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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- Digitalisat
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193610293
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1936
- Monat1936-10
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nummer 253, 26. Oktober 1636 ersten Vorschläge für die Neubesetzung verschiedener Landesstellen habe ich bereits bei der Reichsschrifttumskammer eingereichl. Wo Nichtbuchhändler Landesleitcr sind, wird der Posten eines stellver tretenden Landesleiters mit einem Buchhändler besetzt. Wenn man dann fernerhin berücksichtigt, daß die abschließen den Arbeiten, alle Aufnahmeanträge und Ausschlußversahren gegen buchhändlerische Mitglieder der Reichsschrifttumskammer, die Er teilung von Verweisen und Verwarnungen sowie die Verhängung von Ordnungsstrafen bis zu einer gewissen Höhe Aufgabe des Leiters des Buchhandels ist, der in Ausübung dieser Funktion künftighin als »im Auftrag des Präsidenten der Reichsschrifttums- lammer- handelnd zeichnet, so ist die Basis, auf der der Buchhandel in Zukunft wirken kann, nicht verringert, sondern im Gegenteil verbreitert worden. — Es ist ferner in Übereinstimmung mit der Reichsschrifttumskammer fcstgelegt worden, daß künftig noch mehr als bisher die buchhändlerisch-fachlichcn Angelegenheiten in der Kammer von solchen Leuten erledigt werden sollen, die die Leitung des Buchhandels innehaben. Neben unserer großen Organisation existiert innerhalb der Reichsschrifttumskammer noch der Reichsverband des deutschen A d r e ß b u ch v e r la g s g e w e rbe s. Die zu ihm zählenden Mitglieder sind zum Teil auch unsere Mitglieder. Auf Grund der nunmehr von uns vorgenommcnen Vereinheitlichung zwischen Bund und Reichsschrifttumskammer habe ich verlangt, daß auch ein Aufgehen dieses Verbandes in die Reichsschrifttumskammer erfolgt. Die dann entsprechend ihrer Produktion zu uns gehören den Firmen dürfen in Zukunft auch nicht mehr doppelt erfaßt werden, sondern müssen dann allein beim Buchhandel eingeordnet sein. Die diesbezüglichen Besprechungen werden gleich nach der ^iuchwoche in Angriff genommen. Ich komme nun auf meinen Antrag auf Aufgabe der Bezeich nung »eingetragener Verein» zurück. Wenn wir mit diesem Antrag nicht schon zu Kantate an Sie hcrangetrcten sind, so deshalb, weil damals noch vordringlichere Arbeiten zu erledigen waren, und man erst die weitere Entwicklung in der Reichskulturkammer ab- wartcn wollte. Nachdem diese Entwicklung nun genügend weit fortgeschritten ist, bitte ich Sie, meinem Antrag stattzugcben. Be vor ich denselben nochmals verlese, frage ich Sie, ob jemand hierzu das Wort wünscht. (Es meldet sich niemand zum Wort.) Der Antrag lautet also: »Der Bund Reichsdeutscher Buchhändler wird in eine Gruppe der Reichsschrifttumskammer umgewandclt und gibt infolgedessen seine Rechtsfähigkeit auf.« Ich stelle ihn hiermit zur Beschlußfassung. Wer dagegen ist, soll sich vom Platz erheben. Ich stelle sest, daß sich niemand er hoben hat. Der Antrag ist damit einstimmig angenommen. Nach den Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches muß der Auflösung die Liquidation vorausgehen. Die Liquidation erfolgt durch den Vorstand. Der Vorstand bin ich. Auch bei der Liquida tion handelt es sich um eine formale Angelegenheit, da der Ver band eigenes Vermögen nicht besitzt. Ich werde die notwendigen Veröffentlichungen veranlassen und nach Ablauf des Sperrjahres die endgültige Auflösung bekanntgcben. Wir sind nunmehr mit dem Punkt 1 der Tagesordnung fertig. Es wird jetzt zu Ihnen Parteigenosse Reichsamtsleiter Hederich über das Wirken und die Zielsetzung der Parteiamt lichen Prüfungskommission sprechen. (Zusatz der Schrift!.: Der Vor trag wird in einer der nächsten Nummern des Börsenblattes ver öffentlicht.) Morgen wird durch unseren Parteigenossen Reichsminister vr. G o e b b e I s die Buchwochc in feierlicher Weise eröffnet. Damit beginnt wieder eine Woche ununterbrochenen Trommelns und Werdens für unser deutsches