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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1900
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- Erscheinungsdatum
- 19.05.1900
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- Deutsch
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3882 Amtlicher Teil. 115, 19. Mai 1900. » Nachtrag zur Tagesordnung: 8. Antrag der Herren Hermann Credner, Robert Voigtländer und Genossen in Leipzig: Die Hauptversammlung wolle beschließen: Der Vorstand des Börsenvereins wolle bei den Regierungen sämtlicher Bundesstaaten dahin vorstellig werden, daß an der seit dem Jahre 1880 geltenden Rechtschreibung nichts geändert werde. Der Vorstand wolle diese Vorstellung eingehend begründen, insbesondere mit dem Hinweise auf die großen Schädigungen, die der Buchhandel durch die zwangsweise Einführung der jetzigen Rechtschreibung im Jahre 1880 erlitten hat und bei irgend welcher Aenderung von neuem erleiden würde. Am 13. Mai 1900 vormittags 9 Uhr fand im großen Saal des Deutschen Buchhändlerhauses die Hauptversamm lung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler statt. Am Vorstandstische waren anwesend: die Herren Carl Engel horn-Stuttgart, Johannes Stettner-Freiberg i/S., Emanuel Reinicke-Leipzig, vr. Wilhelm Ruprecht-Göttingen, Otto Nauhardt-Leipzig, Wilhelm Müller-Wien. Ueber den Verlauf der Versammlung habe ich folgendes Protokoll ausgenommen. Der erste Vorsitzende, Herr Engelhorn, eröffnet die Sitzung und legt dar, daß die Hauptversammlung nach 8 14 der Satzungen ordnungsmäßig einberufen, daß die Tagesordnung rechtzeitig bekannt gemacht worden ist und daß der nach träglich eingegangene Antrag «nb 8, da er genügend unterstützt worden ist, noch auf die Tagesordnung gesetzt werden konnte. Als Stimmzähler wurden die Herren Gottfried Spemann-Berlin und Friedrich Thienemann-Gotha ernannt, als Protokollant fungiert Herr Rechtsanwalt Paul Frenkel-Leipzig. Punkt 1. Geschäftsbericht über das Rechnungsjahr 1899/1900. Herr Engelhorn fragt an, ob Verlesung gewünscht wird. Sie wird nicht gewünscht. Herr Engelhorn berichtet speziell über die Rabattfrage und stellt fest, daß Berlin und Leipzig ausdrücklich anerkannt haben, daß der Rabatt-Satz von 10°/« nur für den Platzverkehr gilt, und daß für Lieferungen nach auswärts die Bestimmungen der bezüglichen Orts- und Kreisvereine maßgebend sind Er berichtet über den Beschluß des Vereins Leipziger-Kommissionäre: gesperrten Firmen die Kommission zu kündigen. Er giebt der Hoffnung Ausdruck, daß es so gelingen wird, auf friedlichem Wege die Kundenrabattfrage zu gutem Ende zu bringen. Er gedenkt dankend der Stiftungen der Herren Adolf Kröner und vr. Parey; außerdem der Einweihung des Buch gewerbehauses und bringt dem Buchgewerbeverein beste Wünsche dar. Er gedenkt der verstorbenen Mitglieder und die Versammelten erheben sich zu Ehren ihres Andenkens von den Plätzen. Nunmehr wird die Diskussion eröffnet. Herr Julius Zwißler-Wolfenbüttel spricht zum Geschäftsbericht und bemerkt, man sei zwar überzeugt, daß der Börsenvereinsvorstand oder die Orts- und Kreisvereine nicht geduldet hätten, daß von Berlin und Leipzig aus nach auswärts mit verbotenem Rabatt geliefert werde; aber doch sei die Thatsache nicht zu bestreiten, daß es Firmen gebe, so namentlich eine schon gesperrte Firma in Berlin, die zum Schaden des Sortiments buchhandels nach außen mit verbotenem Rabatt liefern und dabei blühen und gedeihen. Die vereinigten Orts- und Kreisvereine hätten versucht, gegen derartige Mißstände Abhilfe zu schaffen, indem sie angeregt hätten, vertragsmäßig eine Einigung zwischen Verleger und Sortimenter herbeizuführen, wegen genauer Jnnehaltung der Rabattbestimmungen. Der Versuch sei bisher gut gelungen; eine ganze Zahl Orts- und Kreisvereine sei schon beigetreten und viele Sortimenter und Verleger hätten Verpflichtungsscheine schon unterschrieben. Die beste Förderung würden diese Bestrebungen finden, wenn der Vorstand sie zu den seinigen mache, was schon in erfreulicher Weise in Aussicht gestellt sei. Er frage an, ob der Vorstand diese Förderung offiziell gewähren wolle. Herr Engelhorn erklärt, die Darlegung, daß die Mittel des Vorstandes wirkungslos seien, sei nicht zutreffend, wie schon die Erfolge in einer österreichischen Stadt zeiglen. Eine vertragsmäßige Bindung der Verleger und Sortimenter, wie der Verband der Orts- und Kreisvereine sie in Aussicht genommen habe, halte der Vorstand für unmöglich, weil die Verleger sich nicht binden würden, wie sie schon vielfach erklärt Hütten. Der Vorstand werde sein Bestreben dahin richten, in der Rabattfrage Besserung nnd Gesundung zu schaffen aus Grund der vorhandenen Satzungen. Herr Karl Siegismund-Berlin stellt fest, daß in der Delegiertenoersammlung beschlossen worden sei, der Ver band stellt seine Thätigkeit in der Rabattfrage ein, unterbreitet das Material dem Vorstand und überläßt es diesem, auf Grund der Satzungen Abhilfe zu schaffen. Dabei solle man sich beruhigen und den Vorstand ersuchen, nach bestem Wissen weiter für Gesundung der Rabattverhältnisse zu wirken. Herr W. Müller-Wien weist auf die Beschlüsse von Berlin und Leipzig betreffs Lieferung nach auswärts und auf den Beschluß des Vereins Leipziger Kommissionäre hin und bittet, dem Vorstand vertrauensvoll das weitere zu über lassen und nicht durch abwegige, wenn auch gut gemeinte Schritte, dessen Wirken zu stören; so sei auch seine Aeußerung in der Delegiertenversammlung gemeint gewesen. Herr Engelhorn erklärt, der Vorstand nehme die Anregung des Herrn Siegismund an, könne sich aber die Hände nicht binden. Herr Zwißler erklärt sein Einverständnis mit dieser Erklärung. — Damit ist dieser Punkt erledigt.
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