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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-10-10
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel unendliche Mühe und Kleinarbeit, ehe ein Werk seinen Weg zum Sortiment und damit zum Kunden finden kann. Nach einer Nachmit tagsbesichtigung der Bibliothek des Börsenvereins sprach vr. Nickold, Dresden, über »Buchhandel und Zeitung« und zeigte auf, welche wich tige Nolle als geistiger Anreger gerade die Zeitung zu erfüllen hat und welche Einsatzmöglichkeiten sich daraus bei der buchhändlerischen Werbung ergeben. Wie wohl bei allen Vorträgen hätten die Teilnehmer auch über »Buchhändlerische Rechtsfragen« von I)r. Heß am Dienstagvormittag gern noch viel, viel mehr gehört, gründen sich doch auf diese juristi schen Festlegungen nicht zuletzt die hohen Leistungen unseres Berufes, vr. Gerathewohl, München, verstand es alsdann in liebenswürdiger Weise mit den Grundlagen moderner Kundenpsychologie bekannt zu machen und an praktischen Beispielen am Nachmittag aufzuzeigen, wie sich der korrekte und erfolgreiche Verkäufer seinen Kunden gegenüber zu verhalten hat. Einen vollen Tag nahm die Besichtigung der Bestellanstalt, der Paketaustauschstelle, der BAG, der Kommis sionäre Haessel und Kittler und der Betriebe des Koehler-Volckmar- Konzerns in Anspruch. Nur zu gern stärkte man sich auf Einladung des letztgenannten Unternehmens im Sachsenhof beim Mittags mahl. Der Bibliographie als einem wichtigen buchhändlerischen Arbeitsmittel war der Donnerstag.gewidmet. Am Ort der Zusammen stellung des Täglichen Verzeichnisses, in der Deutschen Bücherei, er läuterte I)r. Frels mit seinen Mitarbeitern die Bearbeitung der Deutschen Nationalbibliographie und anderer Bücherverzeichnisse. Die Besichtigung der Deutschen Bücherei ließ jedem klar werden, daß er selbst Mitarbeiten kann an dieser einzigartigen Sammelstätte, indem cr in seinem Kreise dafür sorgt, daß alles auch noch so kleine deutsche Schrifttum dieser Stelle bekanntgegeben und zugeführt wird. Wie der Buchhändler dann mit diesen von den Bibliotheken und ande ren Stellen bearbeiteten Verzeichnissen umzugehen hat, das lehrte Bernhard Wendt, Leipzig, am Freitag der Kurfuswoche. Zuverlässige Auskunftserteilung und schnelle Besorgung nicht vorrätiger Bücher ist abhängig vom richtigen Umgang mit der Bibliographie. So man chem wird bei den anschließenden praktischen Übungen zum Be wußtsein gekommen sein, daß man auf diesen Gebieten eigentlich immer wieder Neues lernen kann. Vielleicht wird mancher seine Bücherverzeichnisse nun mit liebevolleren Augen als zuvor ansehen! Wichtig und auch für kleinere Betriebe ausnutzbar dürfte die Be kanntmachung mit den Spezialverzeichnissen der verschiedensten Ge biete sein. Denn nicht alle Firmen können sich die große Deutsche Nationalbibliographie anschaffen und wollen doch auch Mittler deut schen Geistes sein. vr. Liebe, Dresden, sprach am Nachmittag über die Kalkulation des Buchhändlers und Grundfragen der Nationali sierung bei der Betriebsführung. Wobei keineswegs nur die Finan zierung buchhändlerischer Organisation erörtert wurde, sondern Zu verlässigkeit, Jrrtumsausschaltung und geistige Entlastung durch zweckmäßige Maßnahmen besprochen wurden. Der Sonnabend begann mit einem Besuch der Großdruckerei Oscar Brandstetter, Leipzig, wo bei Gelegenheit bestand, nicht nur den üblichen Buchdruck, sondern auch alle anderen Wiedergabeverfahren einschließlich Notenstich und Klischeeherstellung zu besichtigen. Prof. Menz faßte im Buchhändler haus noch einmal das Ergebnis der Arbeitswoche zusammen und stellte befriedigt fest, daß in lebhafter gemeinsamer Arbeit wirklich ein Querschnitt buchhändlerischen Fachwissens geboten werden konnte, den auszuwerten allerdings nun jedem einzelnen überlassen bleiben muß. Die Aufgabe dieser Woche bestand nicht darin, Rezepte für die Berufsarbeit zu geben. Das ist bei der Unterschiedlichkeit der Sorti mente in so kurzer Zeit gar nicht möglich. Der Wert einer solchen Schulungswoche ist vielmehr darin zu suchen, daß wir das Grund sätzliche aller Berufsfragen erkennen lernten. Herr Prof. Menz, unser verehrter Leiter, verstand es, unfern Blick immer wieder auf die Kernfrage jedes Gebietes zu lenken. Wenn das Gelehrte in diesem und jenem Geschäft nicht sofort anwendbar ist, so haben wir durch das jedesmalige Herausheben des Grundsätzlichen eine Anleitung erhalten, wie wir unter den besonderen Umständen des eigenen Be triebes die Geschäftsförderung anpacken müssen. So lernten wir auch die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung des durch nichts ersetz baren Leipziger Platzes für den Buchhandel kennen und zugleich ver stehen, daß nur durch eine Zusammenschau der einzelnen Glieder des Buchgewerbes die richtige Einstellung zum Beruf gewonnen wer den kann. Mit Arbeit und Vergnügen war eine Woche bis zum letzten Stündlein angefüllt und wenn berufliche und private Anregungen auch nur zu einem kleinen Teil aufgegriffen werden, so hat sich der Kursus für Teilnehmer und Veranstalter reichlich gelohnt. Dem Bör senverein sowie den Firmen, die das Unternehmen so freundlich unter stützten, sagen alle Teilnehmer herzlichsten Dank. Wernic. Leipziger Sonderzug zur Kundgebung in Weimar Die vor einigen Tagen ausgeschriebene KdF.