Nummer 276, 27. November 1936 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 6317 Die ersten Urteile! Ottomar Enking In Leinen 4.K0 RM „Es ist kein ,Hexenroman' im üblichen Verstände geworden, sondern greifbar wird hier jene dunkle Sphäre zauberischen Vermögens durchleuchrer, die als mystisch okkulte Wolke so verhängnisschwer die Menschheit vornehmlich des ausgehenden Mittelalters überschattete. Ein an seelischen Erschütterungen übervoller Roman, der durch eine ungewöhnliche menschliche Einfühlungskraft uns mehr aus jener Zeit erhellt, die uns so dumpf wie keine zweite erscheint, als psychologische Rekonstruktion zu erhellen je vermochte." /i/itte/llsuttcllo iVattonill-^ettung, //alle „Der Stoff, der dem Dichter keine Ruhe mehr ließ, gestaltete sich unter seinen erfahrenen Händen und in der Phantasie seines empfindsamen und beweglichen Geistes zu einer hochgewölbten Dichtung voll symbolischer Tiefe. So wird Tilsche, m der wirklich Zauberkräfte sind, zu cmem Naturprmzip und der Lantor zu einem faustischen Menschen." //amburger/n-emllenlllatt „Auch hier finden wir wieder die tiefe Versenkung in Land und Leute, allerdings find diesmal die Handlungen und Geschehnisse düster und schwer und als packenden Hintergrund läßt er die wilde, verworrene Zeit nach dem dreißigjährigen Lr>ege erstehen." /tte/er /Veues/s /Vaa/m/o/tten „Das Buch, mit großer Meisterschaft der Sprache geschrieben, die besonders seelische Vorgänge plastisch deutlich werden läßt, wird Bestand haben. Seobacll/er, /tö/n „Unerbittlich in sofern, als es den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in Spannung hält, — in Spannung, wie die Hauptpersonen der Handlung sie durchleben, der mystische, faustisch-diabolische Rantor Holste und das einfache Hffcherweib T,isthx, das als Hexe auf dem Scheiterhaufen endet, wer die Menschen liebt, die uns Enking schildert, die Menschen, die auf ders,salzen See' und an ihrem Strande leben, der kommt bestimmt auf seine Rechnung." ttommcrsclle ^ettnnA, Stettin „Es ist ein herrlich folgerichtiges Buch, in dem Gestalten und Geschehnisse von einer solchen Leiden schaft getragen sind, daß nicht für einen Augenblick die innere und äußere Spannung verloren geht. Wir bewundern an seinem Werk die Rnappheit der Romposition, den so richtig getroffenen holz schnittartigen Stil und die scharfen Umrisse aber auch der kleinsten Figur seines Romans, wie fein sind humorige Züge beobachtend eingestreut, wie geschloffen steht der Lreis dieser niederdeutschen Le bensgemeinschaft da, ohne das ein Wort, eine Figur überflüssig verwandt worden ist. ti/ettc/önburAsr TAASsdlcrtt, Msmar „Dabei nehme ich Gelegenheit, Ihnen nur zu danken. Ihr neuer Roman hat mir einen großen und tiefen Eindruck gemacht. Es ist seit langem der beste und bmreigendste Roman, den ich las. Dabei erbebt er sich zu einer Volksdichtung, wie wir sie nur ganz selten erleben. Ich beglückwünsche Sie von ganzem Herzen zu diesem meisterhaften Wurf." //ans <7llr-stop/i ttasrge/ Hinstorffsche Verlagsbuchhandlung / Wismar