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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1936
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- 1936-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1936
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Börsenblatt ftir den Deutschen Buchhandel blatt« vom 23. Dezember 1832 (Nr. 299) hat vr. Max Hofmann diese Neuigkeit entsprechend zurückgewiesen. Wer das Leben Wille- mers kennt, weiß, daß diese Schrift in keiner Weise hineinpaßt. Dazu hat die Flugschrift Palms einen ganz bestimmten Lokalton, der deutlich auf spezielle Ereignisse im bayerischen Franken, insbesondere in Ansbach und Nürnberg hinweist. Was Palm veranlaßte, die Schrift »Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung« (Kl.-8°, 144 Seiten) zu verlegen und zu verbreiten, war nicht Golddurst. Viel ließ sich mit der kleinen Schrift nicht verdienen, um so mehr mußte man aber riskieren. Der aufrechte deutsche Mann wollte einmal das Los seiner Volksgenossen erleich tern, indem er zeigte, was sie unter der Last der Einquartierung litten. Er wollte ferner die deutschen Fürsten, denen darin manches Bittere gesagt wurde, an ihre Pflichten erinnern, und endlich, das war sein größtes Ziel, das deutsche Volk wachrufen zum Kampfe gegen die welschen Würger. Was Arndt, Körner, Schenkendorf mit der Leier, das tat er für sein geknechtetes Vaterland mit jenen Mitteln, die ihm auf seinem Platze die Vorsehung in die Hand gab. Sein Tod ist deshalb nicht weniger ein Heldentod als der jener be geisterten Freiwilligen, die 1813 auf den Feldern des Sieges sielen. Sein Sterben war ein Hohes Lied jener deutschen Treue, welche die Dichtung unseres Volles seit dem Mittelalter verherrlichte. Er hat damit das Höchste errungen, was der Mensch erkämpfen kann: das ewige Gedächtnis seines Volkes. Auch er starb sür des Vaterlandes Besreiung. Die Schrift, die ihm den Tod brachte, wurde später noch öfter in Neudrucken aufgelegt. Den ersten gab Palms Familie nebst einer kleinen Biographie durch Graf Soden 1814 heraus. Soden hatte dabei alle Stellen, die bei deutschen Monarchen und Behörden An stoß erregen konnten, ausgemerzt. Am 24. Februar 1827 gründete Palms Sohn Johann Philipp am Kühbogen in München jene »Kommissionsbuchhandlung sür Literatur«, die heute noch besteht. Er gab 1842 anläßlich der Errichtung einer Gedenktafel an seinem Vlltcrhause in Nürnberg einen unveränderten Neudruck der Soden- schen Ausgabe heraus, ließ aber die Vorrede weg. Der erste voll ständige Text des Originals erschien im »Volkswitz der Deutschen über den gestürzten Napoleon«, vier Bändchen, Stuttgart. Die deutschen Buchhändler-Bereinigungen haben dem Vor manne ihres Standes in mannigfacher Weise gehuldigt. Sein opfer freudiger vaterländischer Geist ist über ein Jahrhundert der Geist des deutschen Buchhandels geblieben. Die Deutsche Heeresbücherei Von Erich Langenbucher Allgemeines. Als nach dem Kriege 1914—1918 das Deutsche Reich in militärischer Ohnmacht lag und man nicht wußte, was an Stelle des einst so stolzen deutschen Heeres treten sollte, tauchte der über mehr als ein Jahrhundert gehegte Plan einer deutschen militäri schen Zcntralbibliothek wieder aus. Es war fast wie eine Ironie, daß es damals gelang, trotz heftiger Widerstände und Kämpfe, einen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen, der vorher, in einer Zeit militärischer Mächtigkeit und Größe, nicht durchgeführt wer den konnte. Siebzehn Jahre sind nun fast seit dem 1. Oktober 1919 vergangen, an dem die Deutsche Heeresbücherei nach mühseligen Vorarbeiten des Ersten Leiters, Oberst (E) Prof. Klefeker ge gründet wurde. Vor wenigen Wochen schied Klefeker aus diesem Amt aus, dem er seine ganze Kraft geschenkt hatte, und was er leistete, verdient die Beachtung der Öffentlichkeit und der ganzen Welt, die bis jetzt ein derartig imponierendes Werk nicht aufzu weisen hat. Die Leitung der Deutschen Heeresbücherei hat Haupt mann Girad übernommen. Geschichtliches. Ehe hier von der Deutschen Heeresbücherei, ihren Aufgaben und Zielen gesprochen werden