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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1900
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- 1900-02-27
- Erscheinungsdatum
- 27.02.1900
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- Deutsch
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48, 27. Februar 1900. Nichtamtlicher Teil. 1639 zur Nationalbelohnung bestimmten Summe unter die dieser Anerkennung für würdig erachteten Schriftsteller vorzunehmen. Louis Blanc steht voraus, daß dieses System »einigen naiv, anderen wunderlich« erscheinen wird; er rechtfertigt es aber dadurch, daß heute der Eintritt eines armen, unbe kannten jungen Mannes in die Schriftstcllerlaufbahn mit den größten Schwierigkeiten verknüpft ist, daß der junge Schriftsteller häufig der Ausbeutung sich nicht erwehren kann und daß die schlechten Bücher den guten den Weg versperren. Auch die Erfahrung, daß nicht stets die Nützlichkeit oder der Wert eines Buches ausschlaggebend für den Erfolg fei, son dern ebenso häufig die geschickte Reklame oder die Spekula tion ans unedle Instinkte bewegt ihn zu seinen Vorschlägen. Die Folge ist, daß auch der klingende Lohn nicht im Ver hältnis zur aufgewendeten Arbeit oder zu dem Nutzen steht, der der Allgemeinheit aus dem Buche erwächst. Endlich soll die Schriftstellerei kein Gewerbe sein, der Schriftsteller soll schaffen, weil es ihn drängt, sein Inneres seinen Mitmenschen zu offenbaren, weil er die Erfahrung, die Kenntnisse, die er gewonnen, seinen Volksgenossen zu gute kommen lassen will. Deshalb soll das Streben, unter den Besten genannt zu werden, der Sporn sein und die Belohnung durch die Ver treter des Volks die höchste zu erstrebende Ehre für den Schriftsteller. Louis Blanc hat wohl selbst kaum erwartet, daß seine Lösung in absehbarer Zeit eine praktische Verwertung finden werde. Sagt er doch selbst, daß dieses System »einigen naiv, anderen wunderlich« erscheinen werde. Unsere geltenden An schauungen sind jedenfalls einer solchen Lösung abgewendeter als je; auch der moderne Sozialismus hat ähnliche For derungen nicht gestellt. Gerade deshalb aber erschien es mir um so lohnender, diese den Zeitströmungen diametral entgegen gesetzten Meinungen dem freundlichen Leser vorzuführen, ihm überlassend, über den Wert oder Unwert der Louis Blancschen Auffassungen sich selbst ein Urteil zu bilden. Kleine Mitteilungen. Postjubiläum. — Die belgische Postverwaltung wird am 1. März den vierhundertsten Jahrestag der Einrichtung der Post festlich begehen. Belgien war eins der ersten Länder Europas, das eine amtliche Post hatte. Am 1. März 1500 ernannte Philipp der Schöne den ersten Generalpostmeister in Belgien, Franz von Taxis. Fünf Jahre später, am 18. Januar 1505, wurde ein Vertrag zwischen Franz von Taxis und seinem Souverän ab geschlossen, kraft dessen Franz von Taxis sich verpflichtete, gegen eine Jahresentschädigung von 12000 Pfund einen Postdienst zwischen den Niederlanden, dem Hofe Maximilians I. in Oesterreich, der Re sidenz des Königs von Frankreich und dem spanischen Hofe zu schaffen und zu unterhalten. Da die königliche Schatzkammer nicht immer in der Lage war ihre Verpflichtungen gegenüber Franz von Taxis zu erfüllen, so wurde dieser ermächtigt, anderweitige Einnahmen heranzuziehen. Es wurde ihm gestattet, Privatbriefe und Privat personen gegen eine angemessene Entschädigung zu befördern. Franz von Taxis verpflichtete sich, Briefe von Brüssel nach Inns bruck im Sommer in 5ff, Tagen, im Winter in 6'/, Tagen zu be fördern. Die Strecke von Brüssel nach Paris sollte in 44 Stunden, nach Lyon in 4 Tagen, nach Granada in 15 Tagen und nach Toledo in 12 Tagen zurückgelegt werden. Solange das alte Regime dauerte, blieb die Familie Thurn und Taxis im Besitze der Herrschaft über die Post nicht nur in Belgien, sondern be kanntlich auch in Deutschland. Konkurs. — Aus Tetschen a/E. wurde uns gemeldet und hier auf Nachfrage bestätigt, daß die Firma Joh. Schuhmann dort in Konkurs geraten ist. Pariser Weltausstellung. — Die Denkmünze der Pariser Weltausstellung ist, wie französische Blätter berichten, von dem namhaften Graveur M. Roty soeben sertiggestellt worden. An läßlich d?r Streitfrage, ob das Jahr 1900 noch zum 19. Jahr hundert zu zählen ist, oder ob cs bereits als - das erste Jahr des 20. Jahrhunderts betrachtet werden darf, hat sich die Vollendung der Medaille verzögert. Nachdem aber das Bureau des DovAitudss sich endgiltig für die erstere Annahme entschieden hatte, begann der Künstler