4188 Nummer 315, 15. September 1086 Börsenblatt für Len Deutschen Buchhandel „Pohl tritt mit begründetem Anspruch neben die starken schlesischen Dichter." Deutsche Rundschau Roman. 297 Setten. In Leinen M 4-80 Erscheint Ende September Dieser Roman, dessen Vorabdruck in der Deutschen Rundschau ein ungewöhnlich großer Er folg war, ist mehr als eine Lebensbeichte,- er ist eine Schicksalsdeutung sener großen Zeitwende, eine geistige Bilanz der Nachkriegsverwirrung, die ein ganzes Geschlecht erfaßte und die Ge neration, die um die Jahrhundertwende geboren wurde und der der Dichter zugehört, am tiefsten treffen mußte. „Wir sind die Generation ohne Gnade" sagt einer der Brüder Wagemann. In die schlesische Landschaft — Kleinstadt und waldiges Gebirge — ist der Roman gestellt, die erste Kraftprobe eines starken, eigenwilligen Erzählertalents, das nach Jahren der Suche, der Unruhe und Reisen, nach langem Ringen um selbftoerantwortliche Klärung zur Reife kam. In überaus kunstvoller, zugleich verschlungener und bis zum Ende spannender Weise schildert der Dichter, wie zwei Brüder um eine Frau, die ihrer Liebe wert ist, in Verstrickung geraten. In diesem durchaus männlichen Buch ersteht — in unvergeßlichen Zügen, als erlebten wir es mit — Jahr um Jahr der Zeit, die der heutigen vorausging: das Werden sener Jugend, die aus dem Wandervogel kam, für den Krieg und die Nachkriegszeit eben reif geworden war und, in Wildheit und Kraft sich austobend, mit einem Schlag von der Not des Vater landes ergriffen und verwandelt wurde. Die Stunde, da die Geister sich schieden, wurde auch zur Schicksalstunde der Brüder Wagemann. Ihre Geschichte ist zugleich ein schönes Denkmal der deutschen Jugendbewegung der Vorkriegszeit, die in ihren bewegten Herzen den großen Umbruch unserer Zeit vorausgeahnt und den Boden dafür seelisch vorbereitet hat. Gerhard Pohl wird sich rasch eine große Lesergemeinde schaffen. Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart Berlin