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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1911
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-04-10
- Erscheinungsdatum
- 10.04.1911
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- Deutsch
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83. 10. April 1911. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 4465 Gesellschaft gebunden wäre. Dadurch erschiene das Vertrags- mäßige Kündigungsrecht der österreichischen Gesellschaft als eine Farce und der durch die Vertragskündigung zum Aufdruck ge brachte Wille, der Genossenschaft Deutscher Tonsetzer die Ver waltung des österreichischen Repertoires zu entziehen, unterbunden. Es unterliegt daher keinem Zweifel, daß die Genossenschaft Deutscher Tonsetzer nicht mehr berechtigt ist, Verträge über 191 l hinaus abzuschließen, und die österreichische Gesellschaft wird solche Verträge unter keinen Umständen anerkennen. Einen weiteren Punkt der Tagesordnung bildete die Ände rung mehrerer Punkte der Gesellschaitsstatuten, die sich mit Rücksicht auf die geänderten Verhältnisse in Deutschland als not wendig erwiesen. So wurde beschlossen, daß Mitglieder der Ge- selljchaft ohne ausdrückliche Zustimmung des Vorstandes einer anderen, gleiche Zwecke verfolgenden Gesellschaft nicht angehören dürfen. Ferner wurde ein Punkt in die Statuten ausgenommen, wonach die Aufführungsrechte ausgetretener oder ausgeschlossener Mitglieder noch durch volle zehn Jahre nach dem Ausscheiden eines Mitgliedes der Verwa tung der Gesellschaft verbleiben. In Begründung dieses Antrages wurde hervorgehoben, das einzige Argument, das die Genossenschaft Deutscher Tonsetzer in dem Kampfe gegen die österreichische Gesellschaft mit Berechtigung anführt, sei, daß die österreichische Gesellschaft mehrjährige Verträge mit Beruhigung eigentlich gar nicht abschließen könne, weil laut des österreichischen Genossenschaftsgesetzes der Austritt aus der Gesell schaft jedem Mitglieds alljährlich gestattet sein muß. Bisher ist in solchen Füllen das ausgetretene Mitglied sofort in das freie Verfügungsrecht seiner Werke gelangt. Um diesem Vorwurfe be gehend, daß die Aufführungsrechte der Mitglieder auch nach deren Ausscheiden noch 10 Jahre hindurch der Gesellschaft verbleiben. Die Generalversammlung akzeptierte diese Anschauung als be rechtigt und erhob den Antrag des Vorstandes einstimmig zum Beschlüsse. Nach mehr als dreistündiger Dauer schloß die sehr angeregt verlaufene Versammlung. Aus dem französischen Buchhandel. — Die General versammlung des »Osrols cks lu. Oi bra.il is« am 24. Februar 1911 hat dem scheidenden ersten Vorsitzenden, Herrn Albert Gauthier- Villars in Paris, Gelegenheit gegeben, in einem sehr interessanten Berichte das Vereinsleben des verflossenen Jahres zusammen zufassen und die Tätigkeit der verschiedenen Organe des »Oerels cks lu l-ibrairis« zu beleuchten. erteilungen über spezielle Fragen und die Eintragung von in den Vereinigten Staaten zu schützenden Büchern, deren Zahl von 244 im Jahre 1909 auf 441 im Jahre 1910 gewachsen ist. Weiterhin unterstützt dieses Organ des »Osrels« energisch die Die »Ooluwission äs8 arbitra.xs8« (Schiedsgerichts- Ausschuß), die beauftragt ist, Streitigkeiten unter den Buch händlern zu prüfen und die strittigen Angelegenheiten der beiden Parteien zu einem friedlichen Austrag zu bringen, genießt wachsendes Vertrauen sowohl im französischen Buch handel als auch bei den Handelsgerichten. Im Jahre 1910 sind ihm 157 Angelegenheiten unterbreitet worden, von denen 69 beigelegt wurden. Auch der Regierung gegenüber hat der »Osrols cks la die — gelinde ausgedrückt— sehr merkwürdig sind: so unterliegen z. B. Korrekturabzüge und Manuskripte derselben Taxe wie Briefe; Bücherbestellkarten für Frankreich sind teurer als fürs Ausland usw. usw. Wenn diese Bemühungen auch noch zu keinem definitiven Resultat geführt haben, so steht doch zu hoffen, daß der zuständige Minister endlich diese Eingaben nicht ganz unbe- rücksichtigt lassen wird. