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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1930-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1930
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- Deutsch
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149, 1. Juli 1930, Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. men als verbindende, unterstützende oder verstärkende Glieder zu den Einzelwerken hinzu: die Zeitschriften zur Bekämpfung der Volksseuchen (Geschlechtskrankheiten, Alkohol, Tuberkulose), das Lepra-Archiv (bis zum Krieg), das Archiv für Schiffs- und Tro- penhpgicne und das Handbuch der Tropcukraukheiten als wich tige Bestandteile der Sonderabteilung Tropenmedizin, die b'vliu Otv-I-urz-ugoloxica, das Handbuch der ärztlichen Erfahrungen im Weltkriege (8 Bände) und fast sämtliche Veröffentlichungen des Institutes für Geschichte der Medizin an der Universität Leipzig (herausgegeben von Sudhoff). Den Kern der psychologischen Gruppe der Firma bildet die Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnes organe (heute in 115 Bänden und 17 Ergänzungsbänden vor liegend), 1898 übernommen, an die sich vor allem das Journal für Psychologie und Neurologie und die Zeitschrift für ange wandte Psychologie (36 Bände und 53 Beihefte) ankristallisiert haben. Hier führen die Namen Schrenck-Notzing, Fechner, Lipps, Wundt zu denen von Heymans, W. Stern und L. Klages, von Hypnose und Gehirnanatomie zu Charakter- und Handschriften lunde und zur philosophischen Durchdringung der psychologischen Probleme. Die Naturwissenschaften erhielten zur Er weiterung ihres Grundbestandes von Annalen und Journal für praktische Chemie die Zeitschrift für anorganische Chemie (heute 120 Bände). Auch hier sind anerkannte Autoritäten des Faches vertreten: Hertz, H. von Helmholtz, von Lommel (Lehrbuch der Physik, heute 30. Auflage), Roentgen, Mach, Einstein (Grund lagen der Relativitätstheorie), Graetz, Wien — um nur einige zu nennen. Ux umbra iu solem hat der Weg, den die Firma Johann Ambrosius Barth in ISO Jahren zuriickgelegt hat, geführt, wie es ihr alter Wahlspruch verlangt. Immer dann erreichte ihre Entwicklung Höhepunkte, wenn ihre Führer den Forderungen des Tages gerecht zu werden suchten und dabei zugleich zukunftsreiche Ideen aufgriffen, um ihre Umsetzung in die Praxis zu ermög lichen. Dieser fruchtbaren und lebenserhaltenden Tradition treu zu bleiben, ist Wunsch und Wille, Richtung und Ziel ihrer heutigen Inhaber (am 1. Januar 1930 trat mit Wolfgang Meiner die jüngere Generation neben die alte NN leitende Stelle). Als sichtbares Zeichen dieses Bestrebens möchte sie ihre letzten Publi kationen, wie z. B. die Zeitschrift Endokrinologie, das Handbuch der inneren Sekretion, das Lehrbuch der technischen Physik, die Praktische Anleitung zur kochsalzfreien Ernährung Tuberkulöser, Der Mensch, verstanden wissen. Annemarie Meiner. Hundert Jahre Ravenstein. Der Gründer der heutigen Geographischen Ver lagsanstalt und Druckerei Ludwig Ravenstein A. - G. in Frankfurt a. M., August Ravenstein, wurde am 4. Dezember 1809 zu Frankfurt a. M. geboren. Sein Vater — aus Thüringen stammend — hatte in Frankfurt das Bürgerrecht erworben und war, wie Alfred Zundel in der von ihm verfaßten Festschrift, der wir hier folgen, mittcilt, unter dem Fürsten Primas Karl von Dalberg in städtische Dienste getreten. Beide Eltern starben früh. Schon während der Schulzeit be kundete sich die zeichnerische Gabe des Kindes, und in etlichen frühen Landkartenzeichnungen fand die Liebe zur Erdkunde sicht baren Ausdruck. Das nur mäßige Erbe gestattete August Raven stein nicht, eine Universität zu beziehen, zwang ihn vielmehr, gleich einem Beruf sich zuzuwenden. Am 1. März 1925 trat er deshalb bei der angesehenen Frankfurter Buch- und Kunsthand lung von Carl Zügel als Lehrling ein, erlernte in den spärlichen Mußestunden französisch, englisch und italienisch, und besuchte am Etädclschen Kunstinstitut Zeichenkurse. 