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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.04.1911
- Strukturtyp
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- 1911-04-12
- Erscheinungsdatum
- 12.04.1911
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- Deutsch
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4566 BSN-M-tl f, d. Dychn, Bxchlianie,, Amtlicher Teil, ^ 85, 12, April 1911, Zahl von 204 Teilnehmern mit 390 >/§ Talern einmaligen und jährlichen Beiträgen aufweist. Und gleich nach sechs Wochen lassen sie eine Mahnung folgen mit der Bitte, »auf dem beigcfllgten Zettel gefälligst bemerken zu wolle», was Ihre Milde zu diesem wohltätigen Zwecke zu geben ge neigt ist«. Am 6. November 1838 läuft von seiten eines Gehilfen dis erste Eingabe um Unterstützung ein, doch kann er noch keine Auszahlung erhalten, da die Beiträge erst vom Januar ab einkasflert werden können. Die erste Unterstützung von 20 Talern wird aber doch schon am 4. Dezember an eine Witwe vergeben, und es folgen im März und April 1839 solche au eine Buchhändlerstochter und an einen Gehilfen. Im September werden einem Gehilfen Kleidungsstücke gekauft, und im Oktober findet sich die erste Ablehnung, da der Bewerber ein Lehrer war. Schon am 2, März 1841 sehen wir den Vorstand mit einem neuen Statut beschäftigt, durch welches eingefllhrt wird, daß es für den Empfang von Unterstützungen nicht er forderlich sei, daß der Unterstiitzungsuchende Mitglied des Vereins ist. So wird rastlos geschafft. Aber schon der 31, März 1842 bereitet der ersten fröhlichen Arbeitsperiode des freundschaftlich verbundenen Kreises ein Ende durch den frühen Heimgang von George Gropius. Im Alter von noch nicht vierzig Jahren erliegt ec einem Brustleiden. Ludwig Oehmigke tritt an seiner Stelle in den Vorstand ein. Die nächste Periode dürfte von 1842 bis zu Enslins Tode im Mai 1851 zu begrenzen sein. Sie ist die Zeit der Sorge. Hatte das Jahr 1841 die Höchstzahl von 405 Mit gliedern mit Jahresbeiträgen von 382 Talern gezeigt, so wird über das Jahr 1849 gemeldet, daß nur noch 206 Mitglieder mit 241 Talern verblieben sind, also nur zwei Mitglieder mehr als seinerzeit beim Beginne. Neben den Zeitläuften und der beklagenswerten Lauigkeit mögen wohl die mehrere Jahre hindurch in Leipzig schwebenden Verhandlungen über Errichtung einer Witwen-Unterstützungskaffe den Grund hierfür gegeben haben. Man ist genötigt, dem Eisernen Fonds, der durch 20 Prozent der Mitgliederbeiträge dotiert worden war, 300 Taler zu entnehmen, und man hält sich nur dadurch über Wasser, daß der Börsenverein von 1848 ab jährlich 300 Taler bewilligt mit dem Abkommen, daß er dagegen dem Unterstützungs-Verein alle an ihn gerichteten Unter- ftützungsgefuche zuweist. Wir hören aus dem damaligen Bericht, daß in den ersten dreizehn Jahren an 91 Hilfsbedürftige 194 Unterstützungen gewährt sind, und zwar 695 Taler an 19 »Buchhändler«, 991 Taler an 22 Witwen, 1087 Taler an 38 Gehilfen, 627 Taler an 11 Kinder und 30 Taler an einen erblindeten Lehrling: im ganzen 3430 Taler. Schon aber tagt auch das Zeitalter der sorgen freieren Entwicklung. Da in Leipzig der Gedanke an eine Witwenkaffe ausgegeben ist, steht vom Börsenverein eine Erhöhung seines Beitrags auf 500 Taler im Jahre 1850 und 700 Taler im folgenden Jahre in Aussicht, so daß sünf sogenannte Witwenparzellen, drei Gehilfen- und eine Buch händlerparzelle von je fünfzig Talern in Anschlag gestellt werden können. Es sind dies die ersten Ansänge von lausenden Unterstützungen. Enstin sollte dies Zeitalter nicht mehr erleben; er ging im Mai 1851 zur ewigen Ruhe ein. Ernst Siegfried Mittler übernahm den Vorsitz; im Jahr vorher war Hermann Schultze nach Leipzig übergestedelt; George Winckelmann, ein Ver wandter Gropius', und Rudolf Gärtner treten