-Sonderfahrt nach Weimar zur Kundgebung zur Woche des Deutschen Buches am 25. Ok tober ist ausverkauft. Weitere Anmeldungen können leider nicht mehr angenommen werden. Die Teilnehmer erhalten ihre Teilnehmerkarte sowie die Eintrittskarte für die Weimarhalle Mitte nächster Woche durch die Geschäftsstelle der Ortswaltung O 12 der Deutschen Arbeits front, NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« (Oststraße 40) zuge stellt. Die Abfahtrszeiten werden noch bekanntgegeben. Alfred Hafner sic. zig Jahre alt Am 10. Oktober feiert Herr Alfred Hafner, der Seniorchef der Firma G.E. Stecher! L Co. in New Jork mit Filialen in Leipzig, London und Paris, bei bester Gesundheit seinen 70. Geburtstag. — Alfred Hafner ist in dem kleinen Ort Jslikon, Kanton Thurgau in der Schweiz, geboren, wo sein Vater, der den Lehrerberuf aufgegeben hatte, eine Landwirtschaft betrieb. Nach der Primarschule besuchte Alfred Hafner das Gymnasium im nahen Frauenfeld. Während seiner letzten Schuljahre entschloß er sich, den Buchhändlerberus zu ergreifen, und er kam in die Meyer L Zeller'sche Buchhandlung, jetzt Rascher L Cie. in Zürich in die Lehre. Dann war er zweieinhalb Fahre bei Burckhardt in Genf, von wo er, mit guten Zeugnissen und Empfeh lungen versehen, seinen Weg in die weite Welt antrat. New Dork war das Ziel, und schon am dritten Tage nach seiner Ankunft fand er (1889) eine Stelle in der Stechert'schen Buchhandlung. Nasch er warb er sich das Vertrauen seines Chefs, der ihn 1804 zum Prokuristen und 1897 zum Teilhaber machte. 1899 ging die alleinige Leitung des Geschäfts, das durch seine Tatkraft immer größere Ausdehnung und Ansehen gewonnen hatte, auf Alfred Hafner über, bis er 1914 alleiniger Inhaber wurde. Im Jahre 1922 erfolgte die Übersiedlung in das eigene, acht Stockwerke hohe Geschäftshaus. Vor zehn Jahren, an seinem 60. Geburtstage, hatte Herr Hafner seine beiden Söhne, Walter Alfred und Otto Henry, als Teilhaber ausgenommen, nachdem sie schon sieben Jahre in der Firma gearbeitet hatten. Herr Alfred Hafner selbst ist noch täglich an seinem Pult zu finden, erfüllt von der alten Energie und Begeisterung, die die Buchhandlung zu einem Welthaus gemacht haben. Martin Bollert sechzigjährig Der Leiter der Landesbibliothek zu Dresden, Professor Di'. Mar tin Bollert, feiert am 11. Oktober seinen 60. Geburtstag. Als ein Meister der Organisation hat es Bollert verstanden, der alten, be rühmten Dresdener Bibliothek, der einst das achtzehnte Jahrhundert die bedeutende Eigenart verlieh, aufs neue führenden Rang und Modernität zu geben. In den sechzehn Jahren seiner Leitung hat er der ihm anvertrauten Sammlung den Ruf erworben, zu den am plan vollsten durchdachten, vorbildlich arbeitenden Instituten ihrer Art zu zählen. Als einer der ersten verfocht Bollert den — inzwischen höchst zeitgemäß gewordenen — Gedanken, daß die Bibliothek iiber den Kreis der engen Fachwissenschaft hinaus für die weite Schicht der Gebildeten und zu Bildenden aufgeschlossen und fruchtbar gemacht werden müsse. Tie Kette der »publikumsfreundlichen« Einrichtungen, die Bollert Jahr um Jahr mit dem Ziel einer solchen Ausschließung traf, ist lang: vom Bücherauto, das nach allen Teilen der Stadt bestellte Bände an Ver mittlungsstellen ausfährt, bis zu den alljährlich erscheinenden ge druckten Jahreskatalogen, bibliographischen Vorträgen und einem immer weiter ausgebauten Auskunftsdienst. Die größte sichtbare Leistung Bollerts ist der Umbau des Japa nischen Palais, das er in zehnjähriger Bauarbeit zu einem modernen Bücherbau umgestaltet hat. Daneben ist Bollert ein leidenschaftlicher Freund des schönen Buches. Als Vorsitzender der Dresdener Vereini gung der Bücherfreunde ist er der teilnehmende Berater ausgezeichneter Jahresgaben gewesen. Seine historischen Interessen gelten dem Einband, er ist bekannt als Verfasser des grundlegenden Werkes über »Leder schnittbände«. Unter seiner Führung ist das neue Museum der Dres dener Bibliothek entstanden, eine Stätte, in der die Schönheit der Bücherwelt gefeiert wird. Hauptschriftleitcr: Di-. Hellmuth Langenbuchcr. —Stellvertreter des Hauptschriftlcitcrs: Franz Wagner. —Vcrantw.Anzcigenleiter: Walter Hcrfurth, Leipzig. Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. —Anschrift der Schristlcitung u. Expedition: Leipzig 6 1, Gerichtsweg 26. Postschließ- fach 274/75. — Druck: Ernst Heörich Nachf., Leipzig 6 1. Hospitalstrabe 11a—13. — DA. 7957/IX. Davon 6580 d. mit Angebotene und Gesuchte Bücher. *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 884
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