1827 erschien im Jügel- schcn Verlag des kaum Achtzehnjährigen erste veröffentlichte Karte, eine Darstellung des Rheinlaufes von Mainz bis Köln. In den nächsten Monaten finden wir August Ravenstein in Mainz, wo er sich zu seinen früher erworbenen Kenntnissen als Geometer die nötige Fertigkeit im Landkartenstich und Steindruck nneignetc. Naturliebc und Lust am damals als Volkssport noch ganz ungewöhnlichen Wandern führten ihn durch Süd- und Mitteldeutschland. Als daun die Mittel zu Ende gingen, bot sich dem jungen Manne eine Tätigkeit als Kanzlist aus dem Kursbüro der General-Postdirektion zu Frankfurt am Main. Dieses Amt brachte ihn viel ins Freie, ebenso die weiter geübte Tätigkeit als Geometer. Am 29. August 1830 begann August Ravenstein- nnt dem Vertrieb seines ersten Berlagswerkes, eines kleinen Planes von Frankfurt a. M., an die altfranksurter Buchhandlungen Zügel, Boselli u. a. Die Vorarbeiten werden etwa ein Jahr zuvor schon begonnen haben, doch läßt sich der Tag heute nicht mehr feststellen. Es gilt deshalb als Gründungstag des Berlages der 1. Juli 1930. Schon 1833 erschien die Topographische Karte der Ilmgegend von Frankfurt a. M. 1 :75 000, 1834 ein von Raven stein selbst in Kupfer gestochenes Rossert-Panorama, eine Arbeit von höchster Feinheit und Treue. 1835 folgte eine große General- Post- und Reisekarte 1 : 1 500 000; letztere für den Jügelschen Verlag. Steigende Ansprüche dieser Arbeiten veranlaßten die Bitte um Entlassung aus dem Postdienst. Indes: man war dort so zufrieden mit ihm, daß man August Ravenstein vom Nach mittagsdienst befreite und ihm für topographische Arbeiten jähr lich einen Monat Urlaub gab! .Vier Jahre lang dauerte dann die Herstellung des großen Reliefs der Rheinlande 1 : 30 000. Der König von Preußen kaufte es an und schenkte es dem natur historischen Museum zu Poppelsdorf. Eine Spezial-Ubersichts- kartc von Nassau I : 240 000 fand die Anerkennung des preußi schen Generalstabes (1849). Endlich, am 1. Oktober 1851, erhielt August Ravenstein in allen Ehren die zum zweiten Male erbetene Entlassung. 1853 veröffentlichte er eine Plankarte der Um gegend von Frankfurt a. M. 1 : 25 000, wieder in Aufnahme, Zeichnung und Stich ein einheitliches Werk seiner Hand. Es würde zu weit führen, wollte man die Fülle der anderen Karten, Pläne, Reliefs usw. aufzählen, die im Laufe der Jahrzehnte unter August Ravensteins Händen noch entstanden. Trotz dieser reichen beruflichen Arbeit nahm August Raven stein lebhaftesten Anteil am öffentlichen Leben seiner Vaterstadt. Insbesondere hatten Turnen und Wandern es ihm angetan. Sein »Bolksturnbuch», das im Jahre 1863 erschien, erlebte drei Auflagen und eine englische Übersetzung und war gewissermaßen die Krönung seiner Tätigkeit in der Turnerei. 1836 hatte August Ravenstein mit anderen zusammen den »Frankfurter Geographi schen Verein« gegründet, 1843 die »Frankfurter Volksbibliothek-, später den »Verein zur Förderung baulicher Interessen». Nach dem im Jahre 1866 der Zweitälteste Sohn, Ludwig, das Geschäft übernommen hatte, konnte August Ravenstein noch fast alle Län der Europas bereisen. Die prächtigsten Zeichnungen, sorgfältig und fein wie alles von seiner Hand, brachte er heim, vieles leicht mit Wasserfarben getuscht. Am 30. Juli 1881 nahm ein sanfter Tod dem wackeren Manne Wanderstecken und Zeichenstift aus der Hand. Von den Söhnen war der älteste, ErnftGcorg, schon mit 14 Jahren nach England gekommen und hatte sich dort wissen schaftlichen geographischen und kartographischen Studien gewid met. Als erster erhielt er von der Königin Victoria die Medaille für Kunst und Wissenschaft, die Universität Göttingen promo vierte ihn zum Ehrendoktor. 1913 ist er, fast achtzigjährig, zu Hofheim i. T. gestorben. Der zweite Sohn, Ludwig, am II. Dezember 1838 eben falls zu Frankfurt geboren, hatte im väterlichen Geschäft seine Ausbildung erhalten und war in ihm dann als Geometer be schäftigt. 1860 berief man den erst Zwanzigjährigen als Leiter der geographischen Abteilung des Bibliographischen Instituts nach Hildburghausen. Sechs Jahre lang wirkte Ludwig Ravenstein in diesem bedeutenden Betrieb, um dann am 1. Juli 1866 das väter liche Geschäft zu übernehmen. Tatkraft, Gewissenhaftigkeit und strenge Pflichterfüllung waren auch dem Sohn eigen und ließen die Bedeutung des Unternehmens bald wachsen. Das zuletzt in der Seilerstraße betriebene Geschäft verlegte Ludwig Ravenstein nach dem neu erworbenen Grundstück UHIandstraße 25 und rich tete dort eine eigene Handpressendruckerei ein. Er ließ auch gleich bei der Übernahme das Geschäft am 1. 'Juli 1866 auf seinen Namen als Einzelfirmn in das Handelsregister cintragen. 1873 wurden in der Jahnstraße 34 neue Geschäftsräume bezogen. Die 615
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