kann, ist es notwendig, einmal den Weg zurückzugehen über hundertundzwanzig Jahre, um die An fänge zu betrachten, aus denen sich diese Bücherei bildete. Zum erstenmal tauchte der Gedanke einer großen Militärbibliothek, einer Zentralbibliothek sür Preußen in einer ähnlichen Zeit auf, wie wir sie 1919 erlebten: Preußen war von Napoleon I. ge- demütigt, aber trotzdem arbeitete Scharnhorst an seiner Heeres- reform, und dieser Plan der Heeresreform schloß den Gedanken der Schaffung einer Bibliothek für die Militärwissenschaften ein. Generalleutnant Diericke, der damalige Chef der Militärbildungs- anstalten schrieb am 7. Juni 1810 an Prinz August von Preußen: »Ew. K. H. ist es bereits bekannt, daß man die Absicht hat, in dem Gebäude der Kriegsschule die verschiedenen jetzt existie renden Militärbibliotheken zu vereinigen, um dadurch eine voll ständige Sammlung zu erhalten, aus welcher alsdann ein jeder Offizier der hiesigen Garnison Vorteil ziehen könnte. In Bezug hierauf unterstehe ich mich, Ew. K. H. ganz gchorsamst zu bitten, gnädigst die nötigen Verfügungen zu erlassen, daß man die Bibliothek der Artillerie-Akademie und die des Artillerie-Corps nach dem Gebäude der Kriegsschule verabfolgen lasse.» Ganz wurde dieser Wunsch nicht erfüllt, aber am 18. Juli des gleichen Jahres wurde Karl von Decker beauftragt, die erste der von Diericke erwähnten Büchcrsammlungen abzugeben. 732 Dann versank der Plan Scharnhorsts wieder, obwohl gerade in jener Zeit immer einmal das Bedürfnis auftauchte, die Kriegs kunst auch durch wissenschaftliche Arbeit und wissenschaftliches Studium zu vertiefen. Man wußte zwar um die Bedeutung des militärischen Schrifttums, aber man unterließ es trotzdem, es syste matisch zu sammeln und in einer großen Bibliothek zu vereinigen; dagegen entstand in jener Zeit eine Vielzahl von kleineren Biblio theken militärischen Schrifttums bei preußischen Behörden, bei Heeresinstituten, Schulen und bei den Truppenteilen. Es ist fast unnötig zu betonen, daß man die Bücher zwar sammelte, daß man aber davon absah, sie systematisch zu ordnen, sodaß sie für den Gebrauch jederzeit greifbar waren. Sehr bald schon sollte man erfahren, wie mangelhaft dieses bloße Sammeln von Büchern war, denn benötigte man für irgendwelche militärische Arbeiten in diesen Bibliotheken vorhandene Bücher, so waren sie doch oft nur schwer aufzufinden. Die Allgemeinheit und dem Heerwesen Fernstehende hatten fast keine Möglichkeit, diese Büchereien zu benützen. Erst das Jahr 1890 brachte den Gedanken einer systematischen Ordnung dieser Büchereien einen Schritt vor wärts. Es wurde vom Preußischen Kriegsministerium wenigstens für die Katalogisierung der Bücher bestimmt, daß die Bibliotheken einen Katalog in Abschnitten nach dem Gegenstand und in diesen nach der Nummer geordnet anzulegen hätten. Die Grundlagen der späteren Hccresbiichcrci. Aus der Viclzahl dieser Bibliotheken hoben sich einige wenige durch ihren Umfang und durch die darin gesammelten Schriften, Dokumente und Karten hervor: die Bibliothek des Großen Generalstabs, die der Kriegsakademie und der Militärischen Akademie in Berlin, die Bibliothek des Sächsischen Generalstabs in Dresden und die Armeebibliothek in München. Uber die Biblio thek des Großen Generalstabs schreibt der frühere Erste Biblio thekar der Deutschen Heeresbücherci, Ilr. Stuhlmann — dem an dieser Stelle ebenso wie Oberst Klefeker besonderer Dank für die Unterstützung, die sie meiner Arbeit angedcihen ließen, gesagt sei —: »Sie entstand aus der alten Plankammer in Potsdam, die der Aufbewahrung von wissenschaftlichen Hilfsmitteln derKricgs- führung, von Manuskripten, Karten, Büchern diente. Nach der Heeresorganisation im Jahre 1808 wurde die Plankammer in zwei Teile geteilt. Die neue Plankamnier übernahm alles das, was zur Kriegsführung notwendig war, das wurde zu einem Archiv und einer Bibliothek vereinigt«. 1820 hatte diese Biblio thek nach etlichen Ergänzungen 900 Bände und schon 1897 war sie auf 11 000 Bände angewachscn, von denen ein in sechs Bänden
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