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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1900
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- Erscheinungsdatum
- 19.05.1900
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- Deutsch
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3884 Amtlicher Teil. ^ 115, 19. Mai 1900. Herr Otto Nauhardt weist darauf hin, daß der jetzige Zustand des Börsenblattes auf Beschlüssen früherer Haupt versammlungen beruhe und nur durch Beschluß der Hauptversammlung geändert werden könne. Herr Engelhorn versichert, daß der Vorstand dem Börsenblatt besondere Aufmerksamkeit schenke. Punkt 7. Herr Engelhorn verliest den Antrag und erteilt Herrn Justus Pape das Wort zur Begründung. Herr Justus Pape-Hamburg giebt an, daß der Ausbildungsplan von dem Ausschuß allgemein für erforderlich gehalten worden sei, indes wolle man zu Punkt a) die Erläuterung hinzufügen: Die hier aufgestellten Forderungen sind als zu erstrebende höchste Ziele für die Ausbildung in den ein zelnen Geschäftszweigen anzusehen. Damit hinge Punkt b) zusammen; um diese Ziele zu erreichen, seien gute Lehrbücher nötig und der Ausschuß glaube, daß es Pflicht des Börsenvereins sei, nach und nach schrittweise Lehrbücher zu schaffen. Man meine, daß diese Lehrbücher nicht zum Herstellungspreise, sondern zu einem Preise verkauft werden möchten, der alle Auslagen decke. Man solle zu nächst versuchsweise einen Leitfaden für den Sortimentsbuchhandel, ein Buch über Buchhaltung des Sortimentsbuchhandels und einen Leitfaden für irgend eine wissenschaftliche Disziplin zu schaffen. Man bitte, dazu zunächst 3 000 Mark bereit zu stellen. Mit Punkt b) wieder hänge die Errichtung einer Zentralstelle für das Lehrlingswesen zusammen, die zunächst die Herausgabe der Bücher, später die Prüfung überwache. Da"dlellLrrichtung einer dauernden Zentralstelle satzungsgemäß nicht möglich sei, wie man ihn überzeugt habe, beantrage er, die Funktionen des außerordentlichen Ausschusses mit Koop tationsrecht zunächst auf ein Jahr zu verlängern. Herr Engelhorn erklärt, der Vorstand halte nach wie vor die Bestrebungen in der Lehrlingsfrage nicht für be sonders aussichtsvoll, wolle aber gegenüber der Stimmung im Buchhandel ihnen nicht entgegen sein. Herr Erwin Naegele-Stuttgart hält die Prüfung für überflüssig, weil man es nie erreichen würde, daß nur geprüfte Gehilfen angestellt würden. Lehrbücher halte auch er für durchaus notwendig. Herr R. von Zahn-Dresden hält die ganze Bewegung für ein Produkt der Unterschätzung schulmeisterlicher Dressur, die in Deutschland sich breit mache. Auch die Lehrlingsprüfung und die Lehrbücher würden nur solche Dressur bringen. Eine Prüfung würde noch nicht gewährleisten, daß der Geprüfte wirklich brauchbar sei. Die Lehrbücher würden auch mehr für die Prüfer als für die Prüflinge geschrieben werden. Aus den Lehrbüchern würden die Prüflinge nur Titel lernen. Für das Leben und die Praxis lerne der junge Mann nur aus der Praxis, durch Leben, Lernen und Streben. Auf demselben Wege würden auch jetzt tüchtige Leute und tüchtige Charaktere gebildet. Er warne vor Ueberschätzung des Schulmeistertums und der Theorie. Herr Justus Pape-Hamburg vertritt die Notwendigkeit der theoretischen Ausbildung. Herr Hugo Barbeck-Nürnberg weist darauf hin, daß nicht die Lehrlingsprüfung, sondern die Lehrlingsausbildung beabsichtigt sei. Er meint, die Prinzipale haben jetzt nicht mehr die Zeit, sich der Ausbildung der Lehrlinge genügend an zunehmen. Man müsse Ausbildungsmittel schaffen, wie sie jeder andere Beruf habe. Er glaube, daß auch ein Prüfungs zeugnis eine gewisse Garantie für Tüchtigkeit des Prüflings biete und wertvoll für dessen Fortkommen sei. Gegen obliga torische Prüfung sei auch er. Herr Rudolf Heinze-Dresden sieht einen Hauptmangel darin, daß die Zeugnisse, die die jungen Leute von ihren Prinzipalen erhielten, oft nicht ganz zuverlässig seien, man lobe häufig junge Leute fort. Nur wenn Theorie und Praxis bei der Ausbildung gleichmäßig berücksichtigt würden, sei ein guter Erfolg zu erhoffen. Die Generaldiskussion wird geschlossen. Herr Engelhorn verliest den Antrag 7 a mit der heutigen Modifikation. Es wünscht niemand das Wort. Es sind 383 Stimmen für den Antrag abgegeben; er ist also angenommen. Herr Engelhorn verliest Punkt 7b in der heutigen Fassung: Die Hauptversammlung wolle genehmigen, daß Geldmittel zunächst in der Höhe von 3000 Mk. bereit gestellt werden zur Schaffung von buchhändlerischen Lehrbüchern, in Gemäßheit der dem Ausbildungsplane bei gefügten Denkschrift. Er erklärt, daß der Vorstand sich dagegen ausspreche, die Lehrbücher in Verlag des Börsenvereins zu nehmen, da er dem Börsenverein die materielle Haftung und die Verantwortung für den Inhalt der Bücher ohne dringende Not nicht aufbürden möchte, und daß der Vorstand glaube, daß man die Sache der Privatindustrie überlassen müsse. Herr Karl Siegismund-Berlin spricht für Annahme dieses Antrags, der eine logische Folge der Annahme des Antrags a) sei. Er glaube nicht, daß der Vorstand durch Uebernahme des Verlags und Vertriebs seine Verantwortung und Arbeit so sehr erhöhe, daß er sich ihr entziehen müsse. Er lege ganz besonderen Wert darauf, daß der Vorstand gerade den Verlag der Lehrbücher unter seine Fittiche nehme und mit seiner Autorität stütze. Er bittet um unveränderte Annahme des Antrags. Herr Engelhorn stellt namens des Vorstandes einen Abänderungsantrag, den er schriftlich überreicht:
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