Buch. Ich glaube, Ihnen nicht persön lich sagen zu müssen, daß es in allererster Linie Ihre Ausgabe als den Mittlern am deutschen Buch ist, hier mit allen Mitteln an vor derster Stelle mitzuwirkcn. Wir können nicht von der Öffentlichkeit Einsatzbereitschaft verlangen, wenn nicht wir selbst an erster Stelle Mitwirken. Sie wissen, daß der alte Staat einen Buchtag eingeführt hatte, der mehr oder weniger unter Ausschluß der Öffentlichkeit vor sich ging. Unser neuer Staat setzt alle Mittel der Propaganda ein, um dem deutschen Buch wieder die Stellung zu erobern, um die wir kämpfen. Ich hoffe daher, daß ich nach Abschluß der Buchwoche gern von Ihrer freudigen Mitarbeit berichten kann, und daß nicht allein der Kassenerfolg für den Moment ausschlaggebend ist, sondern der ideelle Erfolg für unsere Sache. Wie ich es schon im Börsenblatt getan habe, so rufe ich auch heute Sie und alle Kollegen im Reich zur Durchführung dieser Gemeinschaftsaufgabe aus. Bevor ich die Versammlung schließe, möchte ich Sie davon unterrichten, daß wir deutschen Buchhändler, die wir heute die Führung aller im Buchhandä tätigen Verleger, Sortimenter usw. innehaben, folgende Resolution verfaßt und der Öffentlichkeit sowie den Buchhandelsverbänden der ganzen Welt — mit Ausnahme von Sowjetrußland — gestern bekanntgegeben haben: »In der augenblicklichen Verwirrung der Welt versuchen gewissenlose Hetzer, Europa in eine Entwicklung hineinzutreiben, die unvermeidlich zur Katastrophe und damit zu einer Gefähr dung der abendländischen Kultur führen muß. Während die Verantwortungsbewußten aller Nationen den Frieden erstreben, wird jede Kunst der Lüge und Verdrehung angewandt, um die Völker Europas gegeneinander zu Hetzen. In dieser Schicksalsstunde des Abendlandes gedenken die in der Goethestadt Weimar anläßlich der Woche des Deutschen Buches zusammengetretencn Vertreter aller deutschen Verleger und Buchhändler der großen Verantwortung, die sie als Mittler unvergänglichen Geistesgutes tragen. Sie verpflichten sich, keine Bücher zu verlegen und zu ver breiten, die unter böswilliger Verzerrung der historischen Wahr heit das Staatsoberhaupt eines Landes oder ein Volk beleidigen oder die Einrichtungen und Überlieferungen, die einem Volke heilig sind, verächtlich machen. In der Gewißheit, hierdurch dem europäischen Frieden einen Dienst zu erweisen, erklären sie sich bereit, nnt ausländischen Verlegern und Buchhändlern, die vom gleichen Geiste der Ver antwortung getragen sind, in einen Meinungsaustausch über eine internationale Vereinbarung zu treten.« Jch glaube, daß Sie diese Resolution, die wir im Namen des deutschen Gcsamtbuchhandels gefaßt haben, einstimmig billigen. Ich glaube seiner, daß Sie dafür eintreten werden, daß diese Resolution in Deutschland keine leere Phrase ist, und wir Buchhändler alles daransetzen, zur Befriedung Europas und der Welt mit unseren Kräften soweit als möglich beizutragen. — Insbesondere verlange ich als Ihr verantwortlicher Leiter, daß Sie die nächsten Wochen und Monate dazu benutzen, alle Ihre Geschäftsfreunde des Auslandes von dieser unserer Resolution zu unterrichten. Es darf keinen deutschen Buchhändler geben, der hier nicht als Vertreter seines Volkes in Erscheinung tritt und der glaubt, seine wirtschaftlichen Interessen nicht mit jenen seines Vater landes verquicken zu dürfen. Die Resolution steht Ihnen kostenfrei durch unsere Geschäftsstelle zur Verfügung. Machen Sie davon weitestgehend Gebrauch und zeigen Sie damit, daß Sie den Titel »Deutscher Buchhändler« in Ehren tragen! — Europa braucht den Frieden. Den Frieden will jeder, der den Krieg und seine Aus wirkungen kcnnengelcrnt hat, und den Frieden will jeder, der Ruhe und Ordnung wünscht. In Europa wird der Frieden gewährleistet durch unseren nationalsozialistischen Staat, dessen Bestand wir allein unserem Führer verdanken. Ihm gilt zum Schluß unser Dank, daß wir in unserem Deutschland in Frieden und in Ehre schaffen können. Adolf Hitler Sieg Hell!
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