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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.04.1930
- Strukturtyp
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- 1930-04-29
- Erscheinungsdatum
- 29.04.1930
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- Deutsch
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jßk W, LS. April 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Verband der Deutschen Buch-, Kunst-, Musi kalienhändler und Verleger in der Tschechoslowakischen Republik. Einladung zu der am 10. und 11. Mai 1930 in Prag stattsin- denden 8. Hauptversammlung. Tagesordnung: Sonnabend, den 10. Mai: Nachmittags 2 Uhr: Sitzung der Ver- legerscktion. Nachmittags 5 Uhr: Sitzung des Gesamtvor- stnndes. Abends 149 Uhr: Zwangloses Beisammensein an reservierten Tischen. Sonntag, den 11. Mai: Vormittags 10 Uhr: Hauptversammlung. Verhandlungspunkte: 1. Geschäftsbericht. 2. Rechnungslegung: a) Kassabericht; d> Bericht der Kässaprüfer; c) Voranschlag und Festsetzung der Jahresbeiträge. 3. Wahlen: Wahl eines Kassaprüfsrs. 4. Anträge: s) des geschästsführenden Vorstandes: Die Hauptversammlung möge sich darüber schlüssig wer den, ob der »Buchtag 1931» allgemein durchgeführt wer den soll, in welcher Form und wie die damit verbundenen Kosten gedeckt werden sollen. d) des Elbegaues: 1. Auslassung der »rotenr Umrechnungstabelle für Musi kalien; 2. Auflassung der Zeitschristcnumrcchnung von 1 Mark -- 9.—, dafür Umrechnung aller Zeitschriften zum Buchumrcchnungskurs 1 Mk. --- Uö. 8.50. c) der Verlcgersektion: Die Schulbüchcr-Verlegcrgruppe beantragt die Durchfüh rung und Finanzierung einer großzügigen Werbung für das Schulbuch durch: l. Verteilung eines Wevbcblattes an alle Schüler, 2. Verteilung eines Werbeblattes an alle Lehrer als Beilage zu den Organisationsblättern, 3. Zei tungswerbung, 4. Aufsätze in Lehrerblättern, 5. Verteilung eines Werbeblattes an die Eltern. 5. Freie Aussprache über Berufsfragcn. Sämtliche Sitzungen finden im »Deutschen Haus« (Graben) statt. Nach der Hauptversammlung um 2 Uhr nachmittags: Ge meinsames Mittagessen ohne festes Menü, Speisen nach Wunsch. Alle Kollegen, die an der Hauptversammlung teilnchmcn, wollen ihr« Anmeldung bis längstens l. Mai an Herrn Buchhändler vr. Josef Flcsch, Prag V, Mchovä 3 a richten, damit die nötigen Vorkehrungen getroffen werden können. Dux, den 22. April 1930. Der Hauptvorstand. Arbeitgeber-Verband der Deutschen Buch händler, Sitz Leipzig. Bericht über das Geschäftsjahr 1929/30, zu erstatten in der Hauptversammlung des Verbandes am 16. Mai 1930. Wohl noch niemals sind sozialpolitische Fragen so stark in den Vordergrund der allgemeinen Politik getreten wie gerade im jetzigen Augenblick. Der Kampf um die Arbeitslosen versicherung, der sogar zum Sturz eines Rcichskabinetts geführt hat, zeigt deutlich, wie innig die allgemeine Wirtschafts- und Finanzpolitik mit den sozialpolitischen Fragen verknüpft ist. Von jeher haben wir auf den Kreislauf hingewiesen, der sich aus der Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage für die Ren tabilität der Betriebe, damit aber auch für die Arbeitnehmer schaft ergibt. Gewiß hat sich das allgemeine Lohn- und Gehalts niveau seit der Stabilisierung beträchtlich erhöht; aber praktisch liegen doch heute die Dinge so, daß angesichts der großen Zahl von Erwerbslosen nur ein Bruchteil der Arbeitnehmer in den Genuß solcher Einkommen gelangt. Für die Arbeitnehmerschaft 394 als Ganzes wäre es demnach viel vorteilhafter, Arbeitsmöglich keit zu individuellen Leistuugssätzcn zu haben, die dadurch ge schaffen werden könnte, daß die Wirtschaft wieder rentabel zu arbeiten in der Lage wäre. Das schlimme Dreigespann in Ge stalt von Zinsen, Steuern und Sozialabgaben hat nicht nur die Finanzen der einzelnen Unternehmungen, sondern auch der öffentlichen Wirtschaft an den Rand des Abgrundes ge bracht und damit bewiesen, daß