an die ver waisten Stellen. Als zehn Jahre später Ferdinand Müller, der letzte aus dem ersten Kollegium, den Vorsitz übernimmt, treten ihm Julius Springer und Bernhard Brigl zur Seite. Kommen auch öfter Jahre des Rückgangs, die durch mancherlei Aufrufe bezeichnet werden, so geht es doch stetig vorwärts zu der Höhe, die uns heute mit Dank erfüllt. Ende 1851 zählt der Verein dank Oehmigkes Wirksamkeit wieder 370 »Buchhändler» und 77 Gehilfen mit 760 Talern Jahresbeitrag. Zunächst erscheint am 26, Oktober 1851 ei» neues Statut, welches die Generalversammlung, die bis dahin mit der Kantateversammlung in Leipzig verbunden war, nach Berlin und auf den Oktober verlegt; die Mitgliedzahl des Vorstandes beschränkt es von sechs auf fünf. Schon drei Jahre später verlegt eine abermalige Änderung die General versammlung auf den März, weil sie das Rechnungsjahr dem Kalenderjahr anschließt. Die Wichtigkeit dieses Statuts von 1854 liegt aber in der Bestimmung, daß »bei gleicher Bedürftigkeit unbedingt Mitglieder des Vereins den Vorzug haben vor denen, die dem Vereine nicht angehören oder angchörten». Sie entsprach einer Denkschrift, welche der 1853 ins Leben getretene Rech nungsausschuß, bestehend aus den Herren Carl Heymann, Julius Springer und Franz Duncker, an die Oktoberver sammlung 1854 richtete. Dieselbe sagte: -Es ist eine so leichte Pflicht für ein jedes Mitglied des deutschen Buch Handels, unserm Verein beizutreten, da über die Höhe des Beitrags ja gar keine Vorschriften existieren, daß deren dauernde Vernachlässigung doch mindestens einige Gefahr mit sich bringen sollte, und dafür den einer Unterstützung Be dürftigen das Bewußtsein gegeben würde: wir bekommen von unsern Genoffen kein Almosen, sondern wir haben, so lange wir konnten, auch redlich beigetragen, den von uner wartetem Unglück betroffenen Gliedern zu helfen.« Die Frage der Bevorzugung war damit prinzipiell ge löst; das Maß der praktischen Ausführung dieses Beschlusses war aber später noch vielfach Gegenstand der Beratungen, 1865 trat Müller dafür ein, daß Nichtmitglieder nur ein malige Unterstützung erhalten, die Pensionen aber den Mit gliedern Vorbehalten werden sollten. Diese Pensionen könnten dann höher werden und dem Ziele einer nachdrücklichen Hilfe näherkommen. Auch viel später, in einem Aufruf vom April 1900, stellte der Vorstand energisch in Aussicht, daß er den Nichtmitgliedern gegenüber aus seinem satzungs gemäßen Rechte die weitestgehenden Folgerungen ziehen müsse, falls der damalige Rückgang an Mitgliedern an- halten sollte?) — Die fünsundzwanzigjährige Jubelfeier der Begründung des Vereins wurde gleichzeitig mit derjenigen des Bestehens der deutschen Buchhändlerbörse zur Kantatemesse 186 l in Leipzig begangen. Am Tage vorher, den 27, April, war von Seiner Majestät König Wilhelm — ein Akt ans den ersten vier Monaten nach seiner Thronbesteigung — die Urkunde über die Verleihung der Rechte einer juristischen Person an unseren Verein unterzeichnet worden. Die allerhöchste Urkunde kam, nachdem die von der Be hörde verlangte Satzungsänderung erfüllt war, in der Generalversammlung vom März 1862 zur feierlichen Ver lesung, in der der greise Vorsitzende Mittler, froh dieses Gelingens, von seinem Amte zurücktrat. Er wie im Vor jahr bei seinem Rücktritt Ludwig Oehmigke wurden in Dankbarkeit für ihre hohen Verdienste um die Hebung des Vereins zu Ehrenmitgliedern des Vorstands ernannt. Später ward diese Ehrung zum Ausdruck des Dankes auch Ferdinand Müller, George Winckelmann und Rudolf Gärtner erwiesen. Es ist dabei verblieben, daß der Bedürstige, sei er Mit glied oder nicht, aus unsere Hilse rechnen kann. Die Hilsssumme wird aber für Richtmitglieder beträchtlich niedriger gegriffen, als für Mitglieder,
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