^ivei Frauenstimmen über cias neue Luc/r von Ludwig Friedrich Barthel Die goldenen Spiele Roman in Briefen. Geh. 2.60, in Leinen 0.20 //amdurFer laAeitiakk: „Die goldenen Spiele" - das ist die Geschichte der Begegnung eines ManneS und einer Frau, denen die ihnen vom Schicksal vorbestimmle Liebe zu leben nicht gestattet ist. Die Frau, bas Kind - und die ferne Geliebte, daS ist das, was der Mann seine goldenen Spiele nennt. Zwei Menschen, die fester stehen, klarer sehen und begnadeter fühlen alS andere, wagen es, ihre Liebe neu zu beginnen und zu vollenden, über sich selbst hinaus, in die Liebe GotlcS hinein. Der Mann ist fordernd, jäh und von knabenhafter Rücksichtslosigkeit, die Frau ist he», klug und tapfer. Wenn er nicht weiß, was er tut, so weiß sie eS um so besser. Sie har den feinen Takt und daS Wissen um die Grenzen - aber sie har auch den Willen zur Auf richtigkeit und zur Unbedingtheit des Schicksals. Je ernster und unentrinnbarer das Spiel wird, um so mehr Segen bringt das Bestehen - und immer gefestigter, leuchtender und froher kehren beide in ihre täglichen Sorgen und Aufgaben zurück, bis auch dieser Liebe der Tag der Austreibung aus dem Paradiese kommt. 6ertruck T/uerren Oeukctie ^e/kunA.- Mit welcher Beharrlichkeit die Seelen einander lieben können! Wie in der Welt des leichten Sinnes, des heiteren Glanzes sich die Gedanken verschwören, die Gefühle vermählen! Beim Lesen der Briefe üderkommt uns das Fürchten, das Erwachsene haben, wenn sie in Kindermärchen lesen, daß die Prinzessin mit gläsernen Bällen spielt. Die goldenen Spiele sind solche Wagnisse des Leichtsinns, des geliebten Übermuts - sic fliehen die Wirklichkeit, wo sie sich naht, sie gehen in ihr zugrunde wie Schneeflocken im Griff der warmen Hand. Die Wirklichkeit aber kommt früh oder spät, jedenfalls unweigerlich. ES ist Barthel an vielen Stellen gelungen, zarteste Regungen, ohne sie zu verletzen, in Worte zu fassen. /n§e von 7/eintre ^VeueLke J/sc/inÄsen: Der Dichter, der diese erdachten Briefe einer liebenden Frau schrieb, so frauenhaft, daß wir alle Untergründe der Frauenseele bloßgelegl zu sehen glauben, hak nicht zwecklos eben diesen Mann dagegengestellt, als er Recht und Unrecht der Liebe zu Leuten versuchte. Dies kleine Buch ist ein schönes, ein beglückendes Buch, in dem man zuweilen blättern möchte, wenn man im Taumel des Alltags noch nicht vergessen hat, in sich selbst zu blättern. /o;e/ Martin Lauer ^VH^.-Kkein/ronk.' In teilweise wundervoll schlichten Briefen sprechen diese beiden Menschen von allem, waS in ihnen ist, reden sie sich hinein in das zane Netz der Vergangenheit und wähnen, daß die Gegenwart noch einmal ausreile, was die Vergangenheit zu geben hatte. Ein reifeS, schönes Werk, daS der sonst wenig geübten Briefform neue klingende Wirkungen abgcwinnt. Eugen Diederichs Verlag Jena