sofort die Ausführung seiner Idee. Die Vorderseite der recht- winkeligen, fünf Centimeter messenden Münze zeigt eine weibliche Figur in sitzender Stellung. Sie hat Blumen auf dem Schoße und lehnt ich wie in Ermüdung gegen den Stamm einer Eiche. In der er hobenen Rechten hält sie die ewig brennende Fackel des Fortschritts, die sic einem herbeifliegendcn Genius, der das 20. Jahrhundert versinnbildlicht, entgegenzurcichen scheint. Ein Sonnenstrahl bricht durch das Laubwerk der Eiche, in deren Schatten das hin fällige Weib ruht, und beleuchtet gewissermaßen zwei Daten, die das Ende des scheidenden Jahrhunderts und den Aufgang des neuen andeuten. Unter der Gruppe liest man die Worte:.-Immen vsvturis truclit morituru persnvo». Die Rückseite der Denkmünze hat Roty mit einem von Rosen umkränzten Lorbecrzweige, einer von den Champs-Elysees aus gewonnenen Ansicht der Avenue Alexandre II. und der Inschrift -Kxpositiou universelle inter nationale äs 1900. Paris» versehen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Dsiprixsr Kunst-Emotion von 6. 0. Losrnsr. DXVI. Katalog einer 8amrnluvA Kisderländisobsr Radierungen. Dubletten äss Rönigl. Kupksrstiobkudinetts veil. 8. N. äss Königs Krisdrieb August II. von Laubsen nebst anderen Beitragen. Kupkerstiebe und Radierungen alter und neuerer Kleister aller 8obulsn. ^Ibrsobt Dürer. Daniel Obodowisoki. Klsinmsistsr. Versteigerung ru Deiprig von Dienstag den 20. klärr an durob dis Kuust- bandlung von 6. 6. Roernsr in Dsiprig, blürnbsrgerstr. 44. 8°. 110 8. 1507 kirn. ^.llgsmsins Libliograpbis. No not liebes Verv.oiobnis der viobtigsrn neuen Ursobeinungsu der deutsobsn und auslandisoben Ditts- ratur. Dsrausgsgsbsn von R. Lroebbaus, Deiprig. 44. dabr- gang 1899. Register. 8". 8. I—XDV. Oesebiobts und Rülkswisssnsebaktsn. Katalog 19 dos Osstsrr. wisssnseb. Antiquariats von Iaoob Dirnbosck's Laobbandlavg in Wien I, llsrrongasse 12. 8". 68 8. 1810 kirn. Dandwirtsobakt mit den Unterabteilungen Botanik, Karten- u. Obstbau, Bauswirtsobakt, Kksrdskunds und -8port, Veterinär- Kunde. ^Is Xnbang: Korst- u. dagdwisssnsebaktsu, Oswsrbs und Deobnologis. Xntiyuariats-Kataiog XlX von kl. ll aupt- vogel, Antiquariat flnb. X. Rosssbsek) in Ootba. 1900. 8°. 66 8. 1673 Krn. Dis Krau in gesunden und kranken Vagen. Die Krau in der Ossobiebts, Kulturgssebiobts, Ditteratur, in der Diebe und Kbs. — Ozmaekologis. Osburtsbülks. Krausvkrankbeitsu. Kindsr- krankbeiten. Xntiquarisebsr Katalog Kr. 281 von Ilsinrieb Keiler in Olm. 8°. 70 8. 2620 kirn. Ditteratur-^.usrug aus dom Rsiobs-Nodi/.inal-.Inxsiger. 8obrikt- löitung: Osneralarrt r. D. Dr. II. Kröblieb in Deiprüg. Verlag von L. Konegsn in Dsiprig. XXV. labrgang, Kr. 4, 16. Ko- bruar 1900. 4°. 8. 49—68. Kr. 893—1139. klatbematik und Katurwisssnsobaktsn. Vsrrsiebnis Kr. 534 (ent- bält u. a. dis Bibliotbsk des si Herrn Osb. 0ber-8ebulrats Deidenkrost in Weimar) des antiquarisobsn Büoberlagers der Ottoseben Buobbandlung in Dsixrig. 1900. 8". 34 8. 1055 Krn. Wegweiser dureb die Konürmations-Dittsratur mitBerüeksiobtigung der Kassians- und Ostsrseit. 1900. Dargersiobt von (Klata rum -iutdruek der Kirma). ^.nsgsgebsn von R. 6. Wall mann in Deiprig. 8". 38 8. mit Inssratsnanbang. Gutenbcrgfeier in Berlin. — In der Sitzung der Ber liner Typographischen Gesellschaft am 13. Februar wurde zu der seiner Zeit von der Gesellschaft angeregten allgemeinen Gutenberg seier in Berlin mitgeteilt, daß der Bund der Berliner Buch druckereibesitzer voraussichtlich eine würdige Gutenbergfeier in Berlin in Scene setzen werde, zu welchem Zwecke bereits 1000 ^ ausgeworfen seien. Im Anschluß hieran machte Herr Stadt hagen den Vorschlag, die sünshundcrtjshrige Wiederkehr des Geburtstages Meister Gutcnbergs dadurch zu ehren, daß die Typographische Gesellschaft mit der Stiftung einer Summe von 300 .«6 einen bescheidenen Grundstock schaffe zur Errichtung eines Gutenberghauses in Berlin, das allen graphischen Ver einigungen eine Heimstätte für Versammlungen, Ausstellungenu.s. w. bieten könne. Der Vorschlag fand allseitigen Beifall und wurde zum Beschluß erhoben mit dem Hinzufügen, daß der Vorstand allen anderen buchgewerblichen Vereinigungen Berlins die Unter stützung eines solchen Vorhabens in einem Cirkular nahelegen und auch bei den städtischen Behörden in dieser Angelegenheit vorstellig werden möge, um das allgemeine Interesse zu wecken und so eine möglichst vielseitige Bewegung für die Verwirklichung dieses Gedankens ins Leben zu rufen. 220*
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