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 78. Jahrgang. Berleger^Syndikat gestützten französischen Verleger, den Herr Gauthier-Villars in seinem Bericht zitiert, betrifft die in Deutsch land wenig bekannten Bücher-Submissionen (ackjackioatious cks 1ir»68): Die französische Regierung kauft alle Waren (inklusive Bücher) für die von ihr unterhaltenen Institute auf dem Wege der Sub missionen, das heißt also von dem, der sie am billigsten an bietet, wohl zum Nutzen ihrer Kasse, aber zum großen Schaden der kleinen und mittleren Buchhändler, die dabei meist nicht mit den grüßen Geschäften konkurrieren können. Zudem unterwirft ein Gesetz von 1905 die Submittierenden einer speziellen Steuer, die die Regierung auch den in Frage kommenden Buch händlern auferlegen wollte. Es ist leicht zu verstehen, daß diese neue Maßnahme im französischen Buchhandel eine große Er regung hervorrief, nicht bei den kleinen Buchhändlern, die das Gesetz wenig traf, sondern bei den großen submittierenden Firmen, die, wenn diese Maßnahme durchgesührt wird, das kleine Benefn. das ihnen der kolossale Rabatt läßt, den sie meist gewähren müssen, wenn sie die Lieferung für mehrere Departements erhalten wollen, für diese Extrasteuer ausgeben müssen. Man kann vorläufig noch nicht wissen, ob der Staat oder der Buchhandel endgültig den Sieg davontragen wird, aber es ist leicht möglich, daß die Buchhändler sich gegen das Submissionswesen überhaupt wenden, falls der Staat nicht auf diese Steuer verzichten zu können glaubt. Die 1909 gegründeten technisch-buchhändlerischen Kurse des »Osrols cks Irr lübrairis« sind 1910 mit demselben Erfolg weitergeführt und durch dem Buchhandel angepaßte Literatur stunden erweitert worden. Etwa 50 Schüler wohnten dieses Jahr den Kursen bei, die in einem extra zu diesem Zwecke eingerichteten Raume des Osrds abgehalten wurden. Gründung des Oltiee tsebuicius cku livrs, d. h. einer permanenten Ausstellung in der alle Zweige des gesamten Buchgewerbes ihre sämtlichen Produkte zur Geltung bringen und die Kunden des Buchgewerbes, ohne lange danach suchen zu müssen, alles was für sie in Frage kommt, finden können. Dieses Unternehmen mußte leider infolge der unverständlichen Opposition einiger Syndikate, die sogar soweit gingen, zu behaupten, daß dieses Bureau ihren Interessen außerordentlich schädlich sein würde, in dem Augenblicke aufgegeben werden, wo alles zu seiner Verwirk lichung bereit war. Zuguterletzt hat der »Osrels cks la lübrairis« nach seiner jahre langen Gewohnheit neben seiner rein korporativen T tigkeit auch philanthropische Aufgaben während des vergangenen Jahres nicht vergessen. Fünf Stipendieninhaber wurden auf seine Kosten in verschiedenen Unterrichtsanstalten ausgebildet; ein Platz im Sanatorium für Tuberkulosekranke wurde zu Bligny ständig be setzt und dem Buchhandel angehörige altersschwache Personen im »Altersheim Galignani« (von einem Buchhändler gestiftet und vom Osrels cks In. I.iblair.6 beaufsichtigt und unterstützt) unter gebracht. Ferner werden auf Kosten des Vereins zahlreiche Waisen, deren Eltern im Buchhandel und Buchgewerbe tätig waren, in einem Waisenhause (Orpbslinat. cku 1-ivrs), das von sämtlichen Buchkorporationen unterhalten wird, erzogen und zahl reiche Unterstützungen an im Dienste drs Buches stehende Per- sonen gewährt. Jean Schwab. Adolf Hinrichsen. — Der vor einigen Tagen mit Hinter lassung einer Schuldenlast von rund einer halben Million Mark aus seiner Wohnung in Pankow bei Berlin »mit unbekanntem Reiseziele« plötzlich verschwundene Adolf Hinrichsen, Inhaber des Vorortszeitungsverlags Emil Pilger Nachf.« in Pankow, sowie des »Internationalen Luftschifferhauses« in Berlin (vgl. die Notiz in Nr. 8l), ist schon seit einem Vierteljahrhundert im deutschen Buchhandel wie in der Publizistik und Schriftstellerwelt keine gut- angeschriebene Persönlichkeit. Der im Jahre 1859 zu Bützow ge borene Literat hatte sich anfänglich belletristisch ziemlich fruchtbar, und zwarauchin der plattdeutschen Mundart seinermecklenburgischen Heimat, betätigt. Seit 1886 hat er sich jedoch auf verschiedene enzyklopädische und periodische Unternehmungen mit vorgeblich gemeinnützigen Zielen geworfen, wobei er aber sowohl mit der Kritik als auch mit den dafür herangezogenen Teilnehmern 681
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