auf diesem Wege nicht weiter- gcgangcn werden kann. Gewiß ist es verständlich, daß es allen denen, die in der Zugehörigkeit zu einer Partei ein verbrieftes Recht aus staatliche Versorgung erblicken, schwer fällt, einzusehen, daß solche Utopie den Ruin der Wirtschaft herbeiführt. Es ist tief bedauerlich, daß es nicht gelungen ist, auf der abschüssigen Bahn rechtzeitig zu bremsen, und daß alle Warnungen wirtschaftlich einsichtiger Kreise in den Wind geschlagen worden sind. Man hat nicht einsehen wollen — und am allerwenigsten an denjenigen Stellen, die für die öffentliche Finanzgebarung verantwortlich sind, in erster Linie also in den gesetzgebenden Körperschaften und in den Selbstverwaltungs körpern der Kommunen —, daß nur äußer st e Einschrän kung der Ausgaben auf der ganzen Linie eine allmäh liche Wiedergesundung des Wirtschaftskörpers ermöglichen kann. Jahrelang ist das nur allzusehr berechtigte Klagelied des not leidenden Unternehmers als Märchen bezeichnet worden, sodatz es jetzt vielerseits ein peinliches Erwachen gibt, wenn dieses Märchen, wie allein durch die Zahl der Konkurse, Vergleichs verfahren, Wechselproteste und stillen Liquidationen angedeutet wird, jetzt rauhe Wirklichkeit geworden ist. Verfolgt man das Anwachsen des Sozialetats, der einschließlich der Erwerbslosenfürsorge für 1926 mit etwa 4,4 Milliarden berechnet worden ist, für 1927 mit 4,8 Milliar den und für 1928 mit 5,2 Milliarden, so ergibt sich, daß es sich hierbei um Beträge handelt, die namentlich seit Einführung der Arbeitslosenversicherung sich für die Finanzgebarung des Reiches außerordentlich kritisch auswirken müssen, zumal wenn man berücksichtigt, daß hierzu noch die gewaltigen Leistungen an öffentlicher Fürsorge kommen, die in dem Sozialetat im engeren Sinne nicht in Erscheinung treten. Der Gesamtsozialetat hat sich in der Zeit von 1924 bis 1928 um etwa 3 Milliarden er höht. So sehr auch die Arbeitgeberschast von der Notwendigkeit einer Erhaltung der deutschen Sozialversicherung im Interesse der Sicherung der deutschen Arbeitskraft und der deutschen Volksgcsundheit überzeugt ist, muß man doch ohne weiteres zu der zwingenden Überlegung kommen, daß solche Aufwendungen aus die Dauer untragbar sind, untragbar für ein Land, das infolge seiner hohen außenpolitischen Verpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern zu äußerster Sparsamkeit gezwungen ist. Es ist die merkwürdige Geistesverfassung der meisten Nachkriegs deutschen, daß sic alles das, was wünschenswert ist, ahne weiteres für erreichbar halten und vollkommen übersehen, daß mit all gemeinen Steuermittcln genau so haushälterisch umgegangen werden muß wie mit der Kasse des einzelnen. Das Schlimme ist nur, daß bei der Gestaltung des allgemeinen Wahlrechtes und der dadurch verursachten Allmacht der Parteipolitik derjenige den größten Anteil der Macht im Staate auf sich vereinigt, der den meisten Zulauf hat, und den meisten Zulaus wird immer der haben, der einer kritiklosen Masse die größten Versprechun gen macht. Es ist natürlich viel bequemer, Versprechungen auf Kosten anderer zu machen, als die eigenen Anhänger darüber oufzuklären, daß ein großer Teil ihrer Wünsche unerfüllbar ist, und daß sie sich damit abfinden müssen, für mindestens eine Generation unter wenig angenehmen äußeren Lebensumständen hart arbeiten zu müssen, um überhaupt wieder die Voraus setzungen für eine gedeihliche Entwicklung zu schaffen. Statt dessen hat man die Begehrlichkeit in jeder Weise zu wecken ver sucht und durch eine maßlose Verhetzung der verschiedenen VolkS- kreise gegeneinander letzten Endes einen Kampf aller gegen alle herausbeschworen, dessen Ziel- und Planlosigkeit in krassem Gegensatz zu den Versprechungen der »Führer«: steht. Bezüglich des allgemeinen Lohnniveaus hat sich die Langfristigkeit der Abschlüsse durchaus bewährt, wobei allerdings
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