Von den restlichen 4l °/° (»die eigentliche Buchproduktion im en geren Sinne» — doch wird man auch an die nur broschiert aus- gelieferte wissenschaftliche Literatur denken müssen!) waren drei Fünftel nur gebunden, zwei Fünftel aber broschiert und gebunden zu haben. Von den nur gebunden gelieferten Werken waren 48°/» Leinen-, 30°/» Halbleinenbände, nur 8"/» Papp bände. Die Entwicklung der letzten zehn Jahre hat den Typus des Leinenbandcs noch viel einseitiger in den Vordergrund ge rückt. Seine Rolle läßt sich auf verschiedene Weise ermitteln. Wer im »Deutschen Literatur-Katalog- des Barsortiments von Kochlcr K Volckmar die Reihe der Abkürzungen für Ein- bandartcn dnrchsieht und dann die Einbandspalte überblickt, wird sich wundern, wie selten andere Einbandarten als OL überhaupt Vorkommen, wie viel seltener noch die Möglichkeit 0 MonatsbläOcr lfür Bucheinbände u. Hnndbindikunst). Jg. 3, H. 4 (1927). S. 22 s.: Bucheinband und Wirtschaft. besteht, zwischen Einbandformcn zu wählen. Doch mag das mit dem Charakter des Katalogs znsammenhängcn, daher auch wird es nicht angezeigt sein, hier mit näheren Untersuchungen au- zusctzen. Eine geeignete Grundlage ist aber wohl das im Oktober erschienene Börsenblatt-Sonderheft der Herbst- und Wcihnachts- neuerscheinungen. Aus den darin angeborenen rund 3500 Wer ken aus rund 250 Verlagen wurden die Erscheinungen der fünfzig bekanntesten, überwiegend schöngeistigen Berlage durch- gcsehcn und verarbeitet; nach Ausschluß der Kalender, Lexika, Karten, Kunstblätter und der Jugcndbüchcrgrnppcn blieben fast genau 1200 Werke zu betrachten. Von den fünfzig Verlagen hatte nur ein einziger keinen Leinenband anzubieten; die meisten boten überwiegend Leinenbände an, sieben sogar nur Leinen- bändc (127 Bände, also über I0°/°). Die Gesamtzahl der ange- botcncn Leincnbände betrug 922, das sind 77 °/». 585 Bände, fast 49°/» aller angcbotencn Werke, sind nur als Leinenbäudc angezcigt. Die 126 nur »gebunden» genannten Bände sind dabei noch nicht mitgczählt. Nur geheftet ist ein einziger Band angc- botcn, nur kartoniert 26, nur steifbroschiert 5. Alles andere wird gebunden angeboten, also über 97°/°. Außer der gebunde nen Ausgabe wird eine geheftete angegeben bei 178 Bänden, eine kartonierte bei 101 Bänden; das bedeutet, daß nur 23"/° der angebotcnen Bücher in geheftetem oder gebundenem Zustand nach Wahl zu erhalten sind, oder wenigstens, daß der Verlag sich nur in solchem Ausmaß von dem Angebot verschiedener Einbandartcn Gewinn verspricht. Die übrigen Einbandartcn fallen der Zahl nach kaum ins Gewicht. Es beträgt die Zahl der Bände, die angeboten werden Nur in dieser Form A » ch in dieser Form Pappband 21 17 Halblcinwand 10 — Halbpergament 1 3 Pergament 1 2 Halbleder 4 38 Leder 4 5 Seide — 1 Die Wahl zwischen drei Einbandartcn gibt cs nur bei 18 Bänden; 14 davon sind die Broschüren, Kartonagcn und Leincnbände eines einzigen Verlages. In diesem Zusammenhang kann auch ein Blick auf die Preise nicht schaden °). Sowohl bei der Einbandart wie bei den Preisen ist zu berücksichtigen, daß es sich überwiegend um Gc- Der Buchhandel im Winterhilfswerk 1937/38 Fünfte Spendenliste (vierte Liste s. 1937 Nr. 294/205) I. P. Bachem G. m. b. H. in Köln (in Form von Büchern) Johann Ambrosius Barth in Leipzig Wilhelm Limpert-Verlag in Berlin Hermann Luchterhand Verlag in Charlottenburg Hermann Schroedel Verlag in Halle a. S. (zweite Spende) Vorhut-Verlag Otto Schlegel G. m. b. H. in Berlin NM 300.— NM 5000.- RM 3000.- RM 800.— NM 750.— NM 240.— ") Neben den Zusammenstellungen, die Ludwig Schöurock regel mäßig gibt, scheint es nicht überflüssig/ einmal im Zusammenhang mit dem Einband auch die Preise statistisch